„Zwischen Leben retten und Leben leben – Alltag im Rettungsdienst“ mit Buket und Matthias
Shownotes
Themen dieser Folge:
Warum sich Menschen für den Rettungsdienst entscheiden – und was sie dabei hält
Der Unterschied zwischen Rettungssanitäter:in & Notfallsanitäter:in
Community Paramedic – neues Rollenbild im Rettungswesen
Emotionale Grenzsituationen & Systemgrenzen
Einsatzalltag zwischen Realität und Ideal
Partnerschaft im Rettungsteam: Wenn beide in Blaulichtberufen arbeiten
Patientenfragen: Wann ist ein Einsatz gerechtfertigt? Was kann jede:r selbst tun?
Zitate aus der Folge:
„Wie viel Idealismus braucht man – und wie viel Realität verträgt man in diesem Job?“
„Manchmal ist Rettung auch Therapie für einen selbst.“
„Was bringt euch zum Schmunzeln – trotz Stress und Blaulicht?“
Moderation: Mr. F (Florian Beigelbeck)
https://www.malteser.de/standorte/erzbistum-muenchen-und-freising.html
Transkript anzeigen
00:00:03: Hallo und herzlich Willkommen zu einer neuen Folge von Zwischen Visite und Vision.
00:00:09: Medizin im Gespräch mit Dr. T und Mr. F.
00:00:17: Heute schauen wir mal hinter die Kulissen eines Berufes, den viele nur mit Blaulicht
00:00:22: und Sirene verbinden, aber selten mit Menschlichkeit, Verantwortung und Partnerschaft.
00:00:28: Denn wenn der Piepser geht, beginnt für manche der Ausnahmezustand und für andere
00:00:33: der ganz normale Alltag.
00:00:35: Sie kommen, wenn andere weinen, schreien, hoffen. Und sie gehen oft ohne ein Wort.
00:00:41: Was bleibt zum Bilder? Geräusche, Emotionen. Und manchmal auch die Frage, die niemand stellt.
00:00:48: In dieser Folge sprechen wir mit zwei Menschen, die genau diesen Alltag leben.
00:00:52: Beruflich, privat und gemeinsam. Buket, medizinische Fachangestellte,
00:00:57: Rettungssanitäterin, Gesundheitsbetriebswirtin, Mutter von zwei Kindern.
00:01:02: Matthias, Notfallsanitäter, Praxisanleiter, Bödenretter, Community,
00:01:08: Paramedik in Ausbildung und leidenschaftlicher Papa.
00:01:12: Zwei Menschen, zwei Perspektiven. Ein gemeinsamer Blick auf den Rettungsdienst von heute.
00:01:18: Wir sprechen über belastende Einsätze und bewegende Momente,
00:01:22: Ausbildung und Verantwortung und Systemgrenzen und darüber, wie man zwischen
00:01:27: Kinder, Katastrophe und Klinikbüro das Gleichgewicht hält.
00:01:31: Ein Gespräch über das, was bleibt, wenn der Einsatz vorbei ist und über das,
00:01:37: was wir alle daraus lernen können.
00:01:39: Zwischen Visite und Vision, Medizin im Gespräch. Jetzt reinhören mit Dr.
00:01:44: T. und Mr. F. und zwei, die wissen, was es heißt, zu helfen. wenn es wirklich zählt.
00:01:53: Hallo und herzlich willkommen zu einer neuen Folge von Zwischenvisite und Vision Medizin im Gespräch.
00:01:59: Heute bin ich echt total begeistert darüber. Wir haben zwei ganz besondere Menschen
00:02:04: da, die ansonsten in der Welt wahrscheinlich so ein bisschen untergehen.
00:02:09: Nicht sie persönlich, sondern ihr Berufsbild und ihr Beruf.
00:02:13: Sie sind beide Rettungssanitäter, sind bei Notfällen im Einsatz,
00:02:19: sind aber nebenbei auch noch aktiv, wie man es schon im Intro gehört hat, Community-Paramedic,
00:02:28: Fachwirtin und Betriebswirtin, haben zwei Kinder, sind sportlich aktiv,
00:02:36: nebenbei braucht man auch noch so einen Ausgleich aus Gamer.
00:02:39: Hallo Matthias, hallo Buket.
00:02:41: Hallo. Hallo. Ich freue mich, dass ich da war.
00:02:45: Jetzt für mich mal die spannendste Frage für euch auch zur Info.
00:02:51: Mein großer Traum als kleines Kind war immer Flugrettungsassistent zu werden.
00:02:56: Das ist ja schon fast nah dran bei euch, allerdings ohne Hubschrauber.
00:03:00: Hat aber tatsächlich auch mehr mit der Sendung Medikopter 117 zu tun gehabt.
00:03:07: Warum habt ihr euch entschieden, in den Rettungsdienst zu gehen?
00:03:11: Gab es irgendwie einen Schlüsselmoment? Und Matthias, wir machen den Ladies
00:03:15: first oder lassen deine Frau anfangen.
00:03:21: Bei mir gab es tatsächlich keinen Schlüsselmoment. Ich habe nur gemerkt,
00:03:24: dass mir die Medizin sehr viel Spaß macht und dass ich gerne,
00:03:29: weil meine damalige Chefin Notärztin war, mit ihr auch mal auf dem Einsatz war,
00:03:34: dass ich den Menschen auch helfen möchte, wenn sie in einem Ausnahmezustand sind.
00:03:39: Das ist wirklich ein toller Moment und so ein Schlüsselmoment,
00:03:43: warum die so, wirklich toll. Matthias, wie war das bei dir?
00:03:47: Ja, bei mir könnte man ja schon einen Schlüsselmoment mit reinbringen.
00:03:51: Ich war so ein bisschen aus dem aktiven Bereich, war in der Bergwacht aktiv, das war so ein Ehrenamt.
00:03:57: Und dahingehend war ich da mal bei einer Großabendslage mit Astrid von Weyen.
00:04:02: Das war in Bad Alvin, das Zukunftsliebe damals.
00:04:05: Und das war so der Punkt. Ich habe zu dem Zeitpunkt Elektrotechnik studiert,
00:04:09: wo ich dann gesagt habe, ja, vielleicht sollte ich doch mal meinen beruflichen
00:04:12: Lehrgang überlegen und bin dann tatsächlich erst mal in den Freigängdienst gegangen,
00:04:17: habe einen Wettungssanitäter gemacht.
00:04:19: Und das war so ein bisschen der schwanger Schlüssel, wenn du das bezeichnen
00:04:22: würdest, dass ich da 180 Grad Ende gemacht habe.
00:04:26: Also jetzt können wir auf unserer Zwischenbesiedlung Visionenliste machen.
00:04:30: Wir hatten schon zweimal den Bankkaufmann drin.
00:04:33: Wir hatten auch tatsächlich schon mal einen IT-Studenten und jetzt mit dir tatsächlich,
00:04:39: Elektro-Technik-Student.
00:04:41: Ich finde es toll, dass ihr euch dazu entschieden habt. Wie viel lief denn euer
00:04:46: Einstieg in den Beruf? War das schwer?
00:04:49: Was muss man sich denn darunter vorstellen?
00:04:52: Das ist ja jetzt auch kein leichter Ausbildungsberuf.
00:04:57: Also mir ist es eigentlich ganz leicht gefallen, weil ich sehr gut mit Menschen kann.
00:05:02: Da geht es ja vor allem als Rettungssanitäterin um, dass man den Notfallsanitäter
00:05:08: assistiert oder den damaligen Rettungsassistenten und dass man eben mit dem
00:05:12: Patienten gut umgehen kann.
00:05:14: Schwierig war es dann eher wirklich bei Einsätzen und der Umgang, weil ich eine Frau bin.
00:05:21: Das war dann so Klischee, die kann ja nichts tragen. und auch dem Patienten
00:05:25: gegenüber zu erklären, ich schaffe die 120 Kilometer Kollegin auch mit zwei Frauen runter.
00:05:32: Genau, das war so für mich eigentlich die größte Hürde.
00:05:36: Es ist ja schon auch interessant, dass es auch in dem Bereich der Medizin so
00:05:40: ist, dass es als Frau wieder mal, so wie wir es aus den anderen Folgen kennen, deutlich schwerer ist.
00:05:49: Leider ja. Auch wenn ich mit einem Rettungswagen gefahren bin,
00:05:52: hieß es dann, dürfen sie denn so ein großes Auto fahren?
00:05:56: Da fragt man sich dann schon, warum immer diese Vorurteile, nur weil man vielleicht
00:06:02: nicht der Norm entspricht, sage ich mal, heißt es ja nicht, dass man den Job
00:06:06: nicht ausüben kann. Die Frage stellt sich für mich immer, was ist denn dann die Norm?
00:06:10: Also wer legt denn diese Norm intuitiv fest, dass man solche Behauptungen ausschreibt?
00:06:16: Wir haben es ja auch bei der Folge von der Frau Dr. Heider gehört.
00:06:20: In der Biomsäulen-Folge, wo gesagt worden ist, können sie überhaupt eine Reifen
00:06:25: wechseln? Wenn sie Reifen wechseln können, können sie operieren.
00:06:28: Das sind Punkte, wo ich mir denke, das kann einfach nicht wahr sein. Und das im Jahr 2025.
00:06:35: Also wirklich schlimm. Vielen Dank.
00:06:39: Matthias, dein Einstieg, wie war es? Wie lief es?
00:06:45: Ja, für mich war der Einstieg für den Verhandlingendienst. Das heißt,
00:06:48: ein bisschen behüteter als jetzt vielleicht ein Direktrufeinstieg.
00:06:53: Also wir wurden ja schon eher an die Hand genommen. Man wurde durch die Ausbildung,
00:06:57: durch den Praktikum geleitet.
00:07:00: Ich habe erst die Rettungszentrierte Ausbildung gemacht, die geht ja drei Monate.
00:07:04: Und da hat man schon erst auf dem Krankentransportwagen angefangen.
00:07:08: Jetzt haben wir die in Anführungsstrichen Taxifahrten gemacht und ein bisschen
00:07:12: mit erfahrenen Kollegen gefahren.
00:07:14: Also da hat man schon einen guten Einstieg gekriegt. Dann später die Berufsausbildung
00:07:17: ist natürlich dann nochmal ein anderes Level.
00:07:19: Aber auch da ist ja dreigleise ich Schule, Klinik und auch aus der Wache,
00:07:24: wo man so ein bisschen mit der Herausforderung wächst.
00:07:27: Also ich würde sagen, da bin ich schon gut reingekommen für mich.
00:07:30: Für die Zuhörer, die es nicht wissen, wie lange dauert die Ausbildung, Matthias?
00:07:35: Die Ausbildung dauert drei Jahre zum Notfallsanitäter und der Rettungssanitäter
00:07:40: beginnt mit einem einmonatigen Schulblock, dann zwei Monate Aktikum auf der
00:07:44: Wache, also auf dem Rettungswagen und auf der Filiq und dann nochmal eine Woche ab Schluss,
00:07:49: also mal zwei Ausbildungen, beziehungsweise eine, wie nennt man das,
00:07:52: eine Fachausbildung oder so, die aber dann auch als vollwertiger Beruf im Rettungsdienst,
00:07:57: zeige ich mal, anerkannt wird.
00:07:58: Und der Mutfassertäter hat ein Dreierreihe mit einem Staatsexamen,
00:08:01: der eben der Verantwortliche auf dem Rettungswagen ist, der sich länger raus will. Nicht schlecht.
00:08:08: Also schon auch sehr anspruchsvoll das Ganze.
00:08:11: Buggel, mal kurz eine Frage. Gab es einen Einsatz, nachdem du wusstest,
00:08:15: okay, genau das ist mein Beruf, genau deswegen mache ich das?
00:08:20: Eigentlich jeder Einsatz.
00:08:22: Also ich freue mich immer, wenn ich den Leuten zur Seite stehen kann.
00:08:26: Ich brauche jetzt nicht diesen Adrenalinkick, wie es viele gerne hätten oder sehen in Serien.
00:08:32: Ich brauche eher die Menschlichkeit, jemandem die Hand zu halten und zu wissen.
00:08:37: So möchte ich auch, dass meine Eltern oder meine Verwandten betreut werden und
00:08:42: genau, also das sind so die Einsätze, die mir hinterbleiben.
00:08:45: So kamen dann noch die Angehörigen, obwohl sie wissen, dass es jetzt kurz davor
00:08:50: ist, zu Ende zu sein oder war es denen egal, so wie die letzten drei Jahre,
00:08:53: das bleibt mir so im Kopf und nicht diese, sage ich mal, Großeinsätze.
00:08:59: Kommen wir mal zu dem Punkt Ausbildung, Fachwissen und Verantwortung.
00:09:04: Hast du jetzt gerade schon gesagt, Matthias, die Ausbildung zum Rettungssanitäter, wie die verläuft.
00:09:13: Hast du auch den Einblick darüber, wie lange so eine Ausbildung beim Hochfallsanitäter dauert?
00:09:19: Ja, es sind drei Jahre und die sind eben gegliedert in klinischen und schulischen
00:09:26: und eben auch rettungswahrlichen Ausbildungsblöcken.
00:09:30: Und die läuft dann quasi Wechsel immer so ein paar Wochenblöcken durch,
00:09:34: dass man immer wieder eine andere Station hat.
00:09:37: Man hat in der Klinik verschiedene Stationen, man kommt in die Notaufnahme,
00:09:40: man hat die Gerbiatrie- und Pflegestationen mit abgedeckt. Man ist natürlich
00:09:44: auf Intensivstationen und Anästhesie, aber man sieht alles in der Klinik.
00:09:48: Man fährt auf dem Rettungswagen, fährt man nicht aus mit.
00:09:52: Und in der Schule ist es natürlich eine Berufsschule, wo man das Entdeckment
00:09:56: von medizinischen Grundlagen über Deutsch und Englisch alles irgendwie updatet,
00:10:01: was man für den Berufsalltag braucht und man braucht viel dafür.
00:10:06: Kannst du unseren Zuhörern mal erklären, was sich geändert hat jetzt in den
00:10:11: letzten Jahren in der Ausbildung? Da kann ich schon was sagen.
00:10:14: Du hast ja anfangs mal gesagt, der Flugrettungsassistent, da steckt der Rettungsassistent mit drin.
00:10:19: Das ist eine Berufsgruppe, die es jetzt so gibt schon noch, aber die kann man
00:10:23: nicht mehr werden. Also die Ausbildung gibt es nicht mehr.
00:10:26: Das hat sich so in den letzten Jahren, so ab 2014 gesprochen,
00:10:30: mit dem Notfallsanitätergesetz deutlich geändert. Also da ist der Notfallentäter
00:10:33: in Erscheinung getreten und der Rettungsassistent wurde quasi abgelöst.
00:10:37: Da war vorher eine zweijährige Ausbildung.
00:10:39: Und man hat gesagt, man macht mit diesem Bundesgesetz eine einheitliche Bundesausbildung.
00:10:44: Auf Bundesebene geregelte Ausbildung wird die Länder natürlich umgesetzt, je nachdem.
00:10:49: Aber die rechtlichen Grundlagen waren da eben ganz wichtig. Man hatte früher
00:10:53: das Veranflicht zu dieses rechtliche Grauleben.
00:10:57: Man steht mit einem Fuß im Gefängnis. Das hatten die Kollegen,
00:11:00: die damals Wettungsassistenten waren, sehr oft, wenn die immer den rechtfertigenden
00:11:04: Notstand als Arbeitsumlage für den täglichen Beruf benutzt haben,
00:11:08: der sich für den Artikel nicht,
00:11:10: zu beruflichen Handeln eigentlich gedacht ist. Das hat dann gesagt,
00:11:13: man kriegt den Modfassanitäter raus.
00:11:16: Und der hat eben durch übersetzliche Regeln und eben auch eine Handlungsgrundlage,
00:11:21: dass man sagt, er darf in lebensbedrohlichen Situationen, wenn man an seiner
00:11:25: Ausbildung noch heilkundlich und massiv tätig werden, auch mit Medikamenten.
00:11:29: Und er darf natürlich auch auf Delegationen durch zum Beispiel den ärztlichen
00:11:34: Leiter, also eine Generaldelegation, tätig werden, wenn es jetzt nicht lebensbedrohlich
00:11:38: Ich habe zum Beispiel Analyse, Schmerzen zum Beispiel, auch um den Notarzt,
00:11:42: weil das war ja auch früher so ein ganz großer Punkt.
00:11:44: Wir stehen daneben und wir wissen, was wir tun und wir haben die Medikamente
00:11:48: dabei, aber wir dürfen sie nicht geben, weil sie unter dem BTMG liegen.
00:11:51: Das hat sich eben auch geändert. Wir sind zum Beispiel ins BTMG aufgenommen
00:11:54: worden als Berufsgruppe, dass wir eben in bestimmten Fällen unter ärztlicher
00:11:58: Reisung quasi auch BTMs geben dürfen.
00:12:02: Und da hat sich dann eben auch die Ausbildung daran verändert,
00:12:05: dass man sagt, der Notvorsalteiter darf jetzt nicht mehr. hat,
00:12:08: das heißt, er muss auch mehr können und somit ist auch die Ausbildung auf der Reihe gewachsen.
00:12:12: Und man hat natürlich auch einen extremen Anspruch an die Auszubildenden,
00:12:16: weil sie müssen natürlich die Grundlagen wissen, sowohl pharmakologisch als
00:12:19: auch vom menschlichen Körper.
00:12:21: Man muss aber auch solche Sachen wie Ansatztaktik und psychosoziale Sachen wissen.
00:12:26: Und man muss sich natürlich auch seit gutem Recht nicht mehr haben.
00:12:28: Wir haben natürlich klar versetzte Grenzen, die muss man natürlich dann in vielleicht
00:12:33: extremen Situationen auch abschätzen können und das ist ein großer Punkt in der Ausbildung.
00:12:38: Also auf jeden Fall eins muss man wirklich erwähnen bei dem Ganzen,
00:12:43: das Wissen, das ihr haben müsst.
00:12:45: Und das ist ja wirklich von der Haarspitze bis zum kleinsten Zeh und dann über den Magen hinaus.
00:12:50: Das ist schon wirklich viel interessant auch wieder, dass da auch viel Bürokratie
00:12:55: in Anführungsstrichen drinsteckt mit den rechtlichen Aspekten,
00:12:58: dass man nicht einfach so den Patienten helfen kann, wie man das so gerne hätte.
00:13:03: Aber ja, das kennen wir ja.
00:13:07: Gehen wir mal so ein bisschen in den Alltag, Burkett. Wie sieht denn so ein
00:13:10: klassischer Einsatz aus und ab wann wird es denn kritisch?
00:13:16: Den klassischen Einsatz gibt es nicht wirklich, weil jeder Einsatz ist anders.
00:13:23: Und ich würde sagen, wichtig ist immer, dass man ein gutes Team ist und sich blind vertraut.
00:13:30: Ich glaube, so den klassischen Einsatz hatte ich jetzt wirklich nichts,
00:13:33: außer dieser Rückenschmerz seit drei Wochen.
00:13:36: Und nachts um drei, aber auch das kann ich verstehen, weil man denkt,
00:13:43: nachts um drei kommt man halt schneller ran.
00:13:45: Ich weiß, wie schwer es ist, Facharzttermine zu kriegen.
00:13:47: Ich bin ja selbst in einer Kliniktätik und da habe ich dann schon ein bisschen
00:13:53: Mitgefühl, muss ich zugeben.
00:13:55: Also ich bin dann nicht die, die genervt ist, dass man anruft,
00:13:57: sondern eher, oh Mann, wie kann man denen jetzt helfen?
00:14:02: Auf jeden Fall toll, dass du da nicht genervt bist. Ich glaube,
00:14:05: da gibt es Kollegen, die würden das anders sehen.
00:14:08: Jetzt hast du ja schon gesagt, dass jeder Fall im Endeffekt individuell für
00:14:14: sich ist und dass es keinen so klassischen Einsatz gibt.
00:14:19: Jetzt gibt es aber auch Fälle, wo man sagt, die frustrieren einen, die sind nervig.
00:14:29: Matthias, was gibt es denn da für Fälle, wo du sagst, danach bin ich total gefrustert?
00:14:36: Da gibt es ganz viele. Das ist ein ganz großes Problem von dem System,
00:14:40: Rettungsdienst oder auch System, Gesundheitssystem, dass wir viele Leute haben
00:14:45: und Menschen, die halt mit Bedürfnissen oder Problemen immer wieder aufschlagen.
00:14:49: Das kann jetzt von klassischen alkoholabhängigen, übersuchten Menschen sein.
00:14:54: Das kann auch der mit der chronischen Erkrankung, Stichwort Rückenschmerzen,
00:14:57: solche Sachen, kann es eben sein. Also da gibt es viele, viele Probleme.
00:15:02: Ich kann jetzt aus meiner eigenen persönlichen Statistik sprechen.
00:15:05: Von den Ansätzen, die ich fahre, sind 70 Prozent keine Transporte ins Krankenhaus.
00:15:11: Das ist schon so eine Nummer dafür, dass wir eine Belegte in einer Berufsausbildung, habe ich gelernt.
00:15:16: Wir machen unser X-A-B-C-D-E-Schema durch, geben zwei Medikamente,
00:15:20: rufen einen Monarzt nach und fahren so schnell irgendwie ins Krankenhaus.
00:15:23: So sieht der Arbeitsalltag nicht aus.
00:15:25: Aber so sind wir ausgebildet worden. Und das kommt natürlich dann schon zu einer
00:15:28: Frustration beim einen oder anderen.
00:15:30: Und dann werden Kolleginnen und Kollegen, dass die sagen, das habe ich so nicht gelernt.
00:15:35: Und dann ist es auch verständlich, dass man sagt, okay, man ist irgendwie nervt.
00:15:38: Gerade nachts ist es natürlich besonders emotional der Stress,
00:15:42: wenn man müde ist. Aber das gibt es auch untertags.
00:15:45: Man kennt auch Patienten, die schon mehrfach auffällig geworden sind oder wo
00:15:50: man schon mehrfach mit denselben Problemen sind oder auch mal mit dem Darm ein Problem.
00:15:53: Man merkt, die Kompetenz zur eigenen Bebenlösungsstrategien zu schaffen oder
00:16:00: so, das ist einfach nicht gegeben.
00:16:01: Und da ist man schon irgendwann frustriert, dass man sagt, man kennt den Patienten
00:16:05: schon beim Vornamen, man kennt seine Krankengeschichte, Man weiß,
00:16:08: man hat ihn gestern erst ins Krankenhaus gefahren.
00:16:11: Jetzt sitzt er wieder da und hat dasselbe oder was anderes. Und das frustriert dann schon.
00:16:15: Man sagt ja eben auch, wir sind auf die Tracer-Diagnosen trainiert.
00:16:20: Wir haben umfassendes Wissen, aber das Wissen können wir so gesehen nicht anbringen.
00:16:25: Beziehungsweise wir wissen, was der Patient hat, aber wir wissen nicht,
00:16:27: wie wir ihm wirklich helfen können, dass er auch wirklich jetzt,
00:16:30: naja, ruft ja auch nicht zum Spaß an, muss man ja auch sagen.
00:16:32: Der ist ja auch tot unglücklich und ruft uns auch deswegen. Das muss man natürlich auch sehen.
00:16:37: Aber das sind natürlich dann zwei Seiten, die gefrustet sind,
00:16:39: sowohl Patient als auch der Rettungsdienst. Das ist auf jeden Fall ein nachvollziehbar, ähm.
00:16:47: Habt ihr schon mal erlebt, dass ihr bewusst falsch alarmiert worden seid?
00:16:53: Das kommt regelmäßig vor, würde ich sagen. Also es ist mal unterstrediger,
00:16:58: mal auch offensichtlich.
00:17:01: Aber wie gesagt, mit den 70 Prozent sollte das eigentlich schon auch ganz gut gesagt sein.
00:17:05: Man hört es ja auch immer wieder raus, dass Leute sagen, mit Ihnen kommen wir schneller dran.
00:17:10: Die Intention war dann wohl klar, warum sie uns gerufen haben.
00:17:13: Sie wollen einfach schneller drankommen. und das würde ich dann auch schon als
00:17:16: falsche Adoption sehen.
00:17:19: Einfach den Hintergedanken, ich habe jetzt einen lebensbedrohlichen Notfall,
00:17:22: deswegen rufe ich die NS2, sondern ich habe jetzt ein bizizisches Problem,
00:17:26: das gehört vielleicht auch Handelt oder Untersucht.
00:17:31: Meine Lösungsstrategie dahingehend ist, ich rufe jetzt einen Rebellungswagen,
00:17:34: dann komme ich schnell in der Notaufnahme dran, kriegt man einen MRT-Termin,
00:17:37: das ist halt die Buchfachstellung, ich muss jetzt nicht auf Dr.Lib zehn satten
00:17:41: Würst holen, bis ich meinen Arzt hinfinde, oder weiß und schalte.
00:17:45: Diese Höhen merkt man schon, dass die mit uns versuchen, zu übergehen.
00:17:49: Das ist oft auch ungewissen, weil es ist natürlich nicht so,
00:17:52: man fehlt kein MRT-Tinn, da haben wir wegen Rücken schmeißen.
00:17:55: Aber das wird immer wieder versucht.
00:17:57: Definitiv. Also wir können das gleich mal den Zugehörer ausreden,
00:18:01: die jetzt schon das Telefon in der Hand haben und die 112 rufen wollen.
00:18:06: MRTs in der Klinik am Wochenende, am Abend in der Nacht werden nur notfallmäßig
00:18:12: gemacht und da müssen wirklich starke Notfälle vorliegen, damit dann die Person,
00:18:17: die das MRT betreut, die MTR,
00:18:21: oder MTR,
00:18:23: da zugerufen wird und dann auch der Radiologe die Befundung macht,
00:18:29: das wird jetzt nicht einfach so aus Lux und Dollerei angeschaltet,
00:18:31: das sind ja auch sehr, sehr viele Kosten, die da entstehen.
00:18:39: Bucke, jetzt hast du vorher gesagt oder hast das sehr schön einfühlsam erklärt,
00:18:45: dass du dann auch nicht sauer bist auf den Patienten, wenn er dich kontaktiert
00:18:51: oder wenn er kontaktiert,
00:18:52: die 112 oder den Rettungsteams,
00:18:56: dass du dann auch nicht böse bist, wenn das wegen Rückenschmerzen ist.
00:19:01: Wie nah darf man denn Patientinnen oder Patienten an sich heranlassen und wann
00:19:08: wird es denn auch für euch mental und real gefährlich?
00:19:15: Also es gibt ja verschiedene Arten von Charakteren, würde ich mal sagen, im Rettungsdienst.
00:19:21: Ich bin eher der zu einfühlsame, der immer mitfühlt und freut mich.
00:19:27: Empathisch ist. Und dann gibt es natürlich die Abgestumpfteren,
00:19:31: die natürlich dann nur noch genervt sind oder abweisen.
00:19:36: Es gibt ehrlich gesagt auch Leute, die neutral sind und das direkt ihren Job machen und gut ist.
00:19:42: Aber mich lässt es schon immer sehr nah ran, vor allem, wenn ich so über die
00:19:47: alleinstehenden Omis und Opis denke, weil das belastet mich schon.
00:19:56: Und dann bin ich mal froh, wenn ich mit denen reden kann und wenn sie jemanden
00:19:59: haben, dem sie ihre Lebensgeschichte kurz erzählen können, weil sie wirklich niemanden haben.
00:20:03: Aber dafür mache ich es ja auch nicht Vollzeit. Also ich glaube,
00:20:06: wenn ich Vollzeit in dem Job wieder drin wäre, das war ich jetzt drei Jahre
00:20:10: lang vor den Kindern, dann wäre ich auch anders gefrustet.
00:20:14: So habe ich das Gefühl, ich kann den Menschen helfen außerhalb von der Klinik.
00:20:21: Und ja, das hilft eigentlich vor allem Reden. Reden mit Kollegen,
00:20:24: reden mit alten Kollegen, reden mit meinem Mann, der dann nur sagt,
00:20:30: ja, du hast ein gutes Herz und das ist dann auch mal gut zu hören und zu wissen.
00:20:35: Ich glaube, dass es der Mix einfach
00:20:38: ausmacht, schon auch so ein gewisses Einfüllungsvermögen da zu haben,
00:20:43: aber auch auf der anderen Seite schon mal ganz rein und kalt und wie es Matthias
00:20:47: ja vorher auch schon gesagt hat, wenn man den Patienten mittlerweile von der
00:20:50: Akte schon komplett kennt und im Endeffekt das Treppenhaus wahrscheinlich schon
00:20:54: blind hoch geht und weiß schon,
00:20:57: dass die Katze im ersten Stock mehr out und im zweiten Stock der Rund bellt,
00:21:01: Und dann ist es natürlich schon so, dass mein rauerer Ton vielleicht,
00:21:05: wenn es jetzt nichts Wichtiges ist,
00:21:09: schon auch mal angebracht sein darf.
00:21:13: Matthias, was sind denn so No-Gos im Verhalten von Passanten am Einsatzort?
00:21:23: Ja, da kommt ganz gut die GAFA-Thematik, die es immer wieder gibt,
00:21:28: auf den Punkt, dass es immer wieder Leute, die schauen natürlich,
00:21:31: wenn man irgendwo bei guckt und da stehen Rettungsvorgang, da liegt immer verstanden,
00:21:35: da schaut man natürlich immer hin.
00:21:37: Aber das ist, sich dann da hinstellen und auch schon wieder näher kommen.
00:21:41: Irgendwas ist denn da und fragt dann die Leute, können wir denen helfen?
00:21:45: Und dann werden die sagen, nee, nee, ich ronde mich schnell weg.
00:21:48: Das ist halt schon immer, finde ich, unangenehm für die Leute,
00:21:51: die da fährt auf der Straße.
00:21:53: Also das möchte ich jetzt für mich persönlich nicht. Und deswegen freue ich
00:21:56: die Leute auch immer wieder aktiv.
00:21:58: Was sich auch immer bewährt, ist, die Leute einzubinden. Wenn die die Infusionsflasche
00:22:02: halten sollen, dann sind die auch ganz schnell weg.
00:22:05: Das sind eigentlich ganz gute Strategien. Was man noch so hat,
00:22:08: ist gerade auf dem Weg zum Einsatz.
00:22:11: Den Autofahrer, der manchmal ein bisschen überfordert reagiert,
00:22:14: natürlich im Stadtverkehr auch mit vielen Begrenzungen und anderen Autos,
00:22:19: ist natürlich auch nicht so einfach.
00:22:20: Aber da gibt es schon manchmal Situationen, man sagt, da könnte man sich auch anders anstellen.
00:22:26: Man müsste jetzt nicht auf die freie Spur rausziehen.
00:22:29: Und gerade jetzt auch an Wochenenden, wenn wir jetzt wieder im Werksviertel
00:22:33: unterwegs sind oder sowas, kann schon mal sein, dass dann der eine oder andere,
00:22:37: der ein bisschen Alkohol betankt hat, uns auch zu nahe kommt.
00:22:41: Wo man dann auch immer die Grenzen abstecken muss. Bisher auch nicht großartig,
00:22:46: was passiert ist, für mich zumindest.
00:22:48: Aber da ist dann schon immer die Gefahr, dass dann auch Passanten einem gefährlich
00:22:52: oder zumindest zu nahe kommen, dass man sagt, man kann nicht mehr arbeiten.
00:22:57: Für unsere Zuhörer, die das Werksviertel nicht kennen in München,
00:23:01: das ist ungefähr, weil das, glaube ich, kennt dann jeder in Deutschland,
00:23:04: die kleine Reberbahn von München mittlerweile.
00:23:08: Früher war es mal der Kunstpark Ost, mittlerweile heißt es Werksviertel.
00:23:13: Es sind auch deutlich weniger Klugstorfer als früher, aber es ist praktisch
00:23:17: so ein sehr beliebtes Ausgehviertel oder so ein Areal in München.
00:23:24: Und was denkst du dir denn, wenn Menschen sagen, Rettung wird ja eh überbegattet?
00:23:32: Ja, wie Matthias schon gesagt hat, wenn das wirklich 70 Prozent der Fälle,
00:23:35: die er erfährt, da wird es wirklich keine Rettung.
00:23:39: Aber ich denke mir halt, man sieht sich immer zweimal im Leben oder wer das
00:23:43: sagt, sollte aufpassen,
00:23:45: weil genau diese Personen brauchen wirklich einen Rettungsdienst und sind dann
00:23:49: wahrscheinlich auch heilfroh, wenn wir da sind und nicht gerade beschäftigt
00:23:53: sind nachts und drei wegen Bauchschmerzen seit drei Wochen.
00:23:57: Also ich glaube, jeder, der mal einen Notfall hatte, kann das bestätigen.
00:24:03: Rettungsdienst oder Notfallrettung ist absolut nicht überbewertet.
00:24:11: Das ist auf jeden Fall schön und man merkt schon die Bucke, desto die sanftere in der Angelegenheit.
00:24:21: Deswegen komme ich jetzt auch mal zu einem sanften Thema zu dir, Matthias.
00:24:25: Wie erlebst du, wenn du in Zusammenarbeit mit Feuerwehr, Polizei,
00:24:28: Klinik klappt oder kracht es öfters mal? Das kann beides passieren.
00:24:34: Ich möchte jetzt da keine sagen wir mal,
00:24:39: Sprichst du aus?
00:24:42: Nee, also an sich arbeiten wir mit ganz vielen Fachdiensten zusammen.
00:24:47: Ob das jetzt Polizei, Feuerwehr ist, es gibt auch manchmal ein Jugendamt,
00:24:50: Kooperierung, ein Gesundheitsamt oder sowas.
00:24:53: Es ist divers mit Leuten, die mit zusammenkommen. Auch ein Sicherheitsdienst
00:24:57: ist zum Beispiel im Werksviertel ist auch oft jemand, mit dem wir gut zusammenarbeiten.
00:25:02: Dahingehend finde ich die Zusammenarbeit meistens positiv, gerade so ist,
00:25:05: wenn man sich im Blaulichtssektor zusammentrifft, Wenn es eine Feuerwehr oder
00:25:09: Landes- oder auch Bundespolizei miteinander arbeitet,
00:25:13: das ist schon ein gutes Widerwander, weil wir auch meistens Kollegen und da
00:25:17: sind dann viele Kollegen, die bei mir auf dem Fahrersitz sitzen,
00:25:21: sind auch meine Polizisten oder Berufsfeuerwehrmänner, die halt teils halt im
00:25:24: Rettungsdienst aushelfen.
00:25:26: Und andersrum gibt es natürlich bei den anderen Kollegen auch immer Leute mit
00:25:29: Rettungsdiensterfahrung, gerade auch Berufsfeuerwehrler sind alle Rettungssanitäter.
00:25:34: Also man kennt sich auch der Zeit, wenn man das lange macht.
00:25:37: Also finde ich die, wie Sie sagen, ziemlich gut.
00:25:40: In den Kliniken ist es so, dass wir natürlich in München jetzt viele Kliniken haben.
00:25:44: Da gibt es natürlich gute und schlechte Tage beim Personal. Das haben wir natürlich auch.
00:25:50: Was natürlich ein großes Ding ist, jetzt gerade in München, dass sich ja Kliniken
00:25:55: erstens spezialisieren, wie es ja auch gewollt ist, nach der Krankenhaus geformt,
00:26:00: aber es auch dazu kommt, dass man eine große Auswahl hat an Dingen und das möchte
00:26:05: man jetzt als positiv bewerten, ist es aber für den Rettungswagen nicht.
00:26:08: Ich muss mal was ausholen.
00:26:10: Eine Klinik, es gibt so ein System, wo alle Kliniken gelistet sind mit allen
00:26:13: Diagnosen, die sie quasi behandeln können.
00:26:16: Und wir melden unsere Patienten mit einer Verdachtsdiagnose verpackten Nummer an.
00:26:20: Und der Disponent in der Leitstelle, in der Berufswahl, der hat quasi dieses
00:26:24: Programm offen und sieht, welche Klinik uns jetzt mit diesen Patienten und der
00:26:27: Diagnose aufnehmen kann. Und die Kliniken können aber auch sagen,
00:26:31: Wir melden uns ab für ein paar Stunden den ganzen Tag, müssen das in manchen
00:26:36: Fällen grün, manchmal auch nicht.
00:26:38: Meistens ist es dann eben so ein dummen Nuscht, da melden sich zwei Kliniken
00:26:41: ab, dann kriegen die anderen zwei Kliniken mehr Patienten, die melden sich dann auch ab.
00:26:45: Letztlich ist dann eine Klinik frei, wo dann alle Rettungswägen aus München
00:26:49: mit der Lungenentzündung zum Beispiel hinfahren und dann stehen da sechs RTLs auf dem Hof.
00:26:53: Die Pflege kotzt natürlich im Strahl, weil die müssen natürlich jeden Patienten
00:26:56: auch irgendwie aufnehmen, versorgen.
00:26:59: Und dann ist die Stimmung natürlich im Kellerarm. Das ist ein bisschen auch
00:27:02: ein Problem, dass wir dann mit dem Fahrrad um die Stadt fahren.
00:27:04: Wenn wir jetzt einen Fall in den Uwewengen zum Beispiel haben,
00:27:08: wo wir das Fahrradamt fahren müssen, das ist je nach Verkehr auch nur glaube
00:27:10: ich 45 Minuten Fahrzeit.
00:27:13: Und das ist natürlich auch ein ganz großer Faktor.
00:27:16: Und da finde ich, wenn man jetzt so kracht im System, ist es diese Schnittstelle
00:27:20: zur Klinik und jetzt nicht gerade, weil das Personalberuf ist oder was zwischenmenschlich
00:27:24: ist oder so, sondern das ist einfach das System, dass wir sagen,
00:27:28: wir können, Kliniken dürfen sich für Rettungswägen abmelden und tun das so inflationär,
00:27:33: wie sie es machen, dass wenn man sich abmeldet, was CC kaputt ist,
00:27:37: wir können in Ordnung, wenn es kein Pflegepersonal gibt,
00:27:40: wir können in Ordnung, also das Gefühl entsteht, dass wenn sie quasi sagen,
00:27:45: okay, jetzt werden es so ein bisschen zu viel oder es wird jetzt ein bisschen
00:27:47: mehr oder wird das schon recht oft gemacht und dann entsteht dann eben das,
00:27:51: dass das dann einzelne Kliniken abkriegen, die sich dann aus politisch oder
00:27:56: wirtschaftlichem Gründen nicht abmelden dürfen,
00:27:58: weil der Oberarzt das gesagt hat oder der Geschäftsführer.
00:28:02: Dann ist das da auch kein gutes Ding für die Leute, die da arbeiten und dann
00:28:07: diese Krankenhäuser auch einen schlechten Beruf, weil dann sind die immer schlecht
00:28:10: drauf, sind sie aber, weil sie dafür gearbeitet sind.
00:28:13: Also auf jeden Fall nachvollziehbar ist das auch so, um das mal ein bisschen
00:28:17: aufzuklären für die Zuhörer,
00:28:21: Klinik, die haben ja ein Notfalldienst, also eine Notaufnahme,
00:28:24: da sind dann Internist, Chirurg, Klinikologe und so weiter.
00:28:30: Und dann gibt es einen, der vielleicht noch auf Bereitschaft liegt.
00:28:33: Und dann ist aber genau da die OP.
00:28:36: Und dann ist der Assistent auch schon da, der aus dem Bett rausgeschmissen worden ist.
00:28:42: Und dann sind da auch noch viele Patienten. Und dann wird halt öfters mal eine Abmeldung gemacht.
00:28:48: Das ist dann so eine normale Abmeldung, so wie es Matthias gesagt hat.
00:28:52: Manche Kliniken haben einfach gar nicht so viele Fachärzte, wie sie bräuchten.
00:28:55: Vor allem im Notdienst nicht.
00:28:59: Ja, das ist halt mal wieder so ein lauterbachisches System.
00:29:02: Das System ist überlastet, das ist ganz klar, es gehört überarbeitet.
00:29:06: Es gibt auch viele Punkte, wo es auch überarbeitet wird. Also ich denke,
00:29:10: es wird auch besser in den nächsten Jahren.
00:29:12: Das denke ich schon auch, dass wir damit sicher eine Lösung finden werden.
00:29:16: Ich glaube tatsächlich aber, dass es am Land noch schlimmer ist,
00:29:19: als hier bei denen wir nicht mehr, so wie du vorher gesagt hast,
00:29:22: von Bad Aibling aus nach Bad Aibling,
00:29:27: sondern dann reden wir dann von Bad Aibling nach Rosenheim oder nach Bad Reichenhalt
00:29:32: runter, weil dann die nächste Station ist.
00:29:34: Und da einen Patienten, der verletzt ist und versorgt werden muss,
00:29:38: reinzubringen, natürlich schon auch schwierig.
00:29:41: Kommen wir mal von den Ärzten hin zu einem wunderschönen Thema.
00:29:46: Partnerschaft, Privatleben im Rettungstakt. Haben wir es belangt?
00:29:51: Wie funktioniert denn so eine Beziehung, wenn Stress eigentlich ein Dauerzustand ist?
00:29:56: Du hast ja erzählt, du bist jetzt schon ein bisschen zurückgegangen vom Rettungsdienst,
00:30:00: bist aber immer noch aktiv.
00:30:02: Matthias steht eigentlich unter Dauer im Blaulicht.
00:30:06: Wie funktioniert das?
00:30:08: Wie managt ihr das?
00:30:13: Eigentlich, ich würde sagen, ganz gut. Wir haben uns ja damals im Rettungsdienst
00:30:18: kennengelernt. Ich war gerade frisch Rettungssanitäterin und er noch in seinem
00:30:21: freiwilligen sozialen Jahr.
00:30:24: Und genau, dann haben wir halt als Team sehr gut zusammengearbeitet,
00:30:29: sodass auch andere Leute vom Rettungsdienst gesagt haben, wir sind ein super Team.
00:30:35: Und es hat uns dann zu denken gegeben, weil man fährt ja eigentlich doch sehr
00:30:38: gut zusammen und dann könnte es ja privat ja auch klappen, wenn man sich so blind vertraut.
00:30:43: Und das haben wir tatsächlich auch.
00:30:45: Also dadurch, dass wir auch viele Einsätze zusammengefahren sind,
00:30:49: als er in der Ausbildung war und er ja mein Azubi auf dem Auto war,
00:30:54: ich ihn dann heranwachsen sehen habe.
00:30:58: Und ich dann in Elternzeit gehen durfte, musste, sollte, kam auch noch Corona
00:31:04: und ich muss sagen, ich bin froh, dass er mit mir über alles geredet hat und
00:31:08: dass wir immer zusammen ein Team waren, sowohl jetzt auch mit den zwei Kindern.
00:31:12: Wir wechseln uns ab mit dem Abholen und Bringen. Der ist mir eine große Unterstützung
00:31:16: und es hieß immer, nee, das geht nicht, dass beide Vollzeit arbeiten,
00:31:19: weil es nicht machbar ist.
00:31:21: Aber wenn man ein gutes Team ist, schafft man auch zwei Kinder in München.
00:31:25: Matthieu, wird abends noch daheim oder bei euch ist das ja eher ein Dauer,
00:31:31: wahrscheinlich, Tages-Nacht-Leben, so ein fließender Übergang,
00:31:36: wird da noch über die Arbeit gesprochen oder ist es eher so,
00:31:39: dass ihr beide vereinbart habt,
00:31:41: nee, so wenig wie möglich?
00:31:44: Ja, es ist schon immer im Austausch. Ich bin immer interessiert,
00:31:47: was bei Ihren Kliniken so abgeht.
00:31:50: Und andersrum will Sie natürlich auch mal wissen, was ich für Einsätze habe.
00:31:53: Ich leite nur so unter einer kleinen Einsatzdemenz. Also meistens,
00:31:56: wenn ich aus der Arbeit rausgehe, weiß ich schon, wann ich den Tag angefangen habe.
00:32:00: Das ist dann immer ein bisschen ernüchternd für Sie. Manchmal gibt es schon
00:32:03: Einsätze, von denen man erzählen kann, aber auch erzählen will,
00:32:05: weil die irgendwie super toll waren oder super schön waren,
00:32:08: die man dann einfach loswerden möchte oder darüber reden ist,
00:32:12: worüber man sich aufwägen möchte, kann auch mal passieren, dass es eine Situation
00:32:15: gab, wo man sich über jemanden oder wie etwas aufregen muss,
00:32:19: dann nahe ich das am besten zu Hause.
00:32:21: Weil ich weiß, da kriege ich Gehör und sie weiß natürlich auch, was ich arbeite.
00:32:25: Und das ist, ich weiß jetzt nicht, wie es bei anderen ist, wo nur einer im Blaulichtsektor
00:32:30: arbeitet, andere nicht. Kann ich mir vorstellen, dass dann einfach das Verständnis fehlt.
00:32:34: Das sieht man aber auch. Viele Kolleginnen und Kollegen sind tatsächlich liegiert,
00:32:38: die es so kennen, aus dem Rettungsdienst. Also das ist eine Partnerbörse muss man sagen.
00:32:43: Die meisten sind mit einem Feuerwälder, Rettungsdienstler oder Polizisten irgendwie
00:32:47: zusammen, auch meistens langfristig.
00:32:49: Aber jetzt mal so eine Frage aus der Reihe raus. Matthias, wie oft denkst du
00:32:52: dir, wenn Buket hier von der Klinik erzählt, Gott sei Dank bin ich da draußen? Immer.
00:33:00: Also ich sage immer, ich pfölte das nicht, weil es eine Aussage ist,
00:33:03: die man zu mir immer sagt, dein Job, den könnte ich nicht so viel gut umzeigen.
00:33:07: Ich sage das immer auch gerne zu allen anderen Leuten, die im Büro sitzen. Das könnte ich nicht.
00:33:14: Der Arbeitsalltag ist einfach nichts für mich. Also ich bin froh,
00:33:18: wenn ich in die Arbeit gehe und ich weiß nicht, was kommt.
00:33:21: Es kann schön werden, es kann schrecklich werden, es kann eine Mischung dazwischen sein.
00:33:26: In aller Regel der Fälle, wie die Gruppe schon gesagt hat, hat man eine gute
00:33:29: Kollegin, einen guten Kollegen mit dabei oder vielleicht auch zwei sogar.
00:33:32: Und mit denen macht man sich aber einen witzigen Tag, unabhängig davon, was da passiert.
00:33:37: Man arbeitet zusammen, man hat auch zusammen Spaß und redet über Dinge.
00:33:41: Und das verbindet dann auch.
00:33:43: Und so gesehen bin ich froh über mein Arbeitsumfeld.
00:33:47: Ins Büro zieht es mich jetzt erstmal nicht. Das ist sehr gut.
00:33:50: Ich glaube, Matthias, bei dir spürt
00:33:52: man raus, das Leben da draußen im Blaulichtgewitter, das ist genau deins.
00:34:00: Bucket ist also, glaube ich, so ein bisschen neidisch, dass da jetzt noch mehr in der Klinik drin ist.
00:34:08: Jetzt nimmt uns mal mit, Bucke da vorher erzählt, dass jeder Einsatz eigentlich individuell abläuft.
00:34:17: Trotzdem ist es ja so ein bisschen Schritt für Schritt und wie bei Zwischenvisite
00:34:23: und Visionen wollen ja auch so ein bisschen den Hintergrund herausstellen,
00:34:29: was läuft denn da eigentlich ab, also wirklich von dem Anruf des Patienten bis
00:34:35: zu dem Eintreffen von euch.
00:34:37: Ich finde das auch richtig von dir formuliert, man muss anfangen beim Anruf.
00:34:41: Also die Rettungskette beginnt ja nicht im Rettungswagen mit dem Kiezer,
00:34:45: sondern sie beginnt viel, viel früher.
00:34:47: Der Patient oder der Anrufer, Anruferwärme, ruft ja die 1 und 2 an in der Regel
00:34:52: und landet dann hier in München.
00:34:54: So ist es in der Berufsfeuerwehr München, in der integrierten Leitstelle,
00:34:57: bei einem sogenannten Callträger, also jemand, der ans Telefon geht,
00:35:02: der aktuiert den Notruf abträgt, so ein bisschen filtert, ist es ein Feuerwehreinsatz
00:35:09: bei der UF oder da, die wegen irgendwelchen nichtmedizinischen Problemen sind.
00:35:13: Filtert eben, ist es medizinisch, ist es Feuerwehr, ist es vielleicht auch anderweitig.
00:35:17: Wenn es dann medizinisch ist, wird natürlich dann so eine, ich verwachte es
00:35:20: dir, wenn ich es so abgefragt habe, es wird geguckt, in welche Richtung geht
00:35:23: es, ist es ein Herz-Kreislauf, ist es ein Atemungsproblem, ist es etwas anderes.
00:35:27: Und gleichzeitig und vorrangig wird jetzt auch geguckt, wie schlimm ist es,
00:35:31: also ist es eine Renovation, man würde ja zum Beispiel auch schon Renovationsmaßnahmen
00:35:35: über das Telefon anhalten, mit Mitronomen und allen und auch vielleicht sagt
00:35:39: der nächste Defrillator, wie findet sich da.
00:35:42: In diesem Fall, wenn man da kurz drin bleiben würde, er dann in Rettungswagen,
00:35:47: Notarzt und ein Feuerwehrauto, also sogenanntes HLF, ein Hilfeleistungsflashfahrzeug
00:35:51: dazu alarmieren und zeitgleich Immobilienretter.
00:35:55: Das ist so eine App, wo sich unzählisches Fachpersonal quasi die App unterladen
00:35:59: kann und sich da registriert und dann in solchen Fällen, wenn sie in der Nähe
00:36:02: sind, alarmiert werden.
00:36:03: Es werden dann mehrere Leute alarmiert auf diese vermeintliche Bewusstseins-
00:36:08: oder renovationspflichtige Person und zeitgleich wird über das Telefon schon
00:36:11: die Ersthelfer-Maßnahmen angeleitet.
00:36:14: In einem nicht so kritischen Notfall wird natürlich dann schon geguckt,
00:36:18: dann haben wir uns vielleicht schon den Druck verbrannt oder so.
00:36:19: Ich kann das Problem schon angeben, aber in aller Regel fällt dann kurz ab.
00:36:24: Adresse, was steht für Name am Klingelschild, ist auch immer ganz, ganz wichtig.
00:36:28: Wie findet man den Patienten? Im Idealfall wird auch ein Einweiser runter auf
00:36:32: die Straße gestellt, weil es in vielen Fällen nicht so einfach ist,
00:36:35: gerade wenn es um Firmengebäude geht, jemanden zu finden.
00:36:39: Deswegen ist es immer gut, wenn jemand an der Straße steht, das sagt oft meistens der Disponent.
00:36:42: Wenn das nicht möglich ist, zumindest sicher, dass der Name am Klingelspiel auch steht.
00:36:47: Das ist ein ganz häufiger Fehler oder ein Ding, was man vergisst,
00:36:52: dass man da gar nicht gemeldet ist oder da ein anderer Name steht.
00:36:56: Ich weiß nicht, wie das nachher passiert.
00:36:57: Aber da stehen wir recht häufig, das ist ganz wichtig. Genau,
00:37:01: dann schickt uns der Disponent, dem das dann weitergegeben wurde, den Einsatz.
00:37:06: Der guckt natürlich, welches Rettungsmittel ist am nächsten.
00:37:09: Schiebt das dann den Rettungswagen über den Gipser, den Funkmedienfänger,
00:37:14: da steht schon die erste Einsatzmeldung drauf und dann haben wir in unserem
00:37:17: Navi vorne auch nochmal eine Einsatzmeldung drin oder nochmal genau das Stichwort,
00:37:22: Herz-Kreislauf oder Atmung, irgendwas anderes drin steht,
00:37:26: die Adresse und dann im Bemerkungsfeld noch kurz in der Twingel steht Möller, Meier, Huber oder so.
00:37:32: Und vielleicht, wenn er noch irgendwelche Zusatzinformationen herausgefunden
00:37:35: hat, wie Herzinfarkt vor zehn Jahren oder so, schreibt er das doch mit rein.
00:37:40: Und dann mit dem Wissen, meistens ist es eher wenig Wissen, meistens steht da
00:37:43: nur Herz-Kreislauf bei Müller, dann fahren wir da hin,
00:37:47: treffen dann da den Patienten an, kriegen wir dann hoffentlich an der richtigen
00:37:50: Klingel, finden den Patienten dann schnell und dann fangen wir an mit Untersuchungen,
00:37:55: die ist in aller Regel auch strukturiert.
00:37:57: Ich habe es vorhin schon mal angesprochen, XABCDE-Schema ist das,
00:38:00: was wir in der Ausbildung gekriegt haben.
00:38:04: Das ist an sich eine Struktur, die quasi die Untersuchung auf das Schlimmste.
00:38:10: Chronologisch, also X steht für kritische Blutungen,
00:38:14: A der Atemweg, W die Atmung, also wir treat first, what kinds first,
00:38:18: dass wir uns quasi strukturiert das anschauen, was hat der Patient für Probleme.
00:38:22: Wir haben natürlich ganz ganz viele andere Schematrasse, also unser Berufsleben
00:38:25: besteht aus Zahlen- und Buchstabenpuzzeln, Samplass, OPQST, also das ist alles,
00:38:32: was wir so da beruhter hat haben,
00:38:33: und dann hoffentlich relativ schnell eine Verdachts-Zirknose stellen können.
00:38:39: Wenn wir dann einen Patienten mit zum Beispiel Tracer Diagnose,
00:38:43: Schlebeinfall, Herzinfakt und sowas ziehen, haben wir dann natürlich unsere
00:38:46: Vorgaben, nach denen wir dann meistens seitlich ins Gericht das Ganze abarbeiten.
00:38:50: Wir melden die Zeit gleich in der Klinik an, wir kümmern uns auch darum,
00:38:53: dass der Patient, wenn er startet, ist es oft zu dem dritten oder vierten Stock ohne Aufzug.
00:38:58: Es ist dann meistens die Aufgabe von den Rettungssanitätern auf dem Auto,
00:39:02: sich zu überlegen, wie kommen wir dann da runter.
00:39:04: In der Notfallsanitäter so ein bisschen die Untersuchungen und Diagnostik,
00:39:09: aber auch die Behandlung, falls sie notwendig ist, anstellt.
00:39:13: In manchen Fällen, wenn es eben notwendig ist oder folgt ihm ist,
00:39:16: wird auch der Bruderarzt hier zu alarmiert, wenn er nicht vorher schon dabei war.
00:39:20: Der uns dann quasi auch nochmal unterstützt in fachlichen Fragestellungen.
00:39:25: Aber im Idealfall sind wir dann schon so weit, dass der Patient auch transportfähig
00:39:28: ist und wir die richtige Klinik und hoffentlich auch die nächste Klinik anfangen können.
00:39:32: Das ist so der Standardeinsatz, wenn wir quasi den Patienten transportieren.
00:39:38: Wow, Matthias, du hast jetzt da wirklich einen Einblick gegeben, der faszinierend ist.
00:39:43: Manche, die mitgeschrieben haben oder aufgepasst haben, können wir jetzt sogar
00:39:47: schon wahrscheinlich ein, zwei Fragen in der Prüfung beantworten.
00:39:52: Was ist denn der häufigste Satz, den ihr hört und innerlich nur mit dem Kopf schüttelt?
00:39:59: Ich glaube, wenn man Nachtschicht hat, klingelt und dann wird gefragt, wer ist da?
00:40:05: Ja, der Pizzabrot in der Nacht von drei wird es nicht sein. Der gerufen worden ist. Genau.
00:40:11: Das ist auf jeden Fall... Also da schüttle ich oft den Kopf und muss dann ein bisschen schronzeln.
00:40:17: Weil ich mir denke, ihr habt ja angerufen, ihr wisst, dass wir in zehn Minuten da sind.
00:40:21: Und dann wird gefragt, wer ist denn da?
00:40:23: Okay, das haut mich jetzt gleich ehrlich gesagt ein bisschen um. Aber ja, okay.
00:40:31: Gibt anscheinend nichts mehr, also nicht. Ganz genau.
00:40:35: Okay, ich gehe gleich mal mit der nächsten Frage. Was sollte denn jeder Bürger
00:40:40: und Bürgerin über Ersthilfe verwirsten oder empfehlt ihr tatsächlich, macht einen Kurs?
00:40:48: Ganz genau. Also ein regelmäßiger Refresh-Kurs bietet sich ja an.
00:40:53: Das bietet ja wirklich jede Organisation an. Das kostet ja kaum was.
00:40:59: Und auch werdende Mütter und werdende Väter, es gibt ja auch die Säuglingskurse
00:41:03: und Kleinkinderkurse, die machen das ja, aber halt dann auch nur,
00:41:07: wenn das Baby kommt oder da ist,
00:41:09: und die sollten das ja auch mal, es gibt ja immer wieder neue Richtlinien,
00:41:13: also man kann, klar macht man bei der ersten Hilfe nichts falsch,
00:41:15: aber man muss ja auch mit der Zeit gehen und es ändert sich ja mal immer wieder
00:41:19: was und es ist dann auch gut zu wissen.
00:41:22: Auf jeden Fall wäre das verdammt richtig, wir hatten es auch schon in der Folge
00:41:27: mit der Notarztmami, auch mit dem Buch, das hilft zwar schon,
00:41:32: aber es ist nochmal was anderes.
00:41:35: Julia hat ja auch da in der Folge beschrieben, dass so ein Kurs wahrscheinlich
00:41:40: für die Eltern selbst im ersten Moment nichts bringt, aber für die Hilfe bei anderen dann,
00:41:47: weil einfach das Adrenalin und so weiter dann auch seine Zeichen so mitbringt.
00:41:54: Kann ich bestätigen. Bei meinen Kindern rufe ich auch immer Matthias an.
00:42:01: Damit hast du mir im Endeffekt die nächste Frage auch schon genommen.
00:42:06: Was passiert, wenn ein Mensch stirbt im RTG auf der Straße im Einsatz?
00:42:10: Das war tatsächlich die Frage Nummer eins, die wir bekommen haben.
00:42:14: Könnt ihr oder könnt ihr da mal kurz einen Einblick geben? Er sagt immer,
00:42:19: in der Rettungsfrage stirbt niemand und so ist es auch.
00:42:22: Das hat viele Hintergründe. Das ist einmal natürlich das Rechtliche.
00:42:27: Wenn er stirbt, muss natürlich da, wo er stirbt, eine Leichenschau erfolgen.
00:42:35: Und dann wird der Arzt, der die Leichenschau macht, sagen, es war natürlich,
00:42:38: unentürlich oder unklar, die Todesursache.
00:42:41: In aller Regel wird ein Arzt sagen, es ist eine unklarere Todesursache.
00:42:44: Somit sind wir gleich im Ermittlungsverfahren drin.
00:42:48: Das heißt, dann ist der Rettungswagen ein Tatwort im blödesten Fall und dann
00:42:52: steht der Rettungswagen und es ist natürlich nicht absolut ein Unding.
00:42:56: Zum anderen ist es auch ein Hygiene-Ding. Wenn wir einen toten Körper im Rettungswagen
00:43:01: haben, schreibt meistens die Hygiene vor, dass er entwäst werden muss.
00:43:04: Das heißt, der Rettungswagen wird auch nochmal außer Dienst genommen,
00:43:07: was meistens auch unnötig viel Aufwand mitbringt.
00:43:12: Deswegen wird das tunlichstermin, dass ein Patient im Rettungswagen verstirbt,
00:43:18: der verstirbt, wenn dann eine Notaufnahme oder eben zu Hause,
00:43:22: wenn man sagt, okay, wir schauen mal,
00:43:23: wie sind denn die Chancen und auch die Aussichten für jemanden und was macht
00:43:28: denn auch noch Sinn für denjenigen,
00:43:30: was wir machen und wie möchte er es dann eben auch weiterführen.
00:43:32: Und das ist auch in vielen Dingen eine hochethische Frage, die man dann in einem
00:43:37: kleinen Rahmen vor Ort in einer ungewöhnlichen Situation treffen muss.
00:43:40: Aber da hilft natürlich vor allem so Sachen wie Patientenverfügungen oder dass
00:43:44: man eben mit seinen Partner, Partnerinnen eben auch darüber gesprochen hat,
00:43:47: was und wie stellt man sich denn sein Lebensende vor und wann sieht man vor,
00:43:52: dass das eintritt oder was sagt man, man möchte alles versuchen.
00:43:56: Das gibt es natürlich, ist auch legitim.
00:43:57: Aber das muss natürlich jemand wissen und das muss uns auch vor Ort jemand sagen
00:44:00: können und so 20 Seiten Patientenverfügung werden wir uns nicht durchblüßen können.
00:44:04: Das ist auch gar nicht wirklich zeitlich, da gebe ich dir vor und ganz recht.
00:44:10: Bucke, wie wichtig ist denn deine Erfahrung aus der Verwaltung?
00:44:13: Du hast uns ja vorher schon mal so ein bisschen mit reingenommen.
00:44:17: Du bist ja Chefarztsekretärin. Die Erfahrung aus der Verwaltung,
00:44:21: wie hilft die dir in dem ganzen Stress im Rettungsansatz?
00:44:26: Ich würde schon sagen, ich bin strukturierter geworden.
00:44:30: Ich muss sagen, ich kann es gar nicht beschreiben, aber ich bin halt ein anderer
00:44:34: Mensch geworden, seitdem ich in der Klinik arbeite, im Büro, sage ich mal.
00:44:39: Genau, also ich finde es hat was gebracht, ich weiß jetzt nicht ob es positiv oder negativ ist,
00:44:45: aber ich kann mir ehrlich gesagt nicht vorstellen wieder Vollzeit im Rettungsdienst
00:44:51: zu sein weil ich da herausgefunden habe ich bin einfach eher das Organisationstalent
00:44:55: bei uns, dafür ist Matthias,
00:44:58: unser medizinisches Wunder der sich in medizinischen Sachen immer auskennt,
00:45:04: wo ihn alle um Rat fragen deswegen bin ich da jetzt auch nicht so böse drum Ich glaube,
00:45:08: es hat mich mehr gebracht, der Rettungssanitäter in der Klinik,
00:45:11: meine medizinische Vorerfahrung, als meine Verwaltungserfahrung im Rettungsdienst.
00:45:18: Auf jeden Fall hat die Klinik damit einen riesigen Gewinn gemacht, das merken wir schon.
00:45:23: Mit der Kombination auch, Matthias, mit deinem Wissen, ich weiß ganz genau,
00:45:28: was du mitmachst mit den Fragen und medizinisches Wunderwehr.
00:45:33: So ist der Podcast übrigens dann entstanden am Ende. aufgrund der vielen Fragen.
00:45:39: Matthias, jetzt machst du ja nebenbei noch ein Studium.
00:45:45: Was kann ein Studium verändern, wenn wir es ernst nehmen?
00:45:51: Also jetzt das Studium, da hoffen wir uns recht viel, dass es viel ändert.
00:45:56: Das ist auch mit den Dingen, die ich vorhin angesprochen habe,
00:45:58: und dass wir viele Leute im System haben, die das System eigentlich gar nicht tragen kann.
00:46:04: Und da ist nur die Frage, ändert man das System oder die Menschen?
00:46:07: Die Menschen wird man nicht ändern können.
00:46:08: Das hat viele Faktoren vom genografischen Wandel über vielleicht sogar Klimawandel,
00:46:12: über Gesundheitssysteme, die diese Probleme schaffen,
00:46:16: dass sie halt irgendwann das letzte Auffang jetzt ist, dass der Rettungsdienst
00:46:19: landen oder in der Nullaufnahme dann am Ende ja auch. Das ist ja auch ein großer Punkt.
00:46:24: Und das Studium, in dem ich jetzt studiere, bringt quasi viele,
00:46:28: viele Vorzüge und auch Ideen mit, die man sagt, so könnte wir das System,
00:46:34: so ist es auch in vielen Teilen schon angedacht, verändern.
00:46:37: Es ist ja, es nennt sich außerklinische akute Notfallversorgung.
00:46:41: Du hast mich als angehender Community-Permatik vorgestellt. Das ist quasi das
00:46:45: System, was wir versuchen zu adaptieren.
00:46:47: In Bayern, aber auch in anderen Teilen
00:46:48: von Deutschland, gibt es eben diese Notfallsanitäter, die alleine fahren.
00:46:52: In manchen Ländern heißen sie Gemeindenotfallsanitäter, manchmal heißen sie Sichter.
00:46:56: Hier in Bayern heißt es REF, also Rettungseinsatzfahrzeug. Der Notfallsanitäter
00:47:00: selber mit dem Studium mag noch keinen deutschen Namen, in dem Sinne,
00:47:03: dass wir sagen, das ist jetzt mein Beruf nach dem Studium.
00:47:06: Es ist, wie gesagt, ein ganz komplettes Neuland, aber es geht einfach darum,
00:47:09: in dem Studium vor allem, dass wir weggehen von dieser Tracer-Diagnosenmedizin hin zur Akutmedizin.
00:47:17: Also die akuten, vielleicht chronischen, medizinischen Beschwerden,
00:47:22: aber auch sozialen Beschwerden, psychologischen Beschwerden,
00:47:25: die ja sich aufsummieren, durch Somatisierung vielleicht in einer anderen Folge
00:47:30: dann auch noch mal medizinisch aufploppen.
00:47:32: Aber die uns halt dann immer, diese sogenannten Frequent User nennt man sie,
00:47:37: im Rettungsdienst und in der Notaufnahme das System schwer macht.
00:47:40: Und dahingehend ist dieses Studium und das System, was sich dahinter entwickeln
00:47:43: möchte, schon sehr wegweisend, weil man sagt, man versucht, diese Leute aufzufangen
00:47:48: und man versucht, sie nachhaltig aufzufangen, dass man sagt,
00:47:51: man findet Regeln und Wege, wie man die Leute versorgen kann,
00:47:57: ohne dass sie einen Rettungswagen brauchen, ohne dass sie eine Notaufnahme müssen.
00:48:01: Da geht es ganz viel um Schnittstellenarbeit, aber auch um zu erkennen,
00:48:05: was für einen Menschen und für eine Geschichte dahinter steht.
00:48:10: Und das ist die Studierung, das natürlich auch medizinisch mit Ultraschall und
00:48:14: allen möglichen Sachen, Pharmakologie aufwartet, weil man sagt,
00:48:17: natürlich muss man den Patienten auch medizinisch versorgen.
00:48:20: Und man muss ihn natürlich auch, gerade wenn man ihn zu Hause lässt,
00:48:22: noch aufwendiger untersuchen, weil er danach niemand erstmal kommt,
00:48:26: diagnostisch zumindest. ist.
00:48:28: Deswegen muss man sich da schon gut sicher sein und deswegen braucht man für
00:48:32: den, sag ich mal, eigentlich niedrigschwelligeren Patienten dann eine höhere
00:48:38: Ausbildung, weil das dann doch
00:48:39: immer komplexer ist und in der Berufsausbildung auch nicht möglich ist.
00:48:43: Und die zweite Sache mit dem Studium ist ein ganz großer Punkt im Rettungsdienst.
00:48:48: Wir haben einen extremen Notfallsanitätermangel und der Grund dafür ist Frustration vor allem.
00:48:54: Also diese Patienten, die uns brauchen, aber wir sie nicht behandeln können,
00:48:59: weil wir sie nicht gelernt haben, ist ein Frustrationsgrund.
00:49:01: Und dann ist das Impostationsgrund, man macht diese Ausbildung notfassale Täter
00:49:04: und dann ist man an sich an der Spitze angekommen.
00:49:08: Dann geht es nicht mehr weiter ausbildungsthechnisch. Also man kann Hacksanleiter werden.
00:49:13: Das ist so die einzige monetäre Weiterentwicklung, die jetzt auch nicht großartig
00:49:17: ist. Man kann ein Einsatz der Rettungsdienst werden, was ein Ehrenamtlich ist.
00:49:21: Und sonst kann man dann einfach einen Schritt in die Verwaltung gehen.
00:49:23: Man wird ja Geweichleiter oder Leiter Bittungsdienst.
00:49:26: Oder man studiert Pädagogik und geht in die Schule. Oder man studiert Medizin
00:49:30: und wird dann immer Notarzt.
00:49:31: Aber es gibt nichts, was den Notfallsanitäter bisher weiterentwickelt hat.
00:49:35: Und das ist ein großes Problem.
00:49:36: Man sagt zur Verweildauer fünf Jahre eines Notfallsanitäters im Rettungsdienst.
00:49:41: Und das soll dieses Studium auch gleichzeitig noch mitlösen,
00:49:44: dass man sagt, man gibt einem Notfallsanitäter eine Perspektive,
00:49:48: dass er sich in seinem Job weiterentwickelt.
00:49:50: Und der, weil ich jetzt mal Bachelor Notfallsanitäter, Community Care,
00:49:53: man ihn nennen möchte, fährt ja auch weiterhin Rettungswagen.
00:49:56: Aber eben auch als alleine Notfallsanitäter im REF, in Bayern heißt es jetzt.
00:50:02: Fährt er eben auch raus und kümmert sich dann um die sozialen Low-Code-Fälle
00:50:07: und versucht die irgendwie unterzubringen.
00:50:10: Und das ist dann, wenn man es macht, auch ein befriedigendes Gefühl,
00:50:12: wenn man sagt, man geht mit dem Willen hin und damit sind wir ja auch alle in
00:50:16: den Job gekommen, dass wir Menschen helfen wollen.
00:50:19: Dass die Leute frustriert sind, liegt einfach daran, dass sie einfach was anderes
00:50:22: gelernt haben und dauerhaft was anderes machen.
00:50:25: Wenn man jetzt das lernt und man geht in die Geschichte und sagt,
00:50:29: heute helfe ich dann Leuten, wie sie ihren Tag bestreiten und schaue mal,
00:50:34: ob ich den Facharzt hin und ausmachen kann und sowas, dann ist das ein ganz anderes Ding.
00:50:38: Ich bin mal in Regensburg, durfte ich schon mal mitfahren bei dem REF und ich
00:50:42: finde das einfach ein ganz, ganz tolles Projekt und finde toll,
00:50:44: dass das eben jetzt echt entdeckend ausgewählt wird und deswegen war ich auch
00:50:47: direkt beim Studium dabei.
00:50:49: Das klingt auf jeden Fall sehr spannend, vor allem auch für die Zukunft,
00:50:52: weil es natürlich auch etwas sehr zukunftsorientiertes ist,
00:50:56: weil wir es auch dadurch mal wieder geschafft haben, in der Medizin auch eine
00:50:59: weitere Entwicklung zu bringen und zwar wirklich nicht nur in Gerätschaften,
00:51:04: sondern auch am Menschen, was ich persönlich sehr wichtig finde.
00:51:10: Und abschließend wisst ihr ja sicherlich mittlerweile eine Abschlussfrage.
00:51:16: Zwischen Visite und Vision. Das Fachliche darf gehen, das Persönliche darf bleiben.
00:51:22: Was war Ihr schönster Moment im Klinik- oder Praxisalltag?
00:51:26: Also es gibt ganz viele schöne Momente.
00:51:31: Aber ich finde, zusammenfassend kann man diesen Moment immer beschreiben,
00:51:35: wenn man weiß, man hat jetzt wirklich nachhaltig helfen können und man hat vielleicht
00:51:40: ein Leben verbessert oder eine Chance gegeben, dass das eben wieder besser wird.
00:51:47: Da jetzt den konkreten Einsatz zu nennen, würde nicht schwierig fallen,
00:51:50: aber gerade was das Gewurten oder sowas betrifft, sind schon immer hoch emotionale
00:51:55: und meistens positiv emotionale Einsätze, aber auch Rehabilitationen,
00:52:01: gerade wenn es um jüngere Leute geht, die man dann auch wieder gut,
00:52:05: und zumindest im ersten Zeichen mit vermutlich guten neurologischen Outcome
00:52:09: im Schockraum abgegeben hat, was natürlich perspektivisch immer schwer zu sagen
00:52:13: ist, aber wenn man mit einem guten Gefühl rausgeht,
00:52:15: ist schon immer so ein Tag, wo man weiß, warum man diese Ausbildung gemacht
00:52:18: hat und warum man halt mal um zur Arbeit gegangen ist.
00:52:21: Das sind dann schon die Tage, wo schon wirklich die Smetterlinge im Bauch fliegen.
00:52:26: Das ist auf jeden Fall schön zu hören.
00:52:28: Ich habe tatsächlich nichts, wo ich sagen würde, das war jetzt ein sehr schöner
00:52:32: Moment. in jedem Moment, wo man Menschen helfen kann, schön.
00:52:37: Da kommt wieder die sanfte Art von Pucke draus. Ich war früher anders.
00:52:41: Ich war früher anders. Die Kinder haben mich weich gemacht.
00:52:43: Aber wirklich, es ist schön, auch den Zusammenhalt im Rettungsdienst. Das muss ich zugeben.
00:52:50: Ich kenne die Leute ja schon seit neun Jahren und bin dann auf der Wache wieder
00:52:54: und habe die jahrelang nicht gesehen.
00:52:56: Das ist, als hätte man sich gestern erst getroffen und wäre gefahren,
00:53:00: weil man so einfach in einem Team ist und zusammengewachsen ist,
00:53:04: Die waren auch auf unserer Hochzeit, auf unserer Babyparty. Also man ist eigentlich fast Familie.
00:53:10: Das hört man ja immer wieder. Dieser Bereich Rettungsdienst und Polizei,
00:53:15: Feuerwehr, wird ja auch immer gerne in einen Klang gebracht.
00:53:20: Tatsächlich, die eine große Familie auch ist. Es gibt ja Gott sei Dank,
00:53:24: in München ist das mittlerweile ja auch so, dass es, glaube ich,
00:53:27: Silvester sogar eine eigene Party gibt für Rettungskräfte.
00:53:31: Das Problem ist, wenn die da halt auch im Dienst sind.
00:53:36: Ihr zwei danken euch für eure Offenheit, für eure Geschichten und vor allem
00:53:43: für das, was ihr täglich leistet.
00:53:45: Für eure Bereitschaft, Verantwortung zu übernehmen, wenn andere sich auf euch verlassen müssen.
00:53:51: Für euren Mut, Entscheidungen zu treffen, wenn andere zögern würden.
00:53:56: Und für eure Menschlichkeit, gerade dann, wenn es schnell gehen muss.
00:54:03: Ihr habt uns heute mitgenommen, in eine Welt, die viele nur aus Serien oder Schlagzeilen kennen.
00:54:09: Ihr habt uns spürbar gemacht, was es bedeutet, im Rettungsdienst zu arbeiten.
00:54:15: Nicht nur körperlich, sondern auch emotional, strukturell, partnerschaftlich.
00:54:20: Wie viele Organisationen, Ausbildungen und Stressresistenz dahinter steckt,
00:54:25: aber auch wie viel Herz, Haltung und Hingabe.
00:54:30: Was wir aus diesem Gespräch mitnehmen, vielleicht, dass die Rettung nicht bei
00:54:35: der Ankunft endet und dass es dann ein Unterschied ist, ob man einfach Hilfe
00:54:39: ruft oder versteht, was hinter dieser Hilfe steckt.
00:54:43: Vielen Dank euch beiden, dass ihr heute da wart.
00:54:47: Danke für die Einladung. Vielen, vielen Dank. Hat uns auch sehr Spaß gemacht.
00:54:51: War sehr spannend. Das freut uns.
00:54:54: Und an alle die Zuhörer, die hier ein paar Dinge, die hängen bleiben dürfen, Also hören wollen.
00:55:02: Rettung beginnt nicht erst im Rettungswagen. Manchmal hilft es,
00:55:05: vor Ort Ruhe zu bewahren, erste Hilfe zu leisten oder einfach den Weg freizuhalten.
00:55:10: Respekt ist keine extra Leistung. Wer anruft, darf Hilfe erwarten, aber auch zurückgeben.
00:55:17: Mit Geduld, Vertrauen und einem Danke.
00:55:22: Verantwortung teilen heißt mitdenken. Wer weiß, wie der Rettungsdienst funktioniert,
00:55:27: kann im Notfall schnell und besser reagieren, ob am Telefon,
00:55:32: im Verkehr oder als Begleitperson.
00:55:35: Für mich war das heute keine typische Podcastaufnahme, sondern ein echter Stück genehmlicher Visite.
00:55:42: Nah dran, ehrlich, bewegend und genau das brauchen wir.
00:55:47: Nicht nur im Rettungswesen, sondern im gesamten Gesundheitssystem.
00:55:51: Mehr zuhören, mehr Verständnis, mehr Miteinander.
00:55:56: Danke euch beiden nochmal für euren Einsatz da draußen und für eure Stimmen hier drin.
00:56:02: Mögen sie viele erreichen und etwas verändern. Vielen Dank.
00:56:12: Das war Zwischen Visite und Vision. Medizin im Gespräch.
00:56:18: Wenn dir diese Folge gefallen hat, freuen wir uns, wenn du unseren Podcast abonnierst,
00:56:23: weiterempfiehlst und natürlich wieder reinhörst.
00:56:26: Hier sprechen wir mit Menschen, die Medizin leben. Über Herausforderungen,
00:56:32: Chancen und das, was wirklich zählt.
00:56:34: Vertrauen, Wissen und der Blick nach vorn.
00:56:38: Du findest uns auf allen gängigen Podcast-Plattformen sowie auf Instagram unter
00:56:44: wo wir dir spannende Einblicke und Updates zu den kommenden Folgen bieten.
00:56:52: Noch näher dran bist du über unseren WhatsApp-Kanal oder du schreibst uns einfach
00:56:57: direkt an kontakt.zwischenvisiteundvision.com mit deinen Fragen,
00:57:03: Themenwünschen oder Anregungen.
00:57:06: Bleib gesund, neugierig und offen für neue Perspektiven.
00:57:11: Dein Podcast-Team zwischen Visite und Vision Medizin im Gespräch.
00:57:19: Music.
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