Neues Knie, neues Leben? – Wie Hightech im Gelenk Alltag und Aktivität zurückbringt" mit Dr. med. Manuel Köhne
Shownotes
In dieser Folge von „Zwischen Visite & Vision – Medizin im Gespräch“ zu Gast: Dr. med. Manuel Köhne Chefarzt der OCM München, Facharzt für Orthopädie und Unfallchirurgie, Spezialist für Knieendoprothetik und DSV-Mannschaftsarzt.
Themen u. a.: – Wie erkennt man, wann das Kniegelenk „wirklich durch“ ist? – Wie läuft eine Knie-OP heute ab – mit Hightech, Robotik & Navigation? – Was kann ein künstliches Gelenk heute wirklich leisten? – Wie lange hält eine Knieprothese? – Was ist nach der OP möglich – Alltag, Sport, Skifahren? – Warum ist das Knie eines der sensibelsten Gelenke im Körper? – Welche Rolle spielt das Gesundheitssystem bei der Entscheidung zur OP?
Besonderheit: Dr. Köhne spricht auch über seinen eigenen Skiunfall und seine Verletzungen – ein Erfahrungswert, der seinen Blick auf Patient:innen noch einmal verändert hat.
🎙 Moderation: Mr. F
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Speaker1: Hallo und herzlich Willkommen zu einer neuen Folge von Zwischen Visite und Vision.
Speaker1: Medizin im Gespräch mit Dr. T und Mr. F.
Speaker0: Heute sprechen wir über ein Thema, das niemand will, aber viele brauchen. Ein neues Knie.
Speaker0: Oder wie mein Orthopäde es mal sagte, wenn es knackt, knarzt und kracht,
Speaker0: ist es Zeit für ein Gespräch. Aber keine Sorge, heute wird nicht gemeckert, sondern geklärt.
Speaker0: Und zwar mit einem absoluten Profi.
Speaker0: Unser heutiger Gast ist jemand, der weiß, wie man Kniegelenke rettet,
Speaker0: ersetzt und ganz wichtig, wieder Vertrauen schenkt.
Speaker0: Dr. Med Manuel Köhne ist Facharzt für Orthopädie und Umfallchirurgie,
Speaker0: zertifizierter Kniespezialist der Deutschen Kniegesellschaft,
Speaker0: ausgebildeter Atroscopeur, leitender Operateur an der OCM-Klinik in München
Speaker0: und wie man so schön sagt, ein Mann, der lieber Knie ersetzt,
Speaker0: als Probleme schönredet.
Speaker0: Mehr als 2500 Operationen, über 800 Knieendoprothesen, ein OP-Plan,
Speaker0: der straffer ist als so manches vorderes Kreuzband und eine Patientinnen- und
Speaker0: Patientenliste, auf der sich alles tummelt.
Speaker0: Vom Spitzensportler über die Wanderbegeisterten bis zum Senior,
Speaker0: der sagt, ich will noch tanzen, keine Treppen zählen.
Speaker0: Besonders spannend, Dr. Köhne weiß nicht nur, Wie das Knie funktioniert,
Speaker0: er weiß auch, wie es sich anfühlt, wenn es plötzlich nicht mehr funktioniert.
Speaker0: Denn ja, selbst dem Kniespezialist persönlich hat er einmal das Bein weggegrätscht.
Speaker0: Beim Aussteigen aus dem Auto auf einem vereisten Parkplatz an der Talstation.
Speaker0: Was für andere ein harmloser Moment war, wurde für ihn zum medizinischen Ernstfall.
Speaker0: Ein komplexer Meniskusriss mit zusätzlichen Knaubenschaden, ausgerechnet im eigenen Knie.
Speaker0: Was danach kam? MRT, OP, Reha. und die Erkenntnis, dass Patientinnen und Patienten
Speaker0: Verstehen nicht nur durch Fachwissen entsteht, sondern manchmal auch durch ein
Speaker0: ganz persönliches Humpeln.
Speaker0: Heute sprechen wir mit ihm über, wann das Knie wirklich durch ist,
Speaker0: was moderne Prothesen können und was nicht,
Speaker0: warum OP nicht gleich OP ist und die Technik nicht alles und wie man Menschen
Speaker0: wieder in Bewegung bringt, körperlich und mental.
Speaker0: Und wer bis zum Schluss dran bleibt, erfährt vielleicht auch,
Speaker0: ob man mit einem künstlichen Kniegelenk eigentlich wieder Skifahren kann und
Speaker0: ob man danach besser parkt.
Speaker0: Ich freue mich riesig, dass er heute hier ist als Mediziner,
Speaker0: Mensch und Mann mit Humor und Haltung. Herzlich Willkommen, Dr. Köhne.
Speaker0: Einen wunderschönen guten Tag und herzlich willkommen zu einer neuen Folge von
Speaker0: Zwischen Visite und Vision Medizin im Gespräch.
Speaker0: Ich habe ihn gerade auf dem Parkplatz mit, da ist ja der Kniepapst begrüßt. Hallo, Herr Dr. Göhne.
Speaker1: Hallo, ich freue mich für die Einladung.
Speaker0: Es freut mich echt total sehr. Warum Kniepapst, warum sage ich das so locker und schlockig?
Speaker0: Wir haben in der Fachwelt tatsächlich mal ein bisschen rumgefragt und auch über
Speaker0: die Grenzen Deutschlands hinaus. Und da kam, wenn Endoprothetik, dann Dr.
Speaker0: Köhner immer zum Vorschein.
Speaker0: Deswegen freut es mich heute, dass Sie heute für unsere Zuhörer da sind und
Speaker0: vielleicht mal mehr Einblick geben, was eigentlich hinter so einer Knie-Endoprothese
Speaker0: steckt und da vielleicht mehr Aufklärung schaffen.
Speaker0: Herr Dr. Köhner, fangen wir erstmal ganz locker und flockig an.
Speaker0: Also, es gibt ja die Orthopädie. Dann gibt es in der Orthopädie sehr viele Gelenke.
Speaker0: Und dann speziell das Kniegelenk.
Speaker0: Wie kam es dazu und was hat Sie ganz speziell zum Kniegelenk geführt?
Speaker1: Also es ging eigentlich schon sehr lange zurück, dass ich Sportorthopäde werden wollte.
Speaker1: Und dann musste ich erstmal für mich definieren, was ist denn überhaupt die
Speaker1: Sportorthopädie. Und das ist ja ganz klar.
Speaker1: War natürlich zum einen die Versorgung der Sportler und zum anderen natürlich
Speaker1: die Verletzung von den sportorthopädischen Erkrankungen.
Speaker1: Und da habe ich mich insbesondere immer schon als Leistungssportler interessiert,
Speaker1: was ist mit den Sportlern.
Speaker1: Nachdem ich Skifahrer bin, wusste ich auch damals schon, dass Skifahren sehr
Speaker1: gefährlich ist für das Kniegelenk.
Speaker1: Und da dachte ich mir als junger Arzt, es wäre doch sicher spannend,
Speaker1: irgendwann mal im Profiski-Sport eine Rolle zu spielen. und habe damals sein
Speaker1: Idol Otto Münch genauer angeschaut und habe seine Praxis schon im Auge gehabt,
Speaker1: schon während des Studiums.
Speaker1: Und dann war mir klar, das Kniegelenk wird mein Gelenk werden.
Speaker1: Und das ist schön übersienstlich, es ist komplex und es ist ein Sportlergelenk.
Speaker0: Auf jeden Fall sehr interessant, was Sie Herrn Dr. München nennen.
Speaker0: Der ist tatsächlich ja bekannt gewesen, auch über die Grenzen hinaus zum Knie.
Speaker1: Wirklich toll.
Speaker0: Ich finde es immer wieder schön zu hören von unseren Gästen,
Speaker0: wenn sie beschreiben, warum, wieso, weshalb.
Speaker0: Und wenn man ein paar Jahre schon in der Orthopädie-Welt tätig war,
Speaker0: dann weiß man, ah, okay, das ist der und dass es tatsächlich große Namen sind.
Speaker0: Was fasziniert Sie dann an der Kombination
Speaker0: aus menschlicher Präzision und individueller Patientengeschichte?
Speaker1: Also fangen wir mal mit dem ersten gerne an, die menschliche Präzision.
Speaker1: Das wird bei mir, würde ich sagen, perfekt, weil ich war immer schon sehr, sagen wir mal,
Speaker1: präzisionsverliebt, auch schon als junger Mensch und habe mir damals überlegt,
Speaker1: wenn ich was mache, dann möchte ich es besonders gut machen.
Speaker1: Und das war auch so der Weg, den ich in den ersten Jahren Medizin vermisst habe.
Speaker1: Und man wird ja nach dem Studium ziemlich schnell ins kalte Wasser geschmissen.
Speaker1: Und da war es so, dass ich in den Jahren der Ausbildung, bei der Unfallkirurgie
Speaker1: in den ersten Jahren, sehr oft mit Situationen konfrontiert war,
Speaker1: die ich nicht hundertprozentig beherrschen konnte. Und da war nichts richtig glücklich am Ende.
Speaker1: Und dann habe ich mir gedacht, man muss sich einfach auf eine Kleinigkeit spezialisieren,
Speaker1: um dann noch präziser arbeiten zu können, um dann den Patienten und den Verletzten
Speaker1: noch viel besser ersorben zu können.
Speaker1: Und das ist mir eigentlich relativ gut gelungen, da auf diesem Weg sehr früh
Speaker1: schon zu fokussieren und dann einfach zu überlegen, eine Sache rausrouten und
Speaker1: dann ganz früh anfangen, sich mit dieser zu beschäftigen.
Speaker1: Das hat sich heute ja auch in der Medizinwelt und allen anderen Bereichen komplett etabliert.
Speaker1: Wir waren damals in meiner Zeit, Studium, war es noch nicht so etabliert.
Speaker1: Da kam es aus Amerika und da waren die ersten großen medizinischen Versorgungszentren
Speaker1: in Deutschland, die entstanden dann so Anfang der 2000er. und das haben wir
Speaker1: extrem in die Karten gespielt.
Speaker1: Und da waren wir ganz klar, erst kommt die breite Ausbildung,
Speaker1: dann kommt die Präzision.
Speaker0: Das ist auf jeden Fall wirklich eine beeindruckende Geschichte,
Speaker0: wie Sie es auch darstellen, wie sich das entwickelt hat. Das wissen viele ja gar nicht.
Speaker0: Auch nicht wir aus Deutschland waren nicht immer die Vorreiter von allen in
Speaker0: der Medizin, auch wenn das mal wieder so genannt wird.
Speaker0: Herr Dr. König, jetzt haben wir ja im Intro schon ein bisschen gehört,
Speaker0: Es gab ja leider einen Moment im Januar, der nicht so toll war.
Speaker0: Sie hatten ja selbst eine Knieverletzung und mussten operativ versorgt werden.
Speaker0: Hat das Ihre Perspektive verändert? Hat es eine andere Sichtweise gegeben auf
Speaker0: das gesamte Konstrukt, auch Knie im Speziellen?
Speaker1: Also ich glaube, das war wirklich einer der prägendsten Momente für mich als
Speaker1: Mensch persönlich, für die Familie, aber auch für meine medizinische Laufbahn.
Speaker1: Ich bin jetzt seit 15 Jahren Kniespezialist und hatte bisher wirklich tolle
Speaker1: Knie. Ich habe wirklich jegliche Operation gehen können, wurde auch überhaupt noch nie operiert.
Speaker1: Und dann kam dieser Moment und ich wusste damals, wenn es kommt am Knie,
Speaker1: dann bist du natürlich gut versorgt, aber es wird nicht kommen,
Speaker1: weil du passt ja auf dich auf.
Speaker1: Ich habe ja genug gelernt über die Vorbeugung, die Vorsorge.
Speaker1: Leider kam es ja noch, wie Sie schon gesagt haben, auf diese Eisplatte, minus 10 Grad.
Speaker1: Die Geschichte war wirklich im Nachgang auch klar, dass das so passiert.
Speaker1: Ich hatte einen Patienten aus Hollywood operiert am Freitag und bin dann am
Speaker1: Freitagabend zu mir ins Ferienhaus ins Zillertang mit meinem besten Kumpel.
Speaker1: Da waren wir dann Skifahren den ganzen Samstag und ich habe extra die Golde
Speaker1: nach unten genommen, weil ich wollte mich nicht auf der Talabfahrt verletzen.
Speaker1: Wie man ja weiß und meinem Patienten jeden Tag sagt, wenn du ausgepowert bist
Speaker1: und vielleicht bist du müde und das war so, ich habe schlecht geschlafen,
Speaker1: ich war doch nervös, dass alles perfekt läuft bei dieser besonderen Person.
Speaker1: Und dann war eben die Verletzung und dann waren ganz viele Sachen laufen in den ersten Sekunden ab.
Speaker1: Zum einen war es so, März hat er das Bein weggezogen, meine Tochter war noch
Speaker1: mit dabei hinter mir und ich habe am Anfang gar nicht realisiert.
Speaker1: Es haben Patienten schon oft beschrieben, dass das unheimlich schnell geht zu
Speaker1: einem Unfall und das war in der Tat so.
Speaker1: Das war eine Millisekunde und dann lag ich schon und dann dachte ich mir,
Speaker1: wahrscheinlich wird es das Kreuzband sein, weil es ist einfach das häufigste.
Speaker1: Und dann lag ich zu meinem Knie und dann spüre ich da in die Knieschirpe,
Speaker1: die aus dem Gelager gerutscht war und es seitlich war Du musst dich erst mal
Speaker1: wieder reindringen und so weiter und so fort.
Speaker1: Das sind so Momente, die haben für mich natürlich sehr viel verändert,
Speaker1: weil ich sofort in dieser Sekunde vom Kniearzt zum Kniepatienten wurde.
Speaker1: Und das war einerseits als Unternehmer entscheidend. Ich habe mir in den ersten
Speaker1: Sekunden schon gedacht, wie geht das? Das ist meine Hauptsaison.
Speaker1: Ich habe in der Woche ungefähr 30 bis 40 Knieoperationen auf dem Programm.
Speaker1: Und ich wusste gar nicht, wie soll ich überhaupt die nächsten Wochen schaffen, Hauptsaison.
Speaker1: Und dann waren so andere Sachen, ja, was machen wir jetzt, OP oder nicht OP?
Speaker1: Und für mich war vollkommen klar, ich versuche jetzt zumindest,
Speaker1: mich ein oder zwei Meter über mich am Boden zu setzen und zu überlegen,
Speaker1: was wäre jetzt ich, was hätte ich mir jetzt empfohlen. Und da war eigentlich
Speaker1: vollkommen der Weg klar.
Speaker1: Schnell versuchen, das Knie abzuschwellen, schnell erstmals den anderen.
Speaker1: Und dann haben wir alles in den Wien gegleitet. Wenige Tage später die Operation,
Speaker1: da sind Kunde überlegt, den besten Mann dazu ausgewählt.
Speaker1: Ich sage immer, der viel macht, der weiß auch viel. Und da war mir klar,
Speaker1: bei uns im OZM, der am meisten Erfahrung hat von der Fallzahl und der eleganteste
Speaker1: operieren kann, ist der Professor Niemeyer.
Speaker1: Und der hat schon meine Frau operiert bei der Bereitschaft und den Kahn-Rumpf vor einigen Jahren.
Speaker1: Also war auch da schon klar klinisch erprobt, dass in der Familie Köhme die
Speaker1: Knie nach so einer schweren Verletzung auch wieder werden.
Speaker1: Insofern jetzt und jetzt einer der prägendsten Momente, außer natürlich meine
Speaker1: Eltern, meiner Frau und meinen ganzen Freunden, die schon gemerkt haben,
Speaker1: dass sie ziemlich, wie man so sagt, die Füße unter den Boden weggezogen.
Speaker1: War eigentlich der Sportdirektor Wolfi Meier. Den habe ich dann mitgezahlt.
Speaker1: Wolfi, jetzt haben wir ein riesiges Problem.
Speaker1: Wir brauchen jetzt alle Stenzialisten. So machen wir es normal immer.
Speaker1: Wenn ein Starverletziger verletzt bei uns in der Mannschaft,
Speaker1: dann setzen wir uns an einen runden Tisch.
Speaker1: Und immer, wenn ich ihn anrufe, weiß ich nicht, oh je, wer ist es?
Speaker1: Und wer ist es? Dann habe ich gesagt, Wolfi, ich.
Speaker1: Dann hat er gelacht. Dann hat er gesagt, das kann alles nicht sein.
Speaker1: Mach keine Witze und sowas.
Speaker1: Dann habe ich gesagt, doch. Leider hat es mich jetzt verletzt.
Speaker1: Ich bin zwar keiner der Stars, aber ich weiß, er braucht mich im Winter tagtäglich.
Speaker1: Und deshalb haben wir dann sofort uns hingesetzt und gesagt,
Speaker1: ich sage dir nur eins, und der ist immer gut drauf und hat immer einen guten
Speaker1: Satz parat, du wirst das erheben, es wird dich weiterbringen als Arzt,
Speaker1: weil du wirst jetzt noch besser verstehen, was die Patienten da durchleben.
Speaker1: Und vielleicht bist du eh schon ein super Arzt, aber du bist vielleicht noch
Speaker1: ein Stück empathischer und musst es dir nicht vorstellen, sondern du denkst
Speaker1: einfach an deinen Moment.
Speaker1: Und genau so kam es. Ich bin ja wirklich dann schon nach zehn Tagen wieder im
Speaker1: OP gestanden, mit Unterzwischen- und PS-Physiotherapie, Amaro-Physiotherapie,
Speaker1: alles an Medikamenten, was es gibt.
Speaker1: Und ich wollte einfach nicht meine Patienten dann stich lassen.
Speaker1: Und wir haben das gut hingekriegt. Und seitdem erzähle ich diese Geschichte
Speaker1: mindestens einmal am Tag einem Patienten.
Speaker1: Und es gibt denen immer so ein Schmunzeln, meinen Patienten.
Speaker1: Und die sagen dann, Mensch, der Doc, der weiß ja auch, was hier los ist.
Speaker1: Und ich glaube, seitdem haben wir noch Engeres, dass wir uns verhindern.
Speaker0: Ich glaube tatsächlich auch, dass das, dazu wie Sie es erzählen,
Speaker0: für die Patienten schon so ist, hey, der versteht jetzt ganz genau,
Speaker0: was da bei uns los ist, was,
Speaker0: da wirklich passiert oder wie schnell es auch passieren kann in die Situation
Speaker0: auch, auch diese ganze Phase mit Abschwellen und,
Speaker0: Den Bereich, gab es denn danach auch gleich Mails von Ihren Sportlern,
Speaker0: die gesagt haben, oh nee, der Dog fällt aus?
Speaker1: Ja, gab es ganz viele. Also wir haben kurz vorher, war unser ehemaliger Vizieweltmeister
Speaker1: Alex Schmig versorgt worden für mich, kurz vorher war Marine Bognar,
Speaker1: war Sigrid Holzmann und dann gab es,
Speaker1: ich bin ja ein bisschen so ein Social Media aktiv und ich denke,
Speaker1: das ist nicht wichtig, nicht unmichtig in der Sportwelt,
Speaker1: vor allem auch für Patienten.
Speaker1: Und habe ein Unternehmen zusammen mit meinem Praxispater mit knapp 200 Leuten.
Speaker1: Und wir sind natürlich immer versuchen, uns auch in der Öffentlichkeit zu zeigen,
Speaker1: um auch gute neue Leute zu akquirieren.
Speaker1: Und insofern habe ich dann einen kleinen Post gemacht von mir aus der Klinik,
Speaker1: dass jetzt ich der Patient bin.
Speaker1: Und da kamen wirklich unglaublich nette, vielzählige von meinen ganzen ehemals
Speaker1: operierten Athleten, Spitzenathleten, da gab es jetzt auch, aber es gibt nach
Speaker1: wie vor die Idee, dass wir diesen herrlich zusammen Skifahren gehen,
Speaker1: Alexander Schmid, Siegelholz und ich.
Speaker1: Natürlich brauche ich länger, natürlich fahre ich langsamer als die Ski,
Speaker1: aber ich glaube, es gibt mir und denen allen so ein gemeinschaftliches Gefühl.
Speaker1: Und das steht jetzt an im November, wenn das Ski mit aufmacht im Allgäu.
Speaker0: Sehr gut.
Speaker1: Herr Dr.
Speaker0: Grünner, jetzt gehen wir mal in das Spezialfach der Knieprothese rein.
Speaker0: Warum sprechen wir heute nicht über das Knie gesamt, hat ganz einfach einen
Speaker0: Grund, ich selektiere das privat. Arzt, genauso wie ich es hier in dem Podcast mache, sehr stark.
Speaker0: Es gibt den Meniskus, es gibt die Knieprothese, genauso wie ich ganz klar immer
Speaker0: sage, wenn ich eine Empfehlung ausspreche,
Speaker0: dann spreche ich sie für das, was gemacht werden muss aus und zwar dann auch
Speaker0: zu dem Arzt und beim Knie unterscheide ich das auch ganz stark.
Speaker0: Schicke ich jemanden zu einer Mindestgruss-OP, zu dem Arzt X oder schicke ich
Speaker0: jetzt zur Knieendokrothese zu Ihnen, was ich ja auch sehr häufig mache.
Speaker1: Jetzt gehen wir mal so um den Patientenalltag,
Speaker0: Reinhard Dr. Köhne. Wie erleben Sie denn die Entscheidungssituation Ihrer Patientinnen und Patienten?
Speaker1: Also die Indikation für den wahrscheinlich größten und schwersten Eintriff,
Speaker1: den man so am Kniegelenk zumuten kann, die ist für mich ein mehrmonatiger,
Speaker1: manchmal sogar ein mehrjähriger Prozess.
Speaker1: Ich habe überhaupt noch nie, seit ich denken kann, einen Patienten direkt in
Speaker1: der ersten Minute die Knieprothese angeboten, sondern das ist unheimlich wichtig,
Speaker1: da erst mal ein Vertrauen aufzubauen mit den Patienten.
Speaker1: Die schauen sich ja nicht nur die Klinik an, die schauen sich den Arzt an,
Speaker1: die schauen sich das Konzept an.
Speaker1: Und ich würde sagen, jeder Patient, der sich irgendwann mit dem Gedanken Knieprothese
Speaker1: beschäftigt, der hatte schon vorher mehrere Gespräche dazu geführt,
Speaker1: sei es mit seinem Umfeld, mit seinem Hausarzt, mit seinem Orthogäden, mit anderen Patienten.
Speaker1: Das heißt, es fehlt wahrscheinlich...
Speaker1: Wenige Patienten, die besser aufgeklärt sind als meine Endoprothesen-Patienten.
Speaker1: Und da muss man sagen, es ist in der Regel schon so, dass die Patienten vorher
Speaker1: schon mal vielleicht woanders waren oder schon mal bei mir waren,
Speaker1: vielleicht auch teilweise schon sogar operiert worden sind, bei uns im eigenen
Speaker1: Haus, vielleicht, wie Sie sagen, mit Meniskus.
Speaker1: Und dann als allererstes die Meinung vertreten, sie wollen eigentlich noch gar kein anderes Knie.
Speaker1: Und das ist so in 80 Prozent der Fälle, dass die Patienten zu mir kommen und
Speaker1: sagen, gibt es denn noch irgendeine Möglichkeit oder müssen wir jetzt das Knie
Speaker1: machen, weil ich will eigentlich noch nicht.
Speaker1: Und was erwartet mich dann da ganz genau? Und deswegen ist das dann wirklich
Speaker1: schon ein komplexes Geschehen, was man sehr wissenschaftlich angehen muss.
Speaker1: Zum einen und andererseits, wie Sie sagen, Mensch, zuerst ist natürlich die harten Fakten.
Speaker1: Das heißt, wir brauchen schon eine ziemlich präzise Anamnese.
Speaker1: Wir wollen alles wissen über den Schmerz, wir wollen alles wissen über das Knie,
Speaker1: wir wollen alles wissen über die Vorgeschichte.
Speaker1: Es gibt keinen Patienten oder ganz ganz wenige, die direkt ein neues Knie kriegen.
Speaker1: Die haben alle schon mal eine Injektionstherapie, Physiotherapie,
Speaker1: das hat das auf Maßnahmen.
Speaker1: Und dann muss man einfach mit den Patienten zusammen erarbeiten,
Speaker1: ob der Weg dann schon der richtige ist, ob die Knieprothese ansteht.
Speaker1: Und dann geht es ins Detail, was man alles macht. Aber wenn man in den Zeiger
Speaker1: kommt, würde ich sagen, das ist das erste zentrale Thema, um dann weiter einzugehen,
Speaker1: welches Verfahren, wie die Nachbarnung ist und so weiter.
Speaker0: Ja,
Speaker0: Sie haben uns da schon einige sehr, sehr wichtige Punkte genannt, Herr Dr. Köhner.
Speaker0: Lassen wir uns trotzdem mal auf einen Punkt eingehen, der Mediziner,
Speaker0: Angehörigen und Begleiter in der Medizin häufig auffällt, in diesem Thema,
Speaker0: wenn es um die Knieprothese geht.
Speaker0: Es gibt ja viele Patienten, die ganz, ganz, ganz drange warten.
Speaker0: Wie Sie sagen, die haben die Diagnose schon mal gehabt, die haben auch schon
Speaker0: öfters mal gehört, dass sie operiert werden müssen, dass sie eine Arthrose im
Speaker0: Kniegelenk haben, die sogenannte Gonarthrose,
Speaker0: ziehen es aber raus, weil man eigentlich Angst hat.
Speaker0: Das ist ja mehr oder weniger der Last Case, die Endoprothese am Knie.
Speaker0: Davor gibt es noch die Mindestkursoperationen und so weiter.
Speaker0: Also vorherige Therapien, die man machen kann oder gemacht werden häufig.
Speaker0: Jetzt haben aber viele Leute ja immer Angst und kommen relativ spät dann.
Speaker0: Und ich greife jetzt schon mal dem Ende ein bisschen vor, die danach einmal
Speaker0: rausgehen und sagen, hätte ich es doch schon vor zwei Jahren gemacht.
Speaker1: Ja, das ist nämlich tagtäglich. Das Schönste ist immer, wenn ein Patient mit dem zweiten Knie kommt.
Speaker1: So würde ich die Frage gerne beantworten, weil dann brauchen sie gar nicht rumreden.
Speaker1: Da weiß der Patient, wie es funktioniert.
Speaker1: Er weiß, wie gut es wird. Und das passiert ja regelhaft.
Speaker1: Also sicher ein Drittel auf dem OP-Plan heute sind Patienten,
Speaker1: die zum zweiten Knie kommen.
Speaker1: Und das ist genau der Punkt, den sie sagen, fast alle sagen danach,
Speaker1: ich habe zu lange gewartet.
Speaker1: Aber es gibt auch andere Fälle. Und da muss man sagen, das ist ganz essentiell,
Speaker1: den Patienten genau zu schildern, was ihn erwartet und eben genau zuzuhören, was er für Probleme hat.
Speaker1: Es gibt nämlich auch Fälle, dass ein Patient gerade vom Joggen kommt und sagt,
Speaker1: es hat die letzten zwei Kilometer von 20 Wege getan, er möchte jetzt ein neues
Speaker1: Knie und wieder 20 Schmerzzeit zur Joggen.
Speaker1: Und da muss ich sagen, das ist natürlich der falsche Weg. Das heißt,
Speaker1: da muss ich schon ziemlich schnell dem Patienten sagen, was möglich ist.
Speaker1: Für mich ist das, sage ich, das Allerwichtigste, wie vorher schon gesagt,
Speaker1: der Patienten, meine Empfehlung auszusprechen, wie ich ja mich behandeln würde.
Speaker1: Und nachdem ich ja so viele hunderte, tausende schon operiert habe,
Speaker1: kann ich natürlich ganz gut abschätzen, die Mitte, was kann ich erreichen?
Speaker1: Es gibt immer Ausreißer nach oben, es gibt Ausreißer nach unten,
Speaker1: aber es gibt, sagen wir mal, wie oft in der Ausstattverteilung,
Speaker1: einfach so die Mitte. Und da würde ich sagen, die Ergebnisse nach einer Endokrothese
Speaker1: am Knie sind gut, aber sind weit weg von dem Urzustand.
Speaker1: Und ich muss dementsprechend schlecht
Speaker1: vorher kommen mit einem erheblichen Leidensdruck, wie man den nennt.
Speaker1: Der Leidensdruck kann alles umfassen, von Schmerzen, Schwellungen,
Speaker1: Fehlstellungen, Hauptsache.
Speaker1: Der Leidensdruck bedeutet, der Patient fühlt sich in seinem Alltag und im Umfeld nicht mehr wohl.
Speaker1: Und das ist eigentlich das Allerwichtigste. Dann kann ich eine Verbesserung erreichen.
Speaker1: Wenn ich aber auf einem sehr hohen Niveau bin, dann werde ich wahrscheinlich
Speaker1: vielleicht sogar eine Verschlechterung erreichen, weil es fühlt sich schon vieles
Speaker1: nicht mehr so an wie vorher.
Speaker1: Aber das primäre Ziel ist ja die Alltagsfähigkeit wiederherzustellen.
Speaker1: Dass man trotzdem oft ein bisschen mehr kann, liegt auch wieder in der Natur der Sache.
Speaker1: Manche entwickeln sich einfach besser als andere, was die Medizin immer macht.
Speaker0: Sie haben jetzt gerade etwas ganz Entscheidendes gesagt. Und tatsächlicherweise
Speaker0: habe ich in einem der vorherigen Folgen mal genau diesen Satz zitiert,
Speaker0: das ist tatsächlich vom Kollegen von innen,
Speaker0: der eine ältere Dame auch an der Knieprothese operiert hat und gesagt hat,
Speaker0: wenn sie mit diesem Knie so nicht mehr klarkommen und leben wollen und die Schmerzen
Speaker0: so sind, dass es nicht mehr erträglich ist, dann operiere ich sie.
Speaker0: Hintergrund daraus ist. Die hatte eine, also auf dem Krankenbild,
Speaker0: eine ganz, ganz massive Gonarthrose, also Arthrose im Knie.
Speaker0: Das war, jeder andere hätte gesagt, alles klar, gehen wir auf den P-Tisch und machen wir das.
Speaker0: Und das ist, finde ich, ein ganz, ganz entscheidender Punkt,
Speaker0: den Sie auch gerade genannt haben.
Speaker0: Und deswegen finde ich die Philosophie, die Vorgehensweise von Ihnen und Ihrem
Speaker0: Team, auch in der Klinikpraxis,
Speaker0: so besonders, weil Sie eben genau sagen, nein, wir operieren jetzt nicht das
Speaker0: Bild, sondern wir operieren den Patienten und die Beschwerden und das, was da dahinter steht.
Speaker0: Das wollte ich noch gerne mit dazu nehmen.
Speaker1: Ich kann es auch nochmal gerne vielleicht im praktischen Beispiel sagen.
Speaker1: Also es kommt niemals vor, dass ich dem Patienten direkt einen Termin anbiete
Speaker1: oder sage, wollen Sie nicht gleich nächste Woche? Das geht meistens eh nicht,
Speaker1: weil wir wochenlange Wartezeit haben.
Speaker1: Aber es ist so, dass ich sage, jetzt schlafen Sie darüber. überlegen Sie sich das nochmal.
Speaker1: Und dann, irgendwann haben Sie so ein Bauchgefühl und das ist das,
Speaker1: was ich jetzt auch als Patient weiß, wenn der Bauch stimmt,
Speaker1: wenn ich sage, nee, ich will nicht mehr, dann können die anderen sagen,
Speaker1: was sie wollen, dann zieht man es durch und ich sage, was ich schaffen kann,
Speaker1: ich kann Ihnen Vertrauen schaffen, ich kann Ihnen sagen, wo gehen Sie dann hin,
Speaker1: nehmen Sie schon mal eine Mappel mit,
Speaker1: schauen Sie sich schon mal eine Klinik an, suchen Sie sich schon mal eine Reha-Klinik
Speaker1: aus und wenn dann dieser Tag kommt, wo Sie sagen, nee, ich will einfach nicht mehr,
Speaker1: das ist ja ähnlich wie mit allem anderen, das ist eine Elektiv-OP,
Speaker1: das wird nie ein Notfall werden.
Speaker1: Und es gibt unheimlich viele Sachen, die man beachten muss.
Speaker1: Es gibt einen Mondkalender, den respektiere ich, würde ihn selber nicht für
Speaker1: mich so auswählen. Aber es gibt sehr viele Menschen, die dem trauen.
Speaker1: Es gibt Leute, die haben eine Jahresplanung, vielleicht ein runder Geburtstag, oft ist es der 70.
Speaker1: Kurz davor, oft ist es vielleicht die runde Geburtstag oder die Hochzeiten der
Speaker1: Kinder oder Enkelkinder.
Speaker1: Und ich sage mal, so eine Knieprothese, wenn man erzwingt und nicht ausreichend
Speaker1: Zeit mitbringt für die Reha und sich in irgendwas gedrängt fühlt,
Speaker1: wird in meiner Erfahrung schlecht. und wenn sie ganz in Ruhe geplant wird,
Speaker1: dann wird sie eigentlich fast immer gut.
Speaker0: Das sehe ich ganz genauso. Professor Hamler hat da mal gesagt,
Speaker0: ich könnte ein Reisebüro nebenbei noch führen, um die OP-Termine meiner Patienten mit zu planen.
Speaker0: Herr Dr. Köhling, lassen Sie uns mal reingehen. Wie bereiten Sie denn Patienten
Speaker0: auf die OP und auch auf das danach und das jetzt ganz detailliert vor?
Speaker0: Also wir haben jetzt schon gehört von der Erstuntersuchung auch die Punkte,
Speaker0: die die Patienten ansprechen, wie sie darauf eingehen.
Speaker0: Aber wie ist denn der Weg bei Ihnen so normal, wenn jetzt die Entscheidung gefallen ist?
Speaker0: Sie haben das Gespräch gehabt, die Erstuntersuchung oder die Zweituntersuchung mit allen Bildern.
Speaker0: Der Patient hat sich dann entschieden, Dr. Köhne, das was er gesagt hat,
Speaker0: das machen wir jetzt und das passt so.
Speaker0: Wie bereiten Sie den dann in der OP-Aufklärung vor?
Speaker0: Und vielleicht können Sie auch unseren Zuhörern, die noch zu der Entscheidung
Speaker0: sich ein gemischtes Gefühl haben, ob machen oder nicht machen,
Speaker0: auf was es denn da ankommt und was denn genau gemacht wird.
Speaker1: Also genau, es sind ja viele Punkte, ich will es mal so nochmal einfach skizzieren,
Speaker1: zurück oder beame mich gerade mal kurz in meine Sprechstunde und habe da eine
Speaker1: älter Dame sitzen, sind mehr Frauen als Männer ja und sitzt die älter Dame,
Speaker1: dann würde ich sagen, also Punkt XY,
Speaker1: Wir werden jetzt also die Maßnahmen durchführen, ab jetzt müssen sie praktisch alles mir überlassen.
Speaker1: Und das ist ganz wichtig, weil es wird gut und wir können das und wir sind Profis.
Speaker1: Wir spielen in der Champions League, vergleiche ich es dann oft,
Speaker1: oder wir sind eine Porsche-Werkstatt.
Speaker1: Und natürlich gibt es da Risiken, die müssen wir auch kennen und die muss ich
Speaker1: auch explizit nennen. Das gehört auch dazu.
Speaker1: Also es muss eine Risikoaufklärung erfolgen, die muss unterschrieben werden,
Speaker1: die muss auch explizit von mir ausgeführt werden, mir als Operateur.
Speaker1: Und dann sage ich aber jetzt, jetzt lassen wir es dabei und jetzt gehen wir
Speaker1: einfach mal alles durch.
Speaker1: Sie müssen Punkt, Punkt, Punkt. Und da habe ich natürlich eine Teamassistentin
Speaker1: mit dabei sitzen. Wir haben Checklisten vorbereitet, wo dann drinsteht,
Speaker1: was der Patient vorher machen muss. Er muss immer zum Hausarzt,
Speaker1: zur Vorbereitung gehen.
Speaker1: Er muss natürlich sich selbst einen guten Zeitpunkt wie vorgesagt aussuchen.
Speaker1: Er muss sich auch ein bisschen schlau machen, wie er die Rehabilitation gestalten
Speaker1: will, weil der reine Klinikaufenthalt heutzutage sind nur noch vier oder fünf Nächte.
Speaker1: Er kommt ja auch nüchtern am OP-Tag. Er ist nicht mehr wie früher,
Speaker1: wo man einen Tag vorher aufgenommen wird und dann schlecht schläft in einem
Speaker1: Dreibützimmer und gar nicht weiß am nächsten Morgen, wann man dran ist,
Speaker1: sondern man kriegt eine Uhrzeit genannt, kommt dann, wird eigentlich schon eine
Speaker1: halbe Stunde, Stunde später operiert und dann ist man nach vier bis fünf Tagen schon wieder raus.
Speaker1: Das heißt, auch diese Wochen danach, die müssen ziemlich genau geplant werden.
Speaker1: Und da geht es schon auch um so ein bisschen die Angehörigen mit abzuholen.
Speaker1: Ich habe es ganz oft, dass ich sage, jetzt sprechen Sie nochmal mit Ihren Kindern
Speaker1: oder mit Ihrem Hausarzt und dann kommen Sie nochmal, wenn irgendwas unklar ist.
Speaker1: Und dann werden die Angehörigen eigentlich immer, fast alle haben ja welche,
Speaker1: Eingebunden, denn nicht umso wichtiger, dass die Reha dann geplant wird,
Speaker1: weil die dann nahtlos natürlich in eine Reha-Einrichtung müssen. Vielen Dank.
Speaker1: Und dann beschreibe ich es immer so, weil die erste Woche ist unangenehm,
Speaker1: die müssen Sie wie aus Ihrem Leben streichen. Da wird nicht viel passieren,
Speaker1: da werden Sie sich auch nicht über viel freuen.
Speaker1: Sie werden weitestgehend schmerzfrei von uns, dafür sind wir in der Klinik,
Speaker1: aber Sie werden natürlich erstmal sehr immobil sein, Sie werden erstmal das
Speaker1: Knie, eine leichte Schwellung haben und leichten Schmerzen haben.
Speaker1: Aber schon in der zweiten Woche versuchbar ja, dass wir Sie wegbringen von den
Speaker1: Krücken und das gelingt eigentlich zu 80, 85 Prozent, dass sie dann schon in
Speaker1: der Reha oder noch die letzten Tage in der Klinik ein bisschen im Zimmer oder
Speaker1: vielleicht schon auf dem Gang spazieren gehen.
Speaker1: Und dann sage ich, dann geht es ja schnell bergauf. Und das ist eigentlich so
Speaker1: der schönste Moment, wenn die Patienten das erste Mal aus dem Bett aussteigen
Speaker1: und gehen und schon die ersten Schritte ohne unter einem Gehstürtzen machen.
Speaker1: Und dann sage ich, kommen wir nochmal drei, vier Wochen in der Reha,
Speaker1: ambulant oder stationär, wo sie schon noch mit Schmerzmitteln unterwegs sind,
Speaker1: aber wo sie sich jeden Tag besser fühlen, wo schon eine exponentielle Heilung des Gelenks auftritt.
Speaker1: Und dann so nach vier bis sechs Wochen sind sie dann eigentlich schon relativ
Speaker1: gut wieder selbstständig mobil.
Speaker1: Viele fahren schon wieder Auto, viele setzen die Schmerzmittel ab.
Speaker1: Und das ist jetzt ja genau der Grund, weil wir doch von sechs Wochen sprechen,
Speaker1: warum der Patient sich das ganz genau planen muss.
Speaker1: Und außer ganz wenige Fälle, wenn wirklich was einbricht im Knie oder dass die
Speaker1: Fehlstellung grotesk wird oder ein unglaublicher Schmerz oder Entzündungsreiz
Speaker1: auftritt, dann versuchen wir die innerhalb von ein bis zwei Wochen noch zu operieren.
Speaker1: Ansonsten warten wir da ja mehrere Wochen bis Monate.
Speaker1: Und dann, um diesen Zeitfenster genau zu erwischen und wenn der Patient vorher schon weiß,
Speaker1: Dass er diese vier bis sechs Wochen nicht so wahnsinnig viel erleben kann.
Speaker1: Da kann er auch nicht verreisen, da braucht er auch keine großen Geburtstage feiern.
Speaker1: Dann kommt ja schon die Phase 2, die für mich immer beginnt in der Woche dann 7 bis 12.
Speaker1: Und da kommt sehr viel Mobilität. Die Ersten sind schon wieder im Homeoffice,
Speaker1: wenn sie jung sind. Die Ersten treffen sich, es gibt auch schon ein paar,
Speaker1: die kleine Reisen unternehmen.
Speaker1: Und dann kommt in der Phase 3 eigentlich so der Zeitpunkt der vollen Mobilität.
Speaker1: Die Leute gehen wieder in die Arbeit. Nach zwölf Wochen sehe ich eigentlich,
Speaker1: wenn irgendwas dazwischen kommt, natürlich, Aber alle, die nichts haben, ist ja die große Masse.
Speaker1: Die geht dann wieder arbeiten oder nimmt die Enkelkinder wieder in Betreuung
Speaker1: oder unternimmt Reisen, macht Städtetrips und geht Neunlochbäuschen zum Beispiel.
Speaker1: Und dann kommt eigentlich die Phase bis zur Vollwiederherstellung.
Speaker1: Und die ist eigentlich total individuell.
Speaker1: Früher habe ich immer gesagt, das sind sechs Monate. Aber davon bin ich mittlerweile
Speaker1: auch abgerückt, weil es sind halt oft acht. Und es gibt auch Leute, die brauchen zwölf.
Speaker1: Und ich glaube, man muss immer ehrlich sein. Weil wenn ein Patient sagt,
Speaker1: Er glaubt, das ist alles nur ein Klacks und nach vier bis sechs Wochen ist alles
Speaker1: überstanden, dann kommt eine sehr schwere Enttäuschung.
Speaker1: Da wird er mich konfrontieren, sein Umfeld, vielleicht auch die,
Speaker1: die ihm dazu gewahrten haben, sein Hausarzt, seine Geschwister,
Speaker1: seine Kinder, wer auch immer.
Speaker1: Und ich finde gerade da so essentiell, dass Menschen wie ich sich einfach nur
Speaker1: mit einem Thema beschäftigen dürfen, in dem Fall das Knie und einer der Schwerpunkte
Speaker1: davon die Endoprothese, dass ich genau weiß, was er erwartet.
Speaker1: Und deswegen, ich kann es nicht auf die Stunde sagen, aber ich würde sagen,
Speaker1: fast auf den Tag, zumindest die Woche, kann ich meinen Patienten das ausmalen.
Speaker1: Ich bin auch ein bildlicher Typ, ich brauche das auch für mich und ich vergleiche
Speaker1: unheimlich viel mit technischen Sachen, mit Autos, mit Fahrrädern und ich habe,
Speaker1: glaube ich, damit einen ganz guten Draht zu meinen Patienten und die gehen dann
Speaker1: raus und die gehen mit mir diese Reise durch und die wissen dann ganz genau, okay,
Speaker1: Dann weiß ich ja, diese paar Wochen, die werden schwer, tue ich mir leichter,
Speaker1: als wenn ich nach vier bis sechs Wochen dann voller Enttäuschung in der Arbeit
Speaker1: meinem Chef Bescheid sagen muss, ich kann doch noch nicht kommen,
Speaker1: wird noch mal zwei Wochen länger, wird noch mal vier Wochen länger.
Speaker1: Und deswegen ist das wirklich so eine Reise der Patienten Schöne, wie ich sie nenne.
Speaker1: Und beginnt aber vielleicht als letzter Satz noch auch schon mit der Vorbereitung.
Speaker1: Wir haben ja auch vorher schon einige Möglichkeiten, wenn doch vier,
Speaker1: sechs Monate Zeit wären, dass der Patient die sogenannte Prä-Rehabilitation hatte, durchführt.
Speaker1: Das bietet nicht nur meine Klinik, bietet noch viele andere an,
Speaker1: auch aus der Physiotherapie-Abteilung,
Speaker1: dass die Patienten ganz banale Sachen, wie zum Beispiel das Lernen an Und dann
Speaker1: Gehstützen, auch eine gewisse Kräftigungsübung, das Ganze vorzubereiten zu Hause,
Speaker1: das ist ganz essentiell, dann sind Sie schneller fit.
Speaker0: Das ist auf jeden Fall alles sehr, sehr detailliert, sehr, sehr genau, Herr Dr. Köhne.
Speaker0: Ich kann jetzt nur den Zuhörern sagen, selbst ich habe das noch nicht so detailliert gehört.
Speaker0: Vielen Dank dafür auf jeden Fall schon mal. Können Sie uns noch mal so ein bisschen
Speaker0: was erklären zu dieser Prä-Reha?
Speaker0: Das ist ja schon interessant.
Speaker1: Also die Prä-Rehabilitation kommt ja so ein bisschen aus dem Fast Track.
Speaker1: Machen wir gleich nochmal ein zweites Wort, was wir erklären müssen,
Speaker1: weil ich glaube auch das spricht sich rum.
Speaker1: Kommt natürlich wie alles erstmal aus Amerika und die Amerikaner haben ein ganz
Speaker1: anderes System, wo diese Operation ja sogar bis zu ambulant heute durchgeführt wird.
Speaker1: Das heißt ambulant, die gehen wirklich nach einer Endprothese nach Hause.
Speaker1: Ich habe mit vielen Kollegen gesprochen, es ist in der Tat meistens so,
Speaker1: dass die nochmal in ein Hotel gehen, was angegliedert ist.
Speaker1: Also ein, zwei nicht, die schon in der Nähe sind, aber die haben wirklich eine ambulante Versorgung.
Speaker1: Und dann hat man sich überlegt, als ich angefangen habe 2010,
Speaker1: bei uns im OCM, da waren es 7 bis 14 Tage, waren die stationär.
Speaker1: Wir haben unheimlich viel Geld verbraten in den Kliniken, wir haben Geld in
Speaker1: die Rehas gesteckt und die Leute waren auch nicht besser oder glücklicher als in anderen Ländern.
Speaker1: Und dann hat man dieses Fast-Track-System übernommen und dann hat man gewusst,
Speaker1: okay, die Patienten können ja nur ganz kurz in der Klinik bleiben.
Speaker1: Sie machen meistens 50 Prozent, hat gar keine stationäre Reha.
Speaker1: Und dann ist uns eben, oder allen Ärzten zusammen, es sind Sachen eingefallen,
Speaker1: wie diese Prärehabilitation.
Speaker1: Wenn wir die hinten ein paar Prozent sparen, die wir vorher erarbeiten,
Speaker1: da haben wir ja Zeit und das kostet auch wenig, dann kann man mit dieser Prä-Rehabilitation
Speaker1: einfach die Patienten schneller mobil machen.
Speaker1: Weil die ganz banalen Sachen fallen ja weg. Die sind schon gewöhnt,
Speaker1: die sind schon mal die Treppe gelaufen und die haben meistens die Gelenke deutlich besser in Schuss.
Speaker1: Das allerwichtigste, größte aber von diesem Fast Track ist eigentlich das Schmerzmanagement.
Speaker1: Und das ist uns gelungen mittlerweile bei diesem, gerade vorher schon mal genannt,
Speaker1: Das Kniegelenk ist heiß sogar, dass die Endoprothese einer der schmerzhaftesten
Speaker1: Eingriffe am gesamten Körper ist.
Speaker1: Also nicht nur von allen Knie-OPs, sondern einer der schlimmsten Schmerzen könnte
Speaker1: einen erwarten, wenn man sich ein Knie operiert ohne Analgesie.
Speaker1: Und dann hat man, ich kenne auch die Patienten noch vor 15 Jahren,
Speaker1: die lagen wirklich sehr, sehr, sehr schmerzgeplagt im Aufwandraum.
Speaker1: Und wir haben die schon innen gekriegt. Die haben es oft verglichen und haben
Speaker1: gesagt, oh, geht schon in die Richtung Kinderkriegen oder können nur die Damen
Speaker1: beurteilen, aber war richtig schlimm. Und das ist ganz schlimm fürs Schmerzgedächtnis.
Speaker1: Und das ist auch schlimm für die gesamte Zeit. Und da haben wir auch einfach
Speaker1: diese zwei Wochen gebraucht.
Speaker1: Die waren ja oft schon allein zehn Tage nicht mehr aus dem Bett zu kriegen.
Speaker1: Und das ist komplett anders.
Speaker1: Die Leute haben heute, wenn die aufwachen, gar keinen Schmerz.
Speaker1: Und das ist fantastisch, wenn die Leute dann schon im Aufwachraum eine oder
Speaker1: zwei Stunden nach der Versorgung das Knie auf 90 Grad abwinkeln und sagen,
Speaker1: wie viel Schmerz von 0 bis 10?
Speaker1: Ganz viele haben 0 bis 1. Und das ist natürlich wichtig, dass auch die Angst
Speaker1: verloren geht. Weil wer einmal so einen ganz starken Schmerz hat,
Speaker1: der kriegt ihn in den ersten Wochen auch nicht mehr los.
Speaker1: Und das ist eben alles aus der Fast-Track-Medizin. Ja, sehr viel besseres Schmerzmanagement.
Speaker1: Deutlich, deutlich weniger auch Trauma. Wir haben viel kleinere Schnitte,
Speaker1: wir arbeiten minimal invasiv, wir haben keine Blutsperren, was wahnsinnig schmerzhaft war.
Speaker1: Die OP-Zeiten früher waren ja auch über eine Stunde, jetzt sind sie so bei 35 bis 45 Minuten.
Speaker1: Und das heißt, da haben wir viel gelernt und das Gelenk, auch den Oberschenkel
Speaker1: nicht so wahnsinnig zu stressen.
Speaker1: Und seit die Blutsperre weggefallen ist, seitdem das Gelenk geflutet wird mit
Speaker1: diesen Schmerzmitteln, sind die einfach entspannt, teils wirklich erleichtert,
Speaker1: glücklich. Viele haben ja auch Angst vor Narkose.
Speaker1: Gar nicht so für uns von den Orthopäden, mehr von den Anästhesisten.
Speaker1: Und das heißt, das allererste Mal, die checken erst mal, ich bin da, ich bin wach.
Speaker1: Und dann das zweite gleich, ui, Knie kann ich bewegen, habe wenig Schmerzen.
Speaker1: Und das ist in meinen Augen der Grundstein für eine erfolgreiche Rehabilitation.
Speaker1: Da ist eben das, was wir halt gelernt haben. Die Krankenkassen haben das noch
Speaker1: nicht auch mitbekommen, dass wir da schneller sind, dass wir besser sind.
Speaker1: Und das ist natürlich der logische Schritt, dass auch da natürlich die Kostenschrauben
Speaker1: angedreht werden und dass man dann sagt, gut, wir brauchen keine 14 Nächte mehr, sondern 4 bis 5.
Speaker1: Und deswegen, ich will noch nicht ganz sagen, es ist so wie ein Kreuz von vor
Speaker1: 15 Jahren, heute eine Endoprothese, aber ich würde sagen, es geht stark in die
Speaker1: Richtung und der Schreckenendoprothese, den gibt es nicht mehr.
Speaker1: Es gibt Ausnahmen, die bestätigen die Regeln, das wissen wir alle,
Speaker1: ich möchte es auch niemals sagen, dass 100% so läuft, aber der Großteil,
Speaker1: wir sind in der OCM als Maximalversorger in der Kombination mit der Sana-Klinik
Speaker1: bei knapp 5000 Endoprothesen im Jahr.
Speaker1: Und ich sage mal, da sehen wir schon, was passiert. und da kann man wirklich
Speaker1: heute stolz darauf sein und den Patienten da schon mal den Schrecken zu nehmen.
Speaker1: Das kann man fast vorausnehmen.
Speaker0: Wir haben jetzt sehr viel von Ihnen gehört über die interdisziplinäre Zusammenarbeit,
Speaker0: gerade Schmerz, Physio, vorher, nachher und so weiter.
Speaker0: Mir ging gleich später nochmal ein bisschen detaillierter auf diese Punkte mit ein,
Speaker0: Herr Dr. König, gibt es denn Risikogruppen, bei denen Sie besonders sorgfältig
Speaker0: abwägen, ob eine Endoprothese eingesetzt werden soll, wenn ja,
Speaker0: wann wie jetzt gleich sofort oder wann der bessere Zeitpunkt dafür wäre?
Speaker1: Ja, das gibt es ganz klar. Sagen wir mal, andersrum, es gibt kein Alter, was mich erschreckt.
Speaker1: Ich habe Endoprothesen-Patienten, mein jüngster war 27 und meine älteste Dame war 97.
Speaker1: Das heißt, das ist schon eine große Bandbreite. Aber das Alter ist natürlich
Speaker1: das allererste, dass ich gucke.
Speaker1: Und umso älter der Patient, umso eher fragen wir mal nach, was gibt es denn
Speaker1: sonst so für Vorgeschichte.
Speaker1: Und da gibt es schon eine ganze Reihe an Patienten, die eben viel mitbringen.
Speaker1: Solange das Ganze kontrolliert ist und solange das Ganze gut eingestellt ist,
Speaker1: die ganzen Herzerkrankungen, die ganzen Schlaganfallpatienten,
Speaker1: die sind eigentlich dann relativ unkritisch.
Speaker1: Die müssen natürlich nochmal zum Spezialisten, zum Kardiologen,
Speaker1: die müssen zum Internisten.
Speaker1: Die sind schon mal fein raus, auch wenn es sich primär schlecht,
Speaker1: schlimm anhört. Die haben ein
Speaker1: bisschen höheres Risiko als alle anderen Gesunden, aber nicht dramatisch.
Speaker1: Wer mir wirklich ein bisschen Sorgen macht, und das ist auch zunehmend,
Speaker1: glaube ich, so in den letzten Jahren rausgekommen, sind Tumorpatienten.
Speaker1: Weil Tumorpatienten haben einfach eine deutlich höhere Infektionsrate nach der Endoprothese.
Speaker1: Und die Infektquote sollte ja normalerweise so bei 0,5 bis 2 Prozent liegen.
Speaker1: Da gibt es natürlich wie immer in den Studien große Unterschiede.
Speaker1: Nehmen wir einfach mal das eine Prozent im Mittel in den Fachkliniken.
Speaker1: Und dann ist es so, dass die deutlich häufiger davon betroffen sind,
Speaker1: gerade wenn der Tumor frisch ist, wenn der Tumor wismal ist,
Speaker1: in den Zählenerkrankungen, der geht aufs Immunsystem,
Speaker1: der braucht die Energie des Körpers und die brauchen wir eigentlich nach der
Speaker1: Operation für unsere Heilung.
Speaker1: Dann haben wir natürlich ein großes Problem und hier muss ich noch eins sagen,
Speaker1: also wir würden heute empfehlen, dass ein Tumor, der frisch aufgetreten ist,
Speaker1: zunächst mindestens mal sechs bis sechs Monate, bis zwölf Monate behandelt wird,
Speaker1: bestenfalls soweit möglich austherapiert, aber auf keinen Fall sollten wir mischen,
Speaker1: eine frische Tumordiagnose, Also eine Antherapie, eine Chemotherapie oder irgend
Speaker1: sowas in der gleichen Endeprothese.
Speaker1: Da muss man einfach sagen, da gibt es ja heute potente Schmerzmittel.
Speaker1: Mit Opiaten kann man Patienten wunderbar mehrere Monate durchtragen,
Speaker1: auch wenn es nicht ideal ist.
Speaker1: Das zweite sind immunsupprimierte Patienten. Nicht durch den Tumor,
Speaker1: sondern wir nehmen jetzt mal Diabetes-Patienten.
Speaker1: Schlimmer vielleicht irgendwelche dramatischen Erkrankungen.
Speaker1: Und umso mehr das Immunsystem auch da wieder schon von Haus aus geschwächt ist
Speaker1: oder gestört ist, umso höher ist die Gefahr auch da wieder für Wundheilungsstörungen.
Speaker1: Und die sind sehr eng gesellschaftet dann eben mit Komplikationen wie Infektionen bakterieller Art.
Speaker1: Dann haben wir noch den großen Fall der Injektionen.
Speaker1: Das heißt, wir sind immer vorsichtiger heute mit Gelenkinjektionen,
Speaker1: nachdem wir vorher schon mal hatten, Hyluronsäure.
Speaker1: PHP, es wird ja ganz viel heute in die Gelenke appliziert, mit sehr groß,
Speaker1: großem Erfolg. Ich bin selber großer Fan davon, habe selber auch schon mehrere Spritzen im Knie.
Speaker1: Und ich kann nur sagen, wir haben früher gedacht, ja, das reichen wenige Wochen,
Speaker1: aber gerade bei Cortison, weil ja Cortison auch die Gelenksituation lokal,
Speaker1: nicht dem ganzen Körper, aber die Gelenke schleimhaut und das Gelenkmilieu verändert,
Speaker1: sollte man mindestens zwölf Wochen Pause haben zwischen der Injektion und dem Gelenk selber.
Speaker1: Da gibt es natürlich auch wieder, wenn Gelenke wahnsinnig zerstört sind,
Speaker1: da kann man vielleicht auch mal auf ein, zwei Wochen früher reingehen,
Speaker1: aber bestenfalls mindestens sechs Wochen, besser drei Monate Pause zwischen Injektion.
Speaker1: Weil das sind genau die Kandidaten, die auch ich schon erlebt habe,
Speaker1: die vielleicht in früheren Jahren vielleicht nicht ganz so ernst genommen wurden
Speaker1: und dann vielleicht Probleme aufsetzen.
Speaker1: Ein weiterer Fall ist noch natürlich die allgemeine Krankheit.
Speaker1: Das heißt, wir dürfen keinen Patienten haben mit einer floriden,
Speaker1: viralen oder bakteriellen Erkrankung, egal wo, von der Blase bis zur Nase.
Speaker1: Und vielleicht das Letzte noch dazu, wir sollten keine aktiven Hauterkrankungen
Speaker1: haben, insbesondere nicht am zu operierenden Bein.
Speaker1: Man kann auch da, natürlich gibt es noch Kleinigkeiten wie ein entzündeter Pickel,
Speaker1: aber sagen wir mal, es gibt sonst, wenn es größere Hautangelegenheiten sind,
Speaker1: Und lieber auskurieren, weil doch die hämatogene Streuung, so nennen wir das,
Speaker1: wenn Bakterien innerhalb des Körpers, wo die Blutbahn ja natürlich sehr gut
Speaker1: vernetzt ist, wenn Bakterien sich da in der Blutbahn auf zum Beispiel eine Gelenkprothese
Speaker1: setzen, dann ist es viel gefährlicher, als wenn sich sonst die Körper irgendwo ansiedeln.
Speaker0: Vielen Dank für diese wirklich tolle Ausführung. Es ist auch wirklich toll zu
Speaker0: hören, dass da doch die Risikogruppe dann relativ groß ist und dass man wirklich
Speaker0: auf viele kleine Dinge achten kann.
Speaker0: Wir haben ja auch schon in der allerersten Folge über die Immuntherapie gehört,
Speaker0: wie das Ganze mit Chemotherapie stattfindet, mit der Zellteilung und dann auch
Speaker0: saarschlüssig für die Zuhörer, die seit der ersten Stunde bei uns zuhören.
Speaker0: Warum das nicht unbedingt ideal ist, während einer Chemotherapie eine Endoprothese anzusetzen.
Speaker0: Herr Dr. Köhne, in der Vorbereitung der Folge habe ich mal eines meiner Lieblingsaufgaben gemacht.
Speaker0: Ich habe mal wieder Studien studiert.
Speaker0: Dann ist mir eine ganz tolle Studie aufgefallen eines Kollegen von Ihnen,
Speaker0: die besagt, dass die besten Ergebnisse tatsächlich sind, wenn,
Speaker0: ich fasse es mal kurz, Bewegung, Gewicht, Belastung perfekt auf den Patienten
Speaker0: abgestimmt ist und da auch praktisch in der vorherigen, in der ersten Untersuchung
Speaker0: oder zweiten Untersuchung, bevor sie in die OP-Planung reingeht,
Speaker0: alle Parameter genommen worden sind und dafür den Patienten individuell wieder,
Speaker0: wie wir es ganz oft auch haben bei uns,
Speaker0: das Ganze bewertet wird. Wie sehen Sie das?
Speaker1: Ja, absolut richtig. Da sind wir wieder beim Thema Auswahl der Patienten.
Speaker1: Problem ist dabei nur anders von gesagt. Ich kann natürlich diese Situation oft nicht schaffen.
Speaker1: Hätte ich nur solche Patienten, wäre ich wahrscheinlich bei annähernd 100 Prozent Erfolg.
Speaker1: Nachdem wir alle aber gemittelt nur bei 82 Prozent liegen, bei der Endoprothese
Speaker1: am Knie, bei der Hüfte sind wir über 90, haben wir natürlich schon ein kleines
Speaker1: Problem. Also die Studie ist vollkommen wichtig.
Speaker1: Und wenn wir ideal Gewicht haben, ideal Achse, keine Vorerkrankungen,
Speaker1: gesunden Patienten, da wird auch wahrscheinlich nichts sein,
Speaker1: außer ein glücklicher Patient rauskommen.
Speaker1: Problem ist ja folgendermaßen, die Leute sitzen ja von mir in der Ist-Situation.
Speaker1: Und genau das Thema Gewicht finde ich ganz zentral. Das ist vorher,
Speaker1: führt auch zum frühzeitigen Gelenkverschleiß, nachweislich in allen Studien.
Speaker1: Fehlstellungen, Beinfehlstellungen führen dazu. Und die Patienten haben aber
Speaker1: das Problem, die sagen, Mensch Stopp, ich habe so starke Schmerzen,
Speaker1: ich komme jetzt nicht runter von meinem Gewicht.
Speaker1: Da fehlt mir natürlich nur ein, heutzutage, natürlich gibt es eine ganze Reihe
Speaker1: an auch medizinischen Hilfeleistungen, Abnehm, Spritzen, Magenverklärung, was auch immer.
Speaker1: Die kann man nutzen, die werden auch von den Krankenkassen teilweise,
Speaker1: größtenteils sogar bei großem BME über 35 und drüber übernommen.
Speaker1: Aber die Patienten sind auch dazu oft noch nicht bereit und es ist auch noch
Speaker1: nicht in die breite Masse eingedrungen.
Speaker1: Trotzdem ist es sicher so, dass diese Patienten die besten Ergebnisse haben.
Speaker1: Wenn man jetzt nur mal von der Patientenseite kommt, dann haben wir aber natürlich
Speaker1: noch eine Arztklinikseite.
Speaker1: Was kann man hier drehen und steuern? Wie kann man das optimieren?
Speaker1: Dann natürlich noch Schicksal.
Speaker1: Schicksalshafte Verläufe gibt es natürlich auch bei jedem anderen medizinischen Fall.
Speaker1: Und deswegen ist es eben nicht so ganz leicht zu sagen, ja, stimmt.
Speaker1: Klar, wenn ein Arzt schafft, den Idealpatienten zu suchen, den zu finden,
Speaker1: den zu operieren, dann hat er es leicht.
Speaker1: Aber die breite Masse ist ja leider bunt, wie Gottes Zielgarten so ist,
Speaker1: da ist alles dabei und alle haben das gleiche Recht,
Speaker1: egal wie sie versichert sind, wie alt sie sind, was sie für eine Vorgeschichte
Speaker1: haben, welche Nationalität sie sind, dass sie eben da versorgt werden können
Speaker1: und bestenfalls das gleiche Ergebnis.
Speaker1: Ich drehe es jetzt eben um die Studie und ich sage,
Speaker1: Liebe Leute, schaut her, Sie haben ja genau diese und diese Punkte, die Sie mitbringen,
Speaker1: die machen es uns vielleicht ein bisschen schwerer und entweder Sie ziehen ein
Speaker1: paar Prozent am Ende ab an dem Ergebnis, dass Sie sich vielleicht erhoffen,
Speaker1: im Vergleich zum Nachbarn, weil es wird ja immer verglichen,
Speaker1: oder zum anderen Menschen, der mit Ihnen in der Reha beim Essen sitzt,
Speaker1: oder wir nehmen uns einfach ein bisschen mehr Zeit, wir intensivieren vielleicht
Speaker1: etwas die Reha-Maßnahmen oder wir holen uns mehr Hilfe,
Speaker1: auch wenn es teilweise unangenehm ist, es kann Zeit kosten, es kann Geld kosten.
Speaker1: Wenn ich einfach danach eine perfekte Rehabilitation mache.
Speaker1: Weil die Rehabilitation, die ist ein großer Teil des Erfolges.
Speaker1: Wir können nicht sagen, Dr. Köhne war dran oder andere Experten,
Speaker1: die das jeden Tag machen, jetzt bin ich durch, jetzt gehe ich noch drei Wochen
Speaker1: in die Reha und dann gehe ich heim und es passt alles.
Speaker1: Sondern dann ist ein Großteil nicht gemacht worden und dann kann auch das Endergebnis nicht gut werden.
Speaker0: Herr Dr. Köhne, jetzt haben Sie es wieder angesprochen und jetzt gehen wir gleich
Speaker0: in das Thema mit rein, bevor wir auf die Fragen der Patienten kommen,
Speaker0: interdisziplinär, sie sagen selbst, dass der Teil, den sie machen mit der Endoprothese,
Speaker0: die Setzen und die OP an sich, ein Teil ist.
Speaker0: Aber das vorher, nachher, mittendrin oder auch bei der OP selber,
Speaker0: ob Anästhesie, OP-Schwester, Physiotherapeut, Reha, ein ganz,
Speaker0: ganz wichtiger Punkt ist.
Speaker0: Jetzt sind Sie zwar Münchens größte Orthopäde für Praxis, aber wie schaffen
Speaker0: Sie das noch? und ich war selbst mal zu Besuch in der Klinik bei Ihnen.
Speaker0: Dass wirklich alles perfekt aufeinander abgestimmt ist.
Speaker0: Also auch die Anästhesisten, auch mit dieser Schmerzgeschichte während der OP,
Speaker0: dass dementsprechend der Anästhesist das steuern kann und dem Patienten dementsprechend
Speaker0: was gibt, wenn er Schmerzen hat, damit er einigermaßen schmerzfrei aufwacht.
Speaker0: Wir haben das ja auch in der Folge von unserem Anästhesisten Jens-Diobrwanda
Speaker0: gehört, wie wichtig dieses Schmerz danach der Ding ist und auch diese Ängste,
Speaker0: die die Patienten gerade nur aus der Narkose angeht haben.
Speaker0: Können Sie uns da so ein bisschen den Einblick geben, wie Sie das genau timen
Speaker0: und was genau dieses Rezept ist?
Speaker0: Weil das ist ja tatsächlich interdisziplinär, muss ich ganz ehrlich sagen, eine Meisterleistung.
Speaker1: Ja, das stimmt. Also das war einer der Gründe, warum ich persönlich in so ein Setting wollte.
Speaker1: Das ist auch einer der Gründe, warum solche Settings zunehmen, natürlich.
Speaker1: Das ist auch einer der Gründe, warum wahrscheinlich in solchen Settings heutzutage
Speaker1: viele Leute einfach auch sich etablieren.
Speaker1: Und wir sind privat geführt.
Speaker1: Das ist der große Vorteil vielleicht zu Trägern der Kirche oder Universitär.
Speaker1: Die müssen sich vielleicht ganz anderen natürlich Gegebenheiten,
Speaker1: Formalitäten unterlegen.
Speaker1: Und wir haben als oberstes Ziel Top-Leistungen auf qualitativ höchstem Niveau
Speaker1: und das Ganze möglichst so abgestimmt, dass der Patient eben möglichst wenig Ärger dabei hat.
Speaker1: Und das steuern wir, die Prozesse. Also das ist ein großer Teil unserer Arbeit.
Speaker1: Das machen jetzt nicht wir, also neun Inhaber. Und wir haben nochmal insgesamt
Speaker1: knapp 25 angestellte Ärzte.
Speaker1: Aber wir haben natürlich einen riesen Verwaltungsapparat. Und da gibt es natürlich
Speaker1: auch Menschencontrolling, da gibt es Geschäftsführer.
Speaker1: Und die haben natürlich den ganzen Tag diese Sachen auf dem Schirm.
Speaker1: Wir haben auch ganz neue Computersysteme, die uns dabei helfen,
Speaker1: um eben dem möglichst, diese Patientenschöne, die ich es vorher schon mal gesagt
Speaker1: habe, mit dem Weg vom Erstkontakt bei mir in der Sprechstunde bis zur Entlassung
Speaker1: möglichst optimal zu gestalten.
Speaker1: Und das ist, glaube ich, der Trigger, der Haupttrigger.
Speaker1: Das gelingt in anderen Settings auch, aber es gelingt halt in dieser Frequenz
Speaker1: bei uns besonders gut. Das ist das, was Sie sagen.
Speaker1: Ich glaube, man kann halt überall eine tolle Versorgung haben.
Speaker1: Und das liegt schon auch sehr viel natürlich am Ärzteteam. Aber in der Frequenz
Speaker1: und in der anhaltenden Qualität, muss man sagen, da sind natürlich so private
Speaker1: Settings ein bisschen bevorteilt.
Speaker0: Man muss definitiv eins sagen, weil das untergraben sie gerade so ein bisschen.
Speaker0: In der Klinik, in der Sie operativ tätig sind und auch bei Ihnen in der Praxis,
Speaker0: haben wir mitgekriegt, auch von den Mitarbeitern an der Anmeldung,
Speaker0: die wissen alle Bescheid, was da genau gemacht wird, wie es gemacht wird.
Speaker0: Da ist jeder auf dem gleichen Level für das, was er wissen muss.
Speaker0: Das macht es wirklich ganz, ganz angenehm. Also ich habe mal bei meinem Besuch mitbekommen,
Speaker0: dass eine Patientin vorne oder eine Angehörige einer Patientin vorne an der
Speaker0: Anmeldung eine Frage gestellt hat zum Thema Knieprothese und die Dame an der
Speaker0: Anmeldung konnte ihr wirklich fachlich top das so beantworten, wie sie sollte.
Speaker0: Da geht schon los und auch als ich zu Besuch war,
Speaker0: wir haben das ja schon mal gehabt von der 85-jährigen Patientin auf der Station.
Speaker0: Dass selbst die Putzfrau genau wusste, worauf sie jetzt achten muss bei der
Speaker0: Patientin, die gerade aus dem Bett aufsteigen musste, wirklich ganz,
Speaker0: ganz toll ich glaube, genau das ist so die Zukunft,
Speaker0: wo wir hin müssen Das haben Sie selbst gesagt.
Speaker0: Das geht natürlich nur in gewissen Bereichen, dass das in Universitätskliniken
Speaker0: oder anderen Organisationen nicht so möglich ist, ist klar.
Speaker0: Aber ich glaube, das zeigt auch wieder, Sie haben über 200 Mitarbeiter in der Praxis,
Speaker0: dann gibt es nochmal mit Sicherheit die doppelte Anzahl in der Klinik,
Speaker0: dass das schon auch sehr, sehr gut funktioniert.
Speaker0: Lassen wir uns mal in die Fragerunde der Patienten kommen und ich habe tatsächlich
Speaker0: die zwei allerwichtigsten Fragen rausgepickt.
Speaker0: Die Frage Nummer eins und die Bände, die ich schon Millionen Mal gehört habe,
Speaker0: wie lange hält die Prothese?
Speaker1: Also die hält deutlich länger, als man mir denkt.
Speaker1: Und ich würde jetzt mal pauschal gleich sagen, 15 bis 20 Jahre.
Speaker1: Liegt aber natürlich daran, dass die Studien erst viele Jahre später gemacht werden.
Speaker1: Zum einen, das heißt, wenn wir jetzt Patienten nachuntersuchen,
Speaker1: die nach 20 Jahren noch funktioniert, dann ist sie ja von 2005 oder früher.
Speaker1: Das heißt, wir können immer davon ausgehen, die Zahlen, die wir sagen,
Speaker1: die sind eigentlich nochmal besser,
Speaker1: weil wir die Zahlen natürlich von den letzten 10 bis 20 Jahren nennen.
Speaker1: Die Erfahrung zeigt, dass es jedes Jahr bessere Daten gibt.
Speaker1: Und es liegt schon auch an der verbesserten Technik, die Implantatsysteme, die Genauigkeit.
Speaker1: Vielleicht das Thema Navigation, was in vielen Kliniken durchgeführt wird.
Speaker1: Vielleicht das Thema Robotik, was immer mehr kommt.
Speaker1: Das heißt, die Genauigkeit der operativen Durchführung wird höher.
Speaker1: Sicher auch deshalb, weil das Klinikpersonal besser ausgebildet wird.
Speaker1: Und meine Generation, ich jetzt mit 46, 40 ist genau, denke ich,
Speaker1: eine der ersten, die sich komplett
Speaker1: Tag 1 der Ausbildung bis zum letzten Tag dann mit so einem Gelenk beschäftigen
Speaker1: kann, genauso wie es auch an der Hüfte, an der Schulter vorkommt.
Speaker1: Und das ist eigentlich, so wie wir es gesagt haben, Anfang der 2000er, 2010er ging das los.
Speaker1: Und das heißt, all diese Summation aus eben besserer Ausbildung der Chirurgen,
Speaker1: besseren technischen Systemen,
Speaker1: Natürlich auch ein bisschen die Nachbehandlungen und die, sagen wir mal,
Speaker1: Aufklärung der Patienten, die Auswahl der Patienten, führt eigentlich dazu,
Speaker1: dass wir heute eine Standzeit haben von sicher mal 15 bis 20 Jahren.
Speaker1: Da gibt es immer Ausweiser.
Speaker1: Und wenn man da genau guckt in die Registerdaten, dann sieht man,
Speaker1: dass auch ein paar wenige Prozent sogar nach wenigen Jahren schon locker werden.
Speaker1: Aber da muss man sagen, da auch wieder die Ausnahme bestätigte Regel und wir
Speaker1: müssen immer bei uns Patienten selbst davon ausgehen, wir sind auch die Masse.
Speaker1: Deswegen würde ich den Patienten sagen, rechnen Sie mit 15 bis 20 Jahren.
Speaker1: Und auch ein ganz wichtiger Satz dazu nochmal, wenn dann wirklich die N-hypothese
Speaker1: operiert werden muss, nochmal operiert werden muss, dann sind die Daten von
Speaker1: den Wechselprothesen auch nicht viel schlechter.
Speaker1: Das heißt, wir können relativ einfach Teilgelenke sowieso ummodeln in volle
Speaker1: Gelenke, aber auch in einfaches Vollgelenk nochmal ersetzen in ein zweites Vollgelenk.
Speaker1: Und das ist auch eine der ganz wichtigen Sachen, wo die Patienten sagen,
Speaker1: ich kann ja nur ein Knie. Das stimmt nicht, die können auch zwei, die könnten auch zwei.
Speaker1: Es wird nicht besser, es wird jedes Mal natürlich von den Ergebnissen schlechter,
Speaker1: aber nicht so dramatisch, dass man jetzt Angst haben müsste,
Speaker1: wenn man sich mit 65 ein neues Knie einsetzt und mit 85 die locker werden würde,
Speaker1: dass man mit 85 alternativlos dasteht und dann praktisch mit Schmerzen leben muss.
Speaker0: Herr Dr. Köhne, jetzt sage ich dazu noch eine ganz spezielle Frage.
Speaker0: Reden wir dann immer davon, dass bei einem Wechsel das ganze Knie gewechselt werden muss?
Speaker0: Oder ist es teilweise bloß dieses sogenannte Inlay, das gewechselt werden muss?
Speaker0: Weil das hört man ja auch häufiger mal.
Speaker0: Das kamen auch viele Fragen in die Richtung, ob es immer das Knie ist oder ob es das Inlay ist.
Speaker1: Ja, das ist eine super Frage. Also ich würde vielleicht nochmal ganz kurz einen
Speaker1: Ausflug machen in die Technik.
Speaker1: Weil auch das viele Leute, wir sprechen heute ja eher von dem Oberflächenersatz.
Speaker1: Ist mir ganz wichtig, weil der Oberflächenersatz, den kann man sich besser vorstellen.
Speaker1: Das ist wirklich nur die Oberfläche, die natürlich über wenige Millimeter dick ersetzt wird.
Speaker1: Wir haben einerseits den Unterschenkel, müssen wir einige Millimeter abschneiden,
Speaker1: müssen dann natürlich eine Platte aufbringen mit dem Keil.
Speaker1: Und wir haben den Oberschenkel, wo wir auch eine Fläche neu erneuern müssen,
Speaker1: weil ja die gesamte Gelenkfläche, jeder Zentimeter im Gelenk bis auf die Knieschabe,
Speaker1: ist am Ende dann mit einem Metall überzogen.
Speaker1: Dieses Metall besteht aus Chrom, Kobalt, Nickel, Vanadim und Volubden,
Speaker1: Hat eine unheimlich gute Härte und dazwischen liegt dann ein Polyethylen.
Speaker1: Polyethylen ist schlecht, wenn man schlecht sagen würde, würde man sagen,
Speaker1: Plastik stimmt, dieses Kunststoff und der Kunststoff ist hochqualitativ,
Speaker1: mit Gamma-Strahlen sehr vernetzt und deswegen finde ich also wirklich eine tolle
Speaker1: Ergänzung zu dem Metall.
Speaker1: Zwei Metalle gegeneinander würden sich aufreiben, das weiß jeder und deswegen
Speaker1: brauchen wir das Polyethylen und das ist dieses Inlay.
Speaker1: Das Inlay setzt den Puffer, eigentlich dann sogenannten Meniskus.
Speaker1: Und da kann man sich heute eigentlich komplett davon distanzieren,
Speaker1: dass das Inlay kaputt geht oder verschleißt, sehe ich im klinischen Alltag nicht.
Speaker1: Ich sage niemals nie, es gibt sicher einzelne Fälle, wo das passiert.
Speaker1: Wohingegen in meiner Anfangszeit, vor 15 Jahren, war das regelhaft.
Speaker1: Da war das Inlay einerseitig abgeschlissen und da musste man das Inle austauschen.
Speaker1: Sondern wenn wir heute von einem Gelenkaustausch sprechen, dann sind es leider
Speaker1: fast immer wirkliche Lockerungen zwischen dem Gelenk, gerade meistens der Unterschenkel,
Speaker1: dem Gelenk und dem Knochen.
Speaker1: Das kann septisch sein, wie wir sagen, das heißt mit Bakterien und es kann aseptisch sein.
Speaker1: Und dann gibt es natürlich noch mehr Gründe für einen Wechsel,
Speaker1: gerade Bandinstabilitäten können zu einem Wechsel führen, aber der Hauptgrund
Speaker1: ist sicherlich die aseptische Lockerung.
Speaker0: Das ist wirklich sensationell und toll erklärt, Herr Dr.
Speaker0: Köhne. Auch, dass Sie nochmal ganz klar die Strukturen und die Materialien erklärt haben.
Speaker0: Das ist, glaube ich, auch nochmal ganz, ganz wichtig für die Patienten.
Speaker0: Jetzt habe ich noch die Frage überhaupt, die wahrscheinlich auch unter den Top
Speaker0: 10 Fragen kommt, zementiert oder nicht zementiert.
Speaker0: Für die Zuhörer, es gibt die Variante, dass man ein Kniegelenk,
Speaker0: also eine Knieendoprothese, eine sogenannte Schlittenprothese einsetzt,
Speaker0: Einfach nur, indem man diesen Schlitten einsetzt oder dass darunter ein Zement
Speaker0: gesetzt wird, ein Knochenzement.
Speaker0: Und da kamen tatsächlich sehr viele Fragen auf. Was ist besser? Warum? Wieso? Weshalb?
Speaker0: Und dann übergebe ich doch jetzt gleich mal die Frage an unseren Experten.
Speaker1: Also ich kann vorneweg schon mal sagen, wie wir es machen. In der gesamten Chemik,
Speaker1: wir zementieren alle Knie-Enterprothesen.
Speaker1: Das heißt auch noch nicht, dass wir die Einzigen sind, die wissen, wie es geht.
Speaker1: Insgesamt wird sicher mehr zementiert als nicht zementiert. Und es liegt einfach
Speaker1: daran, dass wir die Patienten schneller mobilisieren können und dass wir wissen,
Speaker1: dass auf jeden Fall schon mal diese Verklebung, das ist Knochenzement,
Speaker1: Das ist Palakos-Knochenzement, Polymethyl mit Acrylat.
Speaker1: Der wird dann gestartet mit Benzylperoxid, das heißt, das sind zwei Komponentenkleber.
Speaker1: Der wird aufgestrichen auf die Prothese und dann mit dem Knochen eben verklebt.
Speaker1: Und dieser härtet in weniger als zehn Minuten aus. Das bildet praktisch ab dem
Speaker1: Moment der Fertigstellung der Operation eine 100% verlässliche Verbindung zwischen
Speaker1: der Prothese oberschenkelseitig und unterschenkelseitig mit dem jeweiligen Knochen.
Speaker1: Und damit ist einfach die soforte Belastbarkeit gegeben. Sonst haben wir natürlich
Speaker1: das Problem schon, dass wir erstmal warten müssen, bis es einheilt.
Speaker1: Und es ist immer eine kleine Gefahr, dass natürlich die Verbindung zwischen
Speaker1: dem Knochen und dem Prothesenteil nicht 100% hergestellt wird.
Speaker1: Es gibt aber trotzdem auch hier die Philosophie, dass gerade das wichtig und notwendig ist.
Speaker1: Gerade bei der Hüfte wird ja auch sehr oft nicht zementiert.
Speaker1: Und deswegen würde ich niemals sagen, man muss zementieren.
Speaker1: Das Allerwichtigste in der Medizin ist immer, man muss sich für irgendein Konzept entscheiden.
Speaker1: Man muss natürlich die Wissenschaft, die Studienlager dazu kennen.
Speaker1: Aber wenn die uneinheitlich oder Vor- und Nachteile bietet, dann muss man sich,
Speaker1: denke ich, für ein Verfahren entscheiden und muss es dann auch immer wieder
Speaker1: reproduzierbar durchführen, weil dann erst lernt man die Pitfolgs kennen.
Speaker1: Jedes Verfahren und jedes System hat natürlich kleine Vor- und Nachteile,
Speaker1: die man dann einfach rausarbeiten kann. Ich für mich kann sagen,
Speaker1: Ich habe überhaupt keine Nachteile. Der eigentliche Gegner des Zements sagt
Speaker1: natürlich, dass man dann mehr Knochenverlust hätte, falls die Prothese wieder
Speaker1: erneuert werden muss, weil sie nicht locker ist, wenn sie zum Beispiel entzündet ist,
Speaker1: weil natürlich zwischen der Prothese und dem Knochen eine sehr starke Klebeverbindung ist.
Speaker1: Da ist die Erfahrung so, wir zementieren mit einer dünnen Zementschicht nur.
Speaker1: Wir tragen das wirklich nur Millimeter dick auf oder ein bisschen mehr.
Speaker1: Und damit ist einfach dieses Gegenargument für uns auch nicht richtig relevant.
Speaker1: Aber man muss am Ende des Tages sagen, wenn man sich ein so technisch differenziertes
Speaker1: Verfahren, der eine Endoprothese am Knie heute begibt, dann muss man einfach
Speaker1: ein Stück weit dem Operateur das dann überlassen.
Speaker1: Und das gleiche ist auch mit der Auswahl. Es gibt unzählige Firmen auf dem Markt.
Speaker1: Und da gibt es sicherlich auch ähnlich wie bei der Autoindustrie,
Speaker1: die sind alle gut, die haben ein paar kleine Änderungen.
Speaker1: Der Mercedes oder der BMW weiß ich jetzt auch nicht, was ich da eher kaufen würde.
Speaker1: Deswegen ist es auch so, wenn ich Vertrauen habe und deswegen bleibt der Mercedes, fahrt bei Mercedes,
Speaker1: dann BMW fahrt bei BMW und wir ich mit einer Firma, mit einer großen amerikanischen
Speaker1: Firma, schon seit vielen Jahren jetzt und unser Haus ist da wirklich eng verwachsen
Speaker1: und dann muss ich sagen, wir haben gute Erfahrungen mit dieser Firma,
Speaker1: aber es gibt auch andere gute Verfahren und ich glaube,
Speaker1: daran wird es nicht liegen am Ende, ob ich erfolgreich operiert worden bin oder nicht am Zement.
Speaker1: Es gibt anderes. Für mich ist die Fallzahl entscheidend. Für mich ist ganz essentiell,
Speaker1: dass ich mir wirklich eine Operation von einem Menschen durchführen lasse,
Speaker1: der das regelhaft durchführt, in einer Klinik, die das regelhaft durchführt.
Speaker1: Und es gibt ja heute ganz tolle Zertifizierungsmöglichkeiten für die Klinik,
Speaker1: Endoprozessenzentrum, Maximalversorgungszentrum.
Speaker1: Dann sind auch die Ärzte der heutigen Generation sehr transparent.
Speaker1: Ich bin da wirklich froh drüber. Man kann auch direkt ansprechen,
Speaker1: seinen Operateur, wie oft er das macht.
Speaker1: Und es gibt natürlich ganz viele überall, auch in München, in allen Städten,
Speaker1: Knie-Experten, die sich explizit mit der Materie auseinandersetzen.
Speaker1: Und da haben sie viel mehr gewonnen.
Speaker1: Als dass sie sich am Ende aufhalten mit der Wahl der Prothese,
Speaker1: ob jetzt Firma A oder Firma B, ob mit Zement oder ohne Zement.
Speaker0: Sie haben was ganz Wichtiges gesagt. Wir hatten es in der Folge vom Dr.
Speaker0: Zenz, der genau das in der Wirbelsäule kritisiert hat, dass es das nicht gibt
Speaker0: und zwar diese Zertifizierung.
Speaker0: Damit kann man schon ungefähr wissen als Patient, ob das Zentrum eine vernünftige
Speaker0: Fallzahlen auch hat, um auch die Arbeit zu beurteilen.
Speaker0: Das ist natürlich jetzt nicht das Nummer-eins-Mittel, nach dem man auswählen sollte.
Speaker0: Man sollte schon immer auswählen nach dem Vertrauen zum Arzt und nach dem Gefühl.
Speaker0: Ich glaube, das ist immer ganz, ganz wichtig.
Speaker0: Herr Dr. Köhle, lassen Sie uns mal in den Punkt reingehen, Versorgung im Gesundheitssystem.
Speaker0: Wie erleben Sie denn die Versorgungssituation für Menschen mit Gelenkverschweiß
Speaker0: im heutigen Gesundheitssystem?
Speaker1: Also ich würde sagen, in Deutschland ist sie gigantisch. Ich würde aber eine
Speaker1: kleine Einstellung dahinter setzen. Ich würde einen Klammer auf,
Speaker1: noch Klammer zu setzen, weil ich glaube nicht, dass es dauerhaft haltbar ist.
Speaker1: Wir haben eine so eine unglaubliche, sagen wir mal, perfekte Versorgung,
Speaker1: was das Thema Geschwindigkeit des Operationstermin, Zugang zu Top-Experten in
Speaker1: Deutschland, das gibt es, glaube ich, in wenigen Ländern.
Speaker1: Die Wartezeit auf eine Enderprothese in der Stadt wie München ist wahrscheinlich
Speaker1: keinen vier Wochen im Durchschnitt und da bin ich schon beim Experten.
Speaker1: Und es ist natürlich immer die Frage, sind wir da schon in der Überversorgung?
Speaker1: Das ist eine ganz schwierige Diskussion, die wir führen. Aber Status quo,
Speaker1: egal wie ich versichert bin heute, ich habe Zugang zu einer Gelenkkirurgie,
Speaker1: die wirklich sich sehen lassen kann auf höchstem Niveau.
Speaker1: Und natürlich ist das ein bisschen abhängig, wo ich lebe. Jetzt habe ich natürlich
Speaker1: das Glück mit München, einer der größten Städte, dass es natürlich noch mal
Speaker1: deutlich besser ist. Natürlich wissen wir am Land, es ist deutlich schlechter.
Speaker1: Nachdem wir natürlich über ganz Deutschland sprechen wollen.
Speaker1: Es ist aber insgesamt, denke ich, immer noch auf einem Niveau,
Speaker1: wo man sagen kann, man hat in einer vertretbaren Zeit eine Möglichkeit,
Speaker1: sich heute versorgen zu lassen.
Speaker0: Jetzt haben Sie ja gerade schon
Speaker0: mal so kurz so einen kleinen Winkel reingelegt in diese Diskussionen.
Speaker0: Da gibt es ja auch einen Arzt, speziell in München, der gerne dagegen schießt
Speaker0: mit diesem Schnellversorgung, beziehungsweise mit diesem zu viel Gelenkersatz und so weiter.
Speaker0: Es wird ja immer wieder gesagt, es wird zu früh operiert, es wird zu früh eine Endoprothese gesetzt.
Speaker0: Wie stehen Sie dazu?
Speaker1: Also das wird einem auf die Füße fallen. Und das hat mir damals einer meiner
Speaker1: Lehrmeister, war auch Hermann Mayer, der jetzt auch in Rente gegangen ist,
Speaker1: einer der ganz großen Enderothetiker der Stadt, auch in Deutschland und international ganz bekannt.
Speaker1: Und der hat gesagt, also das wird gerade in der Praxis, wo ich mich ja befinde,
Speaker1: Praxisklinik, das wird dir ganz schnell vor die Füße fallen.
Speaker1: Wenn du Patienten operierst, die keine brauchen, die werden ja,
Speaker1: wie wir vorher schon mal gesagt haben, erstens nicht so gut,
Speaker1: ja, und dann hast du natürlich auch gleich ein Problem, könnte es auch anwaltlich belangt werden.
Speaker1: Also eine Enderothese ist eine richtig große OP. Da darf man in meinen Augen
Speaker1: wirklich die Indikation nicht so schnell stellen und das ist ganz,
Speaker1: ganz, ganz, ganz das Essenzielle.
Speaker1: Und ich glaube aber schon, dass
Speaker1: wir soweit sind heute, weil wir so viele Zertifizierungsnotwendigkeiten
Speaker1: haben, dass es eigentlich sehr, sehr, sehr selten vorkommt.
Speaker1: Und ich glaube auch, dass da wieder wichtig ist, dass so Sendungen wie bei Ihnen
Speaker1: heute dazu beitragen, dass die Patienten sich ja eh selbst informieren.
Speaker1: Und ich glaube wirklich, ein Endoprothesenpatient, dass der irgendwo beim Arzt
Speaker1: landet, ein einziges Mal da gewesen, sofort operiert wird, ich würde es mir wünschen.
Speaker1: Und ich weiß, es wäre schlimm, wenn es so wäre, es darf so nicht vorkommen.
Speaker1: Und das ist ja gerade, wie vorher genannt, die Zeit, die Entwicklung, der Prozess.
Speaker1: Und die Leute binden sich da heute ein und gerade die neue Generation Menschen,
Speaker1: die sich wirklich da denke ich auch überall beim Internet, in Social Media,
Speaker1: bei KI informieren kann, wie so ein funktionierendes Holz vom Knie funktioniert
Speaker1: und auch der Prozess drumrum.
Speaker0: Also ich kann Ihnen sagen, wir haben in den Recherchen ja schon rausgekriegt,
Speaker0: orthopädische Fälle, jetzt das große Feld Orthopädie, wird am meisten nachrecherchiert,
Speaker0: und gesucht von Patienten.
Speaker0: Das zweite ist dann tatsächlich Krebstherapie oder Krebs per se das Thema.
Speaker0: Herr Dr. Köhler, lassen Sie uns doch gleich mal in so die Technik,
Speaker0: Hightech, High-End-OPs reingehen.
Speaker0: Was hat sich in der OP-Technik in den letzten Jahren entscheidend verändert,
Speaker0: gerade was das Thema Endoprothese am Knie betreffend ist?
Speaker1: Also eins haben wir schon gesagt, ich möchte es aber nochmal nennen,
Speaker1: weil das ist der Game Changer überhaupt.
Speaker1: Würde ich sagen, das ist Schmerztherapie, weil die betrifft mich sehr,
Speaker1: sehr mittelbar. Das heißt, dieses LIA-Schema, lokale Infiltrationsanästhesie,
Speaker1: das heißt, keine Blutsperre mehr nehmen, das heißt, das Gelenk fluten mit Schmerzmittel.
Speaker1: Das ist der Game-Changer überhaupt, den ich merke.
Speaker1: Was aber die Materialien angeht, sagen wir mal, die Qualität der Prothese,
Speaker1: Die Zusammensetzung ist die gleiche wie sein Eh und Je.
Speaker1: Das ist einfach das härteste Metallgemisch, kommt Robalt, Nickel,
Speaker1: Molybdenum, Vanadium. Das Polyethylen hat sich verbessert.
Speaker1: Das heißt, da haben wir die Standzeiten länger, der Kunststoffanteil,
Speaker1: der ist deutlich, deutlich robuster.
Speaker1: Was wirklich ein zweiter Game Changer ist nach dieser Schmerztherapie,
Speaker1: sind die neuen Prothesentypen.
Speaker1: Das heißt, das ist ähnlich wie bei einem Auto, die haben bestimmte Zyklen.
Speaker1: Das heißt, da müssen sich die internationalen Wissenschaftler hinsetzen und
Speaker1: dann wird immer wieder ein neues Modell rauskommen.
Speaker1: Und das hat für mich als Anwender dazu geführt, dass alle großen Hersteller,
Speaker1: fast alle zumindest, haben jetzt in den letzten fünf Jahren ein neues System auf den Markt gebracht.
Speaker1: Dann laufen so langsam die alten Systeme aus und das neue System ist eine Komplettüberarbeitung.
Speaker1: Überarbeitung wie bei einem Auto Zykluswechsel. Und da war es jetzt allerdings
Speaker1: so, dass es oft 10 bis 15 auf 20 dauert, bis ein neues Modell rauskommt.
Speaker1: Und das war jetzt gerade in den letzten Jahren der Fall.
Speaker1: Das heißt, ich habe noch minimal intensivere Möglichkeiten. Ich habe noch mehr
Speaker1: Hilfsmittel und ich kann schneller, präziser und mit größerer Auswahl die Operation durchführen.
Speaker1: Das heißt, es ist auch heute millimetergenau nicht die Sägetechnik.
Speaker1: Da können wir gleich nachher beim Roboter nochmal drauf sprechen.
Speaker1: Aber es geht darum, ich hole ja die Endoprothesen verpackt aus dem Schrank,
Speaker1: der ist decken hoch und da sind natürlich hunderte Prothesenmodelle da.
Speaker1: Ich messe die aus mit Schablonen und früher gab es da drei oder vier größte
Speaker1: und heute gibt es halt 20.
Speaker1: Das heißt, das ist wirklich millimetergenau, weil was mein Ziel ist,
Speaker1: möglichst die Fläche so wieder herzustellen, wie ich sie auch entnehme von der
Speaker1: kaputten verschlissenen Anteilen.
Speaker1: Und das haben die neuen, moderneren Systeme alle inne und deswegen sage ich
Speaker1: mal, das ist das Material, was sich da geändert hat und das ist sicher auch
Speaker1: einer der Gründe, warum wir in einigen Jahren noch bessere Ergebnisse sehen
Speaker1: werden und vielleicht sogar noch ein bisschen bessere Standzeiten, als wir sie heute haben,
Speaker1: wenn wir dann die Studien von heute in 20 Jahren bekommen.
Speaker0: Auf jeden Fall. Jetzt haben Sie schon so ein bisschen drauf geblieben,
Speaker0: Spannung verbreitet. Einfluss, Navigation, 3D-Plan und Robotikassistenz.
Speaker0: Wie sehen Sie das? Wie wird das jetzt schon gemacht und was könnte da kommen?
Speaker1: Also ich denke mal, alles wird gemacht, alles muss auch gemacht werden,
Speaker1: gerade natürlich wissenschaftlich erstmal getriggert.
Speaker1: Wir wollen nicht stillstehen, wir wollen immer uns weiterentwickeln und deswegen
Speaker1: gibt es natürlich in aller Munde jetzt als neueste Errungenschaft die Roboter,
Speaker1: die großen Roboter, Marco einer der ersten rosa Roboter.
Speaker1: Und das führt dazu, dass natürlich eine doch höhere Präzision durchgeführt werden
Speaker1: kann. Das ist, glaube ich, unumstritten.
Speaker1: Die Frage ist am Ende jetzt, wenn man die Studien durchschaut,
Speaker1: braucht es das und hat der Patient davon einen Vorteil?
Speaker1: Wer ganz klaren Vorteil hat, sind die Operateure und zwar junge Operateure.
Speaker1: Und deswegen sehe ich einen riesen Stellenwert in der Ausbildung und deswegen
Speaker1: ist es ja auch primär angeschafft worden in den Universitätskliniken,
Speaker1: wird aber auch schon in privaten Trägern heute immer weiter verbreitet und wird
Speaker1: natürlich auch von der Industrie getriggert.
Speaker1: Eine Industrie hat natürlich sehr lukrative Angebote, um die Roboter erstmal
Speaker1: auf den Markt zu bringen.
Speaker1: Per se sind Roboter unheimlich teuer, per se ist es aufwendig.
Speaker1: Wir müssen deutlich längere OP-Zeiten in Kauf nehmen, gerade in der Anfangsphase,
Speaker1: die werden dann deutlich besser.
Speaker1: Aber es ist sicher so, dass wir bis heute noch keine zumindest verlässlichen
Speaker1: Studien dazu haben, dass der Doppelschlitten im Outcome, das heißt,
Speaker1: wie ist die Zufriedenheit des Patienten, profitiert.
Speaker1: Wir haben ein paar Nachteile, ein paar Vorteile. Wir haben sicher auch die Achsgenauigkeit.
Speaker1: Unter ein Grad gibt es Studien, die zeigen, dass die Beinachse danach hergestellt
Speaker1: werden kann, die Implantationstechnik sicher verfeinert werden kann.
Speaker1: Und es gibt allerdings jetzt erste Hinweise darauf, dass der Teilgelenkersatz
Speaker1: bessere Ergebnisse bietet, das heißt der Unischritten.
Speaker1: Wir müssen aber dazu sagen, wenn man die Registerdaten anschaut,
Speaker1: sind aktuell vom letzten Jahr nur 13 Prozent von Begründeten.
Speaker1: 87 Prozent Doppelschlitten sind 13 Prozent der Teilgelenkersätze.
Speaker1: Das heißt, es ist nicht sehr häufig.
Speaker1: Es nimmt zwar zu, auch in meinen Händen sind jede Woche Teilgelenkersatz.
Speaker1: Aber da scheint es erste Hinweise zu geben. Und es wird super spannend.
Speaker1: Ich denke, wir alle müssen dranbleiben und jedes Jahr genau drauf schauen,
Speaker1: was die Studienlage bringt.
Speaker1: Und dann muss man am Ende des Tages auch sagen, ein kleines Kave.
Speaker1: Das geht natürlich zu einer enormen Kostenexplosion.
Speaker1: Wenn jetzt natürlich jede Enderprothese, wir haben nicht ganz,
Speaker1: aber knapp so 180 bis 190.000 Enderprothese in Deutschland pro Jahr.
Speaker1: Wenn jede Enderprothese mit Roboter durchgeführt werden soll oder muss,
Speaker1: dann müssen wir natürlich auch am Ende wieder schauen, wer kann es bezahlen
Speaker1: und wie kann es dann auch in der breiten Masse Anwendung finden.
Speaker1: Aber ich denke mal, sie hat einen Stellenwert und ich bin peilfroh,
Speaker1: gerade die junge Generation, die heute lernt, die kann natürlich sehr viel schneller
Speaker1: diese Lernkurve erreichen. Und das ist ja wichtig.
Speaker1: Kein Meister ist vom Himmel gefallen. Ich habe auch sehr viele Fehlschläge erleben
Speaker1: müssen in den ersten Jahren der Knie-Enderprothetik und erst über die Jahre
Speaker1: hinweg, ich sage mal, nach den ersten 100, 200, 500 Fällen oder dann irgendwann,
Speaker1: wenn es in die Tausende geht,
Speaker1: dann kommt diese Präzision auch schon durch die Erfahrung.
Speaker1: Und die kann der Roboter natürlich ab Tag 1 und ab 1.
Speaker1: Operation dem jungen Auszubildenden neuen Nachwuchsärzten dann mitgeben.
Speaker1: Und sie können sich immer einen Doublecheck praktisch absichern.
Speaker1: Okay, das ist die richtige Kurve, die ich hier säge.
Speaker1: Das ist die richtige Schnitthöhe, die ich säge. Ich nehme dich zu viel weg,
Speaker1: nicht zu wenig. Und das ist ja ein Knie sehr dreidimensional.
Speaker1: Ja, das macht es eben so schwierig. Das ist eine Hüfte, das ist keine Kugel,
Speaker1: sondern das ist ein Drehtgleitscherniergelenk.
Speaker1: Und ich muss am Ende auch die Prothese, die hat ein Rollgleitverhalten.
Speaker1: Und wenn da was nicht stimmt, dann muss ich am Ende des Tages wahrscheinlich
Speaker1: damit leben, dass der Patient nicht ganz so zufrieden ist.
Speaker1: Und das kann der Roboter natürlich perfekt vermessen.
Speaker0: Wirklich faszinierend und toll. Also muss ich sagen, die Technik sich auch weiterentwickelt,
Speaker0: aber trotzdem auch für mich gut zu hören, dass das Handwerk trotzdem noch eine
Speaker0: sehr, sehr große Rolle spielt.
Speaker0: Vorher haben Sie ja gesagt, Sie haben einen decken hohen Schrank mit allen Implantaten
Speaker0: drin, Größen in verschiedenen Millimeterbereichen.
Speaker0: Sind das die personalisierten Prothesen, von denen immer wieder mal gesprochen wird?
Speaker0: Oder ist das mit den personalisierten eher eine Marketinggeschichte?
Speaker1: Sagen wir mal so, also da muss man ein bisschen vorsichtig sein,
Speaker1: aber es gibt natürlich bestimmte Firmen, die will ich auch da gar nicht jetzt in Beschuss nehmen.
Speaker1: Es gab einen Trend vor zehn Jahren, gerade so als die Navigation eigentlich schon etabliert war.
Speaker1: Dann ging es sehr in Richtung individualisierte Prothese und da gab es verschiedene Stufen.
Speaker1: Erst gab es individualisierte Präparationssysteme, das heißt Schnittblöcke,
Speaker1: die wurden erstmal vermessen, da habe ich auch einige davon angewendet.
Speaker1: PSI hieß das, das heißt eben personalisierte Schnittblöcke.
Speaker1: Die dann eingebracht werden mit Haltepins, wo ich dann eben nur noch die Säge
Speaker1: einführen muss. Und dann ging es nochmal weiter.
Speaker1: Da ging es eben auf die individualisierte Prothese.
Speaker1: Da gab es einen Riesenhersteller, der auch wirklich sehr, sehr starken Zuwachs
Speaker1: hatte. Da war am Anfang auch ein Problem mit den Kosten.
Speaker1: Die Patienten mussten teilweise viele tausend Euro selbst übernehmen.
Speaker1: Und wir hatten ein paar andere Probleme, dass die natürlich einige Wochen dauert.
Speaker1: Das ist bei den Wartezeiten oft nicht so schlimm gewesen. Das heißt,
Speaker1: wir haben ein CT gemacht.
Speaker1: Und dann wurde anhand des CTs praktisch dann das Ganze vermessen.
Speaker1: Und dann ging es in der Regel nach Amerika und da wurde dann eine persönlich
Speaker1: wirklich für diesen Menschen, für diese Seite zugeschnittenes Knie gefertigt
Speaker1: und das kam dann eben und wurde dann so implantiert.
Speaker1: Da darf natürlich auch nichts schief gehen, das heißt die Prothese darf nicht
Speaker1: unstill werden, auf dem Weg dahin, beim Öffnen, in der Operation, was auch immer.
Speaker1: Und da gab es dann auch wieder Studien und nicht ganz einheitliche Studienlage,
Speaker1: weil da musste auch schon eine von den Körpern wieder vom Markt gehen.
Speaker1: Und da muss man sagen, das ist halt immer die Frage, ob sich das so durchsetzt.
Speaker1: Es wird sicherlich auch weiterhin praktiziert, aber weniger wieder der Hype
Speaker1: ist abgeklungen, weil dann natürlich
Speaker1: dieser Riesenhype mit den Robotern losging jetzt vor fünf Jahren.
Speaker0: Ja, also ich merke das auch, dass der Hype wieder leicht zurückgegangen ist.
Speaker0: In der Bio-Version hat man sowas auch überlegt. Da wurden sogar überlegt,
Speaker0: 3D-Drucker reinzustellen in die Kliniken.
Speaker0: Hat sich auch nicht wirklich durchgesetzt bis jetzt. Ich glaube,
Speaker0: dass wir in Deutschland sagen können, wir haben wirklich gute Firmen,
Speaker0: die großen Zentren alle beliefern und die auch da wirklich eine tolle Arbeit
Speaker0: machen in dem Bereich und sich da auch immer weiterentwickelt.
Speaker0: Entwickelt, dann muss man auch,
Speaker0: haben wir auch in einer Folge mit oder mal hören von der Firmenseite,
Speaker0: wie schwierig das eigentlich ist, dann am Ende so eine Prothese überhaupt auf
Speaker0: den Markt zu bringen, was da alles für Zulassungskriterien und entscheidende Punkte dabei sind.
Speaker0: Genau, das werden wir in einer anderen Folge mal besprechen.
Speaker1: Ich glaube, das ist nur ganz wichtig, es gibt immer Indikationen für solche
Speaker1: Sonderanfertigungen oder auch eben für die Roboter heute. Das ist halt nur nicht die breite Masse.
Speaker1: Und für die breite Masse, sagen wir mal, häufig ist häufig, das ist eines,
Speaker1: was man im ersten Semester lernt.
Speaker1: Und der normale Patient kommt halt mit dem Standard-Knie in die Sprechstunde,
Speaker1: vielleicht ein leichtes oder leichtes X-Bein, ist vielleicht ein- oder zweimal vorbar wert.
Speaker1: Und der normale Patient profitiert halt Stand heute noch nicht,
Speaker1: wenn er dann aber auch bei den Experten landet.
Speaker1: Und wenn diese drei oder vier Faktoren erfüllt sind, Endoprothesen-Zentrum der Maximalversorgung,
Speaker1: Top-Knie-Experte und normaler Patient, dann denke ich, dann kann man heute guten
Speaker1: Gewissens sagen, Er wird super barriert werden, ohne jeglichen technischen Sonderleistungen.
Speaker0: Herr Dr. Gröne, wir haben es ja im Intro schon angeteasert.
Speaker0: Das ist tatsächlich die spezielle Frage, die von mir kommt.
Speaker0: Das ist ein Thema gewesen, das
Speaker0: riesengroß in der Medienwelt und in der Sportwelt diskutiert worden ist.
Speaker0: Linz Yvonne hat eine Kniehinderprothese bekommen und hat dann entschieden,
Speaker0: sie fährt jetzt doch wieder Weltcup.
Speaker0: Wie ist das möglich? Ist das ein Einzelfall oder ist das,
Speaker0: werden wir das zukünftig wirklich häufiger sehen, weil eben die Prothesen so
Speaker0: gut eingesetzt werden wie bei Ihnen oder weil es einfach das Material immer besser wird, ähm,
Speaker0: Das ist tatsächlich die Frage, die ganz speziell von mir kommt.
Speaker1: Sehr nett. Das ist eine tolle Frage. Ich kenne den Seyvon nicht gut und wir
Speaker1: haben uns auch nicht die Nummern ausgetauscht, aber ich habe sie getroffen zum
Speaker1: Letzten bei der Weltmeisterschaft, bei der Ski-WM und da ist sie auf den Start
Speaker1: gegangen und ich kenne ihren Physio.
Speaker1: Und natürlich war das die Frage, die umtreibt. Das war auch die Frage um die
Speaker1: WM insbesondere. Das wird auch die Frage nächstes Jahr sein,
Speaker1: wo sie bei Lümpcher sicherlich eine ganz tolle Performance hinlegen wird.
Speaker1: Und natürlich folge ich auch Linse Won in den sozialen Medien.
Speaker1: Und ich habe da, deswegen darf ich es auch heute so erzählen,
Speaker1: da natürlich genau beobachtet, was sie gepostet hat.
Speaker1: Und sie hat alles ganz präzise in ihrem Instagram-Profil.
Speaker1: Das heißt, sie hat die Operationsvorbereitung, sie hat die Gründe,
Speaker1: sie hat Interviews mit ihrem Arzt.
Speaker1: Und dieser amerikanische Kollege hat ihr einen Teilgelenkersatz eingesetzt,
Speaker1: einen außenseitigen Teilgelenkersatz.
Speaker1: Das ist schon mal ganz wichtig. Wir hatten ja vorher das Thema schon mal 13
Speaker1: Prozent der Menschen in Deutschland haben die Möglichkeit, nur Teilgelenke zu
Speaker1: kriegen, weil sie nur innen oder außen kaputt sind.
Speaker1: Bei Linse war es außen, was ganz typisch ist. Nach Kreuzbandverletzungen geht
Speaker1: das Knie außen schneller kaputt als innen, weil eben bei dem Unfall damals schon
Speaker1: Knorpel abgesprengt worden war.
Speaker1: Sie hatte auch viele Operationen im Vorfeld und sie hatte so starke Schmerzen,
Speaker1: dass sie einfach am Ende nicht mehr Skifahren konnte, weil der Knorpel weitestgehend
Speaker1: abgenutzt war an vielen Stellen.
Speaker1: Und dann ist die Entscheidung bei ihr, finde ich, total nachvollziehbar.
Speaker1: Und dann hat sie einen Teilgelenkersatz bekommen, übrigens mit Roboter und das
Speaker1: ist perfekt gelaufen und das ist wirklich bei ihr in der Heilung,
Speaker1: was man sieht, die ganzen Wochen danach keine einzige Komplikation aufgetreten
Speaker1: und dann kam sie ins Spiel. Und das haben wir ja vorher schon mal gesagt.
Speaker1: Also sicher super Job vom Arzt. Gute Indikation, weil sehr schwer fortgeschrittener
Speaker1: Zustand. Viel zu jung, weil 40.
Speaker1: Aber immer schon ein Ausnahmetalent, was den Muskel angeht.
Speaker1: Also die Fitness, die Athletik von Lindsay Wong ist sicher weitaus besser als
Speaker1: von allen Durchschnittsmenschen.
Speaker1: Und sicher auch innerhalb des Ski-Weltcups oder der Profisportregion bei den Damen.
Speaker1: Relativ exotisch. Und dieses hat es ihr ermöglicht. Am Anfang ist sie ja mit
Speaker1: Schiene unterwegs gewesen. Teilweise jetzt sogar ohne Schiene.
Speaker1: Dass sie wirklich auf Höchstleistung zurückhält. Das darf aber nicht vergessen,
Speaker1: das Ganze ist jetzt gerade mal ein Jahr her und wir wissen natürlich alle nicht, was passiert.
Speaker1: Ich würde sagen, ich würde es nicht empfehlen, aber ich kann es nachvollziehen.
Speaker1: Ich glaube, es kann funktionieren, aber ich glaube nicht auf Dauer.
Speaker1: Und ich glaube, da gibt es auch viele Kollegen, haben auch schon Interviews
Speaker1: in anderen Magazinen gehabt und habe Streitgespräche zwischen mir und anderen Experten.
Speaker1: Ich glaube, man muss jeden Menschen auch da lange überlegen lassen und die Chance
Speaker1: geben, das so zu praktizieren.
Speaker1: Es gibt ja auch für Lincevon eine Rückzugsmöglichkeit wie für alle.
Speaker1: Das heißt, es wäre zwar schade, wenn sie in wenigen Jahren vielleicht schon
Speaker1: eine Lockerung erfährt durch die Überbelastung, weil empfehlen würden wir auf
Speaker1: keinen Fall Skirrensport.
Speaker1: Die Erschütterungen, die Impact-Sportarten, die sind absolut nicht empfohlen.
Speaker1: Sie sind aber technisch möglich.
Speaker1: Und wenn ich einem Patienten sage, du kannst wieder Skifahren ab in sechs Monaten,
Speaker1: dann heißt es noch lange nicht, ich finde es gut, dass du es machst und es wird gut lange gut gehen.
Speaker1: Das heißt, können heißt ja nur theoretisch können, das zeigt sie.
Speaker1: Theoretisch ist es möglich, mit einem Kunstgelenk Skis zu fahren,
Speaker1: auch für uns übrigens, Breitensportler.
Speaker1: Es ist nicht wahrscheinlich von langer Haltedauer. Sie wird frühzeitige Lockerungen
Speaker1: erfahren, wahrscheinlich.
Speaker1: Aber sie hat die Möglichkeit dann spätestens mit einer Wechseländerprothese,
Speaker1: dass sie ein normales Doppelknie kriegt, vielleicht in fünf Jahren oder zehn
Speaker1: Jahren, wäre zumindest noch die Kuh wieder vom Eis.
Speaker1: Aber die Frage ist dann, was sagt sie dazu? Und zum Zweiten,
Speaker1: sie wird nur noch ein Jahr Skifahren, sagt sie heute zumindest.
Speaker1: Das heißt, sie hat es dann am Ende über eineinhalb Jahre praktiziert.
Speaker1: Also ist sich schon bewusst, dass es nicht für zehn Jahre halten wird.
Speaker0: Vielen Dank, Herr Dr. Köhner. Wirklich perfekt erklärt.
Speaker0: Ich glaube, die Zuhörerinnen und Zuhörer und vor allem auch ich haben jetzt
Speaker0: eine bessere Einschätzung darüber, weil das ja tatsächlich sehr groß medial
Speaker0: auch Thema war, wie das überhaupt funktioniert.
Speaker0: Und ich habe auch gehört von Kollegen von Ihnen aus anderen Städten,
Speaker0: dass plötzlich die Frage viel, viel häufiger kam, kann ich wieder Skifahren?
Speaker0: Wir reden bei dem einen vom Freizeitskifahren und beim anderen vom Weltcup.
Speaker0: Das sind natürlich auch nochmal zwei Unterschiede.
Speaker0: Eine ganz, ganz andere körperliche Belastung. Aber wirklich super erklärt.
Speaker0: Ich bin gespannt, was dann so nach Olympia sein wird, ob sie dann da ihren Rückskel bekannt gibt.
Speaker0: Aber auch faszinierend zu sehen, was eigentlich heutzutage medizinisch möglich ist.
Speaker0: Ich glaube, vor 20 Jahren hätte man sich das niemals vorstellen können,
Speaker0: dass jemand das so macht.
Speaker0: Herr Dr. Köhling, lassen Sie uns mal in die Zukunft gehen. Was wünschen Sie
Speaker0: sich denn für die Zukunft der Knieendokrothetik?
Speaker1: Also ich denke, wir können in der Endoprothetik sicherlich aktuell zumindest
Speaker1: auf kurzfristige Zeit am meisten über die Robotik gewinnen.
Speaker1: Ich denke, die Ausbildung der Operateure ist jetzt schon gut,
Speaker1: die ist aus einem hohen Niveau.
Speaker1: Klar kann man noch mehr und noch mehr speziell ins Detail gehen,
Speaker1: aber die Firmen und auch die Fachgesellschaften bieten so tolle Kurse an.
Speaker1: Ich denke, dass alle, die in zehn Jahren Knieoperieren sind Profis,
Speaker1: die werden alle viele hundert im Jahr machen. und es wird auch deutschlandweit
Speaker1: so sein, dass man einen Zugang hat zu so einem Experten, der mindestens 100,
Speaker1: 200, 300 Gelenke im Jahr operiert.
Speaker1: Und ich würde viel weiter dahin gehen. Ich glaube, es wird mehr in Richtung
Speaker1: gehen, wie kann ich denn verhindern, dass eine Endeprothese entsteht?
Speaker1: Weil ich glaube, da gibt es schon sehr viele interessante Sachen zur Vorbeugung.
Speaker1: Es gibt viele Sachen, die noch einen Aufklärungsbedarf haben.
Speaker1: Es gibt Sachen, wie heute die Plättchen, PRPs, Plättchen, reiches Plasma oder
Speaker1: die Stammzellen, die vielleicht in Zukunft kommen werden.
Speaker1: Aber ich glaube, die Endoprothese per se, das kann ich mir gar nicht anders
Speaker1: vorstellen, als so wie es heute ist, weil ja, das stellt ja den künstlichen,
Speaker1: stellt den originalen Knobbeln nur so her, wie es jetzt früher war.
Speaker1: Das heißt, also die Formen, die Materialien sich da nochmal ändern,
Speaker1: aber da glaube ich, solange ich zumindest jetzt noch 20 Jahre Knie-Endoprothesen
Speaker1: einsetzen werde, wird das so der Shape sein, den wir einbauen.
Speaker1: Die Instrumentarien sichern nochmal filigraner feines Schmerzmanagement,
Speaker1: da wird sicher sich überall was tun.
Speaker1: Vielleicht auch medikamentös, wir haben jetzt auch noch ein Medikament gerade
Speaker1: vor einigen Jahren erst etabliert, das ist ein Blutstillungsmedikament,
Speaker1: was wir den Patienten über die Venen verabreichen, wo er viel weniger nachblutet, so Sachen.
Speaker1: Da glaube ich, weil dann wächst wiederum die Endprothese besser ein.
Speaker1: Weil das Hauptproblem der Prothesen sind ja nicht die Prothesen selbst,
Speaker1: Also nicht das Metall, sondern das ist drumherum.
Speaker1: Also Nummer eins, meine ganz, ganz große Angstgegner ist die Infektion.
Speaker1: Die werde ich wahrscheinlich, solange ich zumindest lebe, nicht 100% verhindern
Speaker1: können. Nummer zwei ist die Vernarbung.
Speaker1: Die werde ich auch. Da gibt es einfach Menschen, die neigen dazu.
Speaker1: Die sind vorbariert, da gibt es bestimmte genetische Faktoren.
Speaker1: Und da gibt es einfach auch die Möglichkeit des Overusings.
Speaker1: Und wenn wir natürlich dann Leute haben, die vollkommen ahnungslos und unvernünftig
Speaker1: mit dem Gelenk umgehen, da wird es immer irgendwo auch Probleme geben.
Speaker1: Und deswegen, ich glaube, da kann man einfach nur die Aufklärung nennen,
Speaker1: die Ausbildung nennen, das Management drumherum, das wird sicher nochmal 20,
Speaker1: 30 Prozent schneller alles gehen und wir werden sicher auch in einigen Jahren
Speaker1: eine ambulante Knie-Prothese Deutschlands sehen,
Speaker1: wird 100 Prozent kommen, aber das grobe Shape,
Speaker1: was sich in den letzten 40, 45 Jahren so immer weiterentwickelt hat,
Speaker1: aber in ganz kleinen und feinen Schritten, das wird so weitergehen,
Speaker1: aber jetzt eine bahnbrechende Änderung, glaube ich, eher in der Technik,
Speaker1: wie sie eingesetzt werden und nicht in der Prothese selbst.
Speaker0: Herr Dr. Köhne, jetzt haben wir von vielen Patienten oder von vielen Angehörigen der Patienten gehört.
Speaker0: Was treibt denn Dr. Köhne weiterhin an, auch nach 2500 Knie-OPs?
Speaker1: Also ich würde sagen, 2500 sind es ja nur Endokrothesen.
Speaker1: Also es sind nochmal ungefähr 4000 Kreuzbänder und nochmal 2000 bis 3000 Meniskusoperationen. jetzt.
Speaker1: Ich bin ja 2003 als Oberarzt dann in OCM eingestiegen und dann 2017 als Partner
Speaker1: und Inhaber und seitdem sind es eigentlich seit so 13.000 Knie-OPs im Jahr.
Speaker1: Ich sage schon ganz klar, ich war immer schon Fan von Perfektionismus und das
Speaker1: kann ich jetzt in den letzten Jahren sagen, ist mir jetzt soweit gelungen,
Speaker1: dass ich wirklich jede Operation,
Speaker1: bevor ich sie beende und den Schlussstrich runterziehe, die letzte Nahtzerze
Speaker1: sagen kann, okay, ich habe das Beste rausgeholt, was jetzt heute möglich war für einen Patienten.
Speaker1: Physik-Situationen, die werden nicht
Speaker1: alle gleich gut. Wir haben immer noch Probleme und das reicht uns ja.
Speaker1: So Sachen wie Thrombosen, Wundheilungsstörungen, Komplikationen,
Speaker1: die sind nicht in menschlicher Hand.
Speaker1: Sag mal schicksalshafter Verlauf. Und wenn ich das alles weiß,
Speaker1: dass es ohnehin schon ein Restrisiko bleibt, dann will ich zumindest in meinem
Speaker1: Teil alles perfekt machen.
Speaker1: Und ich glaube, das treibt mich jeden Tag an, wie beim Joggen.
Speaker1: Sag mal so, da gibt es ja Leute wie ich, die laufen eigentlich fast immer die
Speaker1: gleiche Runde und schau dir mal so ein bisschen, bin ich hier 20 Sekunden schneller
Speaker1: geworden Und wie ging es mir heute hier?
Speaker1: So die Wetter, mal ist das Wetter anders, mal regnet es, mal schneit es und
Speaker1: mal ist es sommerlich warm.
Speaker1: Aber trotzdem macht die Runde immer gleich viel Spaß, weil ich ja danach die
Speaker1: Genugtuung habe, dass es einfach gut war.
Speaker1: Und so ist es auch bei mir, wenn ich nach Hause fahre, nachher in der Regel
Speaker1: sind es sieben bis acht Knie-OPs pro Tag.
Speaker1: Und da muss man schon sagen, das ist unglaublich toll, den Patienten auf so
Speaker1: einem hohen Niveau zu operieren und
Speaker1: Aktuell teilt mich an, natürlich schon auch wenig alles kennenlernen darf und
Speaker1: da bin ich persönlich stolz drauf und dass sich schon auch mein Patientengut
Speaker1: verändert hat und dass ich natürlich da bin für alle normalen Patienten,
Speaker1: die vielleicht aus der Nachbarschaft, aber es kommen einfach auch teilweise
Speaker1: internationale Gäste jetzt zu mir nach München und das freut mich enorm,
Speaker1: Wenn ich dann einfach Leute, die ich sonst vielleicht nicht kennengelernt hätte,
Speaker1: über meine Passion und Profession, über meine Liebe zum Knie und über meine
Speaker1: Präzisionsliebe jetzt heute kennenlernen darf und dann meistens in engen Austausch.
Speaker1: Bleibe, sind mittlerweile 2800 Telefonnummern bei mir im Handy und das sind
Speaker1: ganz viele Leute, die auch das
Speaker1: multiplikatorisch weiterzwagen oder mir dann einfach auch weiterhin an ihrem
Speaker1: Leben teilhaben lassen, indem ich Fotos bekomme, wie die sich mit dem neuen
Speaker1: Kniegelenk dann international bewegen und was die machen.
Speaker1: Ich habe hier hochrangige Politiker jetzt zum Beispiel auch aus Bayern und aus
Speaker1: Deutschland, die, wo ich dann sehe, jedes Mal mit dem Fernsehen sehe,
Speaker1: Mensch, toll, das hat ja alles super hingehauen oder wenn ich Leute sehe,
Speaker1: Rockstars auf der Bühne,
Speaker1: wenn ich sehe, Mensch, die springen dann wieder rum und fühlen Arenen mit 50.000,
Speaker1: 100.000 Leute und das ist schon
Speaker1: nochmal so eine andere Stufe, auch wenn natürlich jeder gleich ist für mich,
Speaker1: 100%, aber das gibt, sagen wir mal, dieser Passion und dieser Profession nochmal
Speaker1: so einen ganz persönlichen Kick.
Speaker0: Auf jeden Fall ist es wahnsinnig schön und ich kann unseren Zuhörern nur sagen,
Speaker0: wenn ihr gerade das Gesicht gesehen hättet von Dr.
Speaker0: Köhner, was für eine Begeisterung er das geschildert hat und wie viel Herzblut.
Speaker0: Und es ist wirklich schön zu sehen, dass es Ärzte wie sie gibt,
Speaker0: die sich vor allem auf so einen speziellen Bereich und so einen wichtigen Bereich
Speaker0: vor allem, weil da ist ja der Großteil des Körpers drauf, dass es sie gibt und dass sie das machen.
Speaker0: Herr Dr. Köhner, auch für Sie, wir haben am Ende immer unsere Abschlussfrage.
Speaker1: Zwischen Visite und Vision. Das Fachliche darf gehen, das Persönliche darf bleiben.
Speaker1: Was war Ihr schönster Moment im Klinik- oder Praxisalltag?
Speaker1: Also der schönste Moment war eigentlich, darf ich zwei Momente nennen.
Speaker1: Ich würde anfangen mit meinem Top 1 und danach gibt es auch noch Top 2,
Speaker1: war die Knieoperation, die Endoprothese meines Vaters.
Speaker1: Und mein Vater ist mir wahnsinnig wichtig. Ich habe ein sehr enges Verhältnis
Speaker1: zu ihm und auch zu meiner Mutter und zu meinem Bruder.
Speaker1: Und habe meinen Vater jahrelang schon begleitet. Er war damals schon Patient
Speaker1: bei mir und hatte sich den Skienbeinkopf gebrochen, mal beim Skifahren.
Speaker1: Wir sind in Österreich seit über 20 Jahren und da war das passiert.
Speaker1: Und dann haben wir ihn damals behandelt, ganz schlechte Kernspirnaufnahmen.
Speaker1: Aber ich wusste schon, bin gespannt, wie lange es gut geht mit dem Knie.
Speaker1: Und irgendwann werde er sicher mal Probleme kriegen. Und irgendwann war es da soweit.
Speaker1: Und dann haben wir eben lange überlegt, wann wir es machen. Ich habe diesen
Speaker1: Prozess mit ihm begleitet. Und dann hat er sich dem 70.
Speaker1: Geburtstag entschieden. und wenige Wochen später haben wir dann das neue Gelenk eingesetzt.
Speaker1: Und das war für mich dann der Moment, mit ihm aufzustehen. Das war schon gleich im Aufwachraum.
Speaker1: Wir sind dann auch mit der neuen NIA-Methode operiert. Wir sind dann gleich
Speaker1: zwei Stunden danach im Aufwachraum zwei Schritte gelaufen.
Speaker1: Das war wahrscheinlich so mit der bewegendste Moment, weil ich Teil davon war als Hilfe.
Speaker1: Ich habe ja jahrelang schon geübt, um praktisch vorbereitet zu sein auf diesen Moment.
Speaker1: Ich habe lange überlegt, ob ich es selbst durchführen will und habe dann lange
Speaker1: gehadert, dachte mir, aber ich vertraue mir, ich vertraue meinen Künsten und
Speaker1: ich vertraue im Endeffekt auch darauf, dass ich es bei meinem Vater gut hinkriege
Speaker1: und er ist auch ein unglaublich, sagen wir mal, er war genau dieser Idealpatient, den wir vorher hatten.
Speaker1: Also da habe ich gesagt, es wird auch gut werden und das war schon,
Speaker1: da war man ein Jahr später das erste Mal Skifahren zusammen und jetzt machen
Speaker1: wir nur zwei Stunden immer an Weihnachten und ansonsten geht er mit seinem Lebensgewährten
Speaker1: Skifahren auch nicht mehr sechs Stunden, aber so ein, zwei Stunden am Tag macht
Speaker1: er das vielleicht zehnmal im Jahr.
Speaker1: Und das ist, sagen wir mal, der Moment, der mich persönlich am meisten bewegt
Speaker1: hat Und medizinisch fachlich am meisten,
Speaker1: glaube ich, der Wechsel aus der Unfallchirurgie in die Orthopädie.
Speaker1: Da kommt ja diese Perfektion raus. Ich war immer so latent überfordert in der
Speaker1: Unfallkirche, weil ich meinem Perfektionismus nicht gerecht werden konnte.
Speaker1: Und ich habe jedes Mal neue Situationen, jedes Mal war der Knochen anders gebrochen,
Speaker1: jedes Mal war mit Durchspießung, ohne Durchspießung.
Speaker1: Und das war oft auch nicht ideal versorgt, natürlich, weil ich erstens in der
Speaker1: Lernkurve war und zweitens natürlich, man kann sowas nicht perfekt versorgen.
Speaker1: Und das sind desolate Zustände, da geht es nur darum, dass er überhaupt wieder
Speaker1: laufen kann, wenn es zertrümmert ist, wenn es mehrfach gebrochen ist.
Speaker1: Und dann kam dieser Weg in die Allektivkirurgie, Endoprothese,
Speaker1: Knie, Kreuzband, Meniskus und dann habe ich mir gedacht, wie schön,
Speaker1: ist alles planbar, ist eigentlich alles immer gleich und die Ergebnisse wurden auf den Schlag.
Speaker1: Mein Vielfach ist besser und ich glaube schon, dass es auch wichtig ist,
Speaker1: dass wir Ärzte Menschen bleiben und für mich ist es deswegen so schön,
Speaker1: weil jetzt kann ich mit einem sehr guten Gefühl schlafen. Ich bin immer noch
Speaker1: nervös, bei gewissen Einzelnen natürlich Personen, aber ansonsten bei der breiten
Speaker1: Masse kann man da relativ cool reingehen.
Speaker1: Man weiß, das haben wir hundertmal geübt, das läuft immer gleich und das Ergebnis
Speaker1: ist wirklich reproduzierbar gut.
Speaker1: Ich kann den Patienten vorher anschauen und kann ihm hundertprozentig versichern,
Speaker1: ich bin da, ich kriege das hin und auch danach in die Augenschein schauen,
Speaker1: weil wenn irgendwas auftritt, dann war es eine schicksalshafte Sache und meistens
Speaker1: nicht, weil ich einen schlechten Tag hatte.
Speaker0: Es ist auf jeden Fall wirklich sehr schön zu hören, wie Sie das auch darstellen
Speaker0: und wie Sie es auch sagen. Und es ist wirklich Hut ab davor.
Speaker0: Das kommt ganz, ganz selten vor, dass man das überhaupt macht.
Speaker0: Man sagt ja immer, Eltern sollte man selbst nicht operieren oder Familienangehörige.
Speaker0: Das zeigt auch die gewisse Größe und auch ein gewisses gesundes Selbstbewusstsein
Speaker0: das zu machen und dass das am Ende auch alles so gut gegangen ist und gut geworden
Speaker0: ist und ich kann mir das gut vorstellen,
Speaker0: was wir als letztes angedeutet haben mit der Unfallchirurgie in die Orthopädie, das ist tatsächlich so,
Speaker0: ich glaube das ist ein riesengroßer Unterschied,
Speaker0: unfallchirurgisch was zu versorgen und orthopädisch da sind sie dann doch eher der Künstler,
Speaker0: Dr.
Speaker0: Köhne, herzlichen Dank für Ihre Zeit, Ihre Expertise und Ihre Offenheit.
Speaker0: Wir haben heute gelernt, ein neues Knie ist keine Standardlösung,
Speaker0: sondern eine Entscheidung mit Tragweite.
Speaker0: Im wörtlichen Sinne, es geht nicht nur um Implantate, OP-Technik und Rehapläne,
Speaker0: sondern auch um Vertrauen, Haltung und echte Kommunikation.
Speaker0: Danke, dass Sie uns mitgenommen haben in Ihre Praxis, in den OP-Saal und ein
Speaker0: kleines bisschen auch in Ihre eigene Kniegeschichte.
Speaker0: Denn genau das macht Medizinwissen greifbar, wenn es nicht nur erklärt,
Speaker0: sondern erlebt und ehrlich geteilt wird.
Speaker0: Ob Spitzensport, Spaziergang oder Skilift.
Speaker0: Sie bringen Menschen zurück in Bewegung und das mit Präzision und Menschlichkeit.
Speaker0: Wir wünschen Ihnen weiterhin alles Gute für Ihre Patientinnen und Patienten,
Speaker0: Ihrem Team und natürlich Ihren eigenen Knie.
Speaker0: Danke, dass Sie heute bei uns waren und bis zum nächsten Mal bei Zwischenvisite und Vision.
Speaker1: Das war Zwischenvisite und Vision – Medizin im Gespräch. Wenn dir diese Folge
Speaker1: gefallen hat, freuen wir uns, wenn du unseren Podcast abonnierst,
Speaker1: weiterempfiehlst und natürlich wieder reinhörst.
Speaker1: Hier sprechen wir mit Menschen, die Medizin leben. Über Herausforderungen,
Speaker1: Chancen und das, was wirklich zählt.
Speaker1: Vertrauen, Wissen und der Blick nach vorn.
Speaker1: Du findest uns auf allen gängigen Podcast-Plattformen sowie auf Instagram unter
Speaker1: at Zwischen Visite und Vision, wo wir dir spannende Einblicke und Updates zu
Speaker1: den kommenden Folgen bieten.
Speaker1: Noch näher dran bist du über unseren WhatsApp-Kanal oder du schreibst uns einfach
Speaker1: direkt an kontakt at Zwischen Visite und Vision.com mit deinen Fragen,
Speaker1: Themenwünschen oder Anregungen.
Speaker1: Bleib gesund, neugierig und offen für neue Perspektiven. Dein Podcast-Team zwischen
Speaker1: Visite und Vision Medizin.
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