Medizin in Bewegung – wie moderne Sportorthopädie Verantwortung übernimmt mit Dr. Frauke Wilken
Shownotes
GAST: Dr. med. Frauke Wilken – Oberärztin & Leiterin Department Sport- und Schulterorthopädie, Barmherzige Brüder München 🔗 Klinikprofil – Barmherzige Brüder München
Moderation: 🎙 Dr. Frizzi Mayer & Mr. F
Themen dieser Folge: Wie moderne Sportorthopädie Verantwortung übernimmt Diagnostik zwischen MRT, CT und klinischer Untersuchung Vom Kreuzband bis zur Schulter – was Patient:innen wissen sollten Warum Nachbehandlung oft wichtiger ist als die OP Prävention und Teamarbeit in Klinik & Leistungssport Endoprothetikzentrum max – Qualität, Zertifizierung und Exzellenz
Erwähnt: – Deutscher Skiverband – DFB-Nachwuchs – FC Bayern München Frauen – Uniklinikum Hamburg-Eppendorf – u. a. Betreuung von Leistungssportler:innen im Fußball und Golf
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00:00:01: Hallo und herzlich willkommen zu einer neuen Folge von Zwischen Visite und Vision, Medizin im Gespräch mit Dr.
00:00:12: T. und
00:00:12: Mr.
00:00:13: F. Es gibt Orte, an denen Medizin und Bewegung dieselbe Sprache sprechen, wo moderne Diagnostik auf Präzisionen trifft und Menschlichkeit auf Spürzenleistung.
00:00:26: Eine dieser Orte liegt mitten in München bei den Barmherzigen Brüdern, wo Sportmedizin nicht im Labor entsteht, sondern direkt dort, wo Verletzungen, Eilen und Menschen wieder Vertrauen in ihrem Körper finden.
00:00:37: Hier arbeitet Dr.
00:00:38: Frauke Wilken, Bachärztin für Orthobidion und Fallschirurgie mit Zusatzbezeichnungen in Sportmedizin, Notfallmedizin und manueller Medizin, zertifizierte Kniechirurgen der Deutschen Kniegesellschaft und Oberärztin im Department Sport und Schulterorthobidie.
00:00:54: Sie operiert regelmäßig im Endoprothetik-Zentrum, verbindet minimale massive und atmoskopische Techniken mit einem klaren Ziel.
00:01:01: das Operationstrauma klein, die Reher früh und die Funktion so vollständig wie möglich zu erhalten.
00:01:08: In der Sportautopidie der Klinik werden akute und chronische Sportverletzungen behandelt.
00:01:12: Vom Schulter über das Knie bis zum Sprunggelenk.
00:01:15: Instabilitäten, Meniskus und Bampverletzungen, Knorpelschäden, aber auch Einklemmungssyndrome und Überlastungsbeschwerden.
00:01:23: Alles
00:01:24: Leistung fordert und Bewegung begrenzt.
00:01:27: Und wer hier arbeitet, weiß was es heißt, Sport zu legen.
00:01:30: Das Team betreut unter anderem den Deutschen Schieferbahn, die FC Bayern Frauen, ein Tennis-Leistungszentrum und ein Golfclub im Münchner Westen.
00:01:39: Erfahrung, Rezession und Leidenschaft.
00:01:41: Gebündelt in einer Klinik, die Medizin auf den Punkt bringt.
00:01:45: Frau gesteht für diesen Ansatz.
00:01:47: Sie operiert nicht nur, sie begleitet.
00:01:49: Sie liest nicht nur MRT-Milder, sie hört zu.
00:01:52: Sie denkt Medizin in Rhythmus des Lebens.
00:01:54: Strukturiert, klar menschlich und genau darüber sprechen wir heute.
00:01:59: über Sportmedizin in der Klinik, über den Weg vom Befund zur Bewegung, über Innovation, Reha und den Mut, Medizin nicht nur zum machen, sondern zu fühlen.
00:02:10: Mit mir im Studio Dr.
00:02:11: Fritzin Meier, selbst Sportmedizinerin, die heute mit Frauke über das spricht, was Medizin und Sport wirklich verbindet zwischen Klinik, Alltag, Verantwortung und Leidenschaft.
00:02:22: Ich bin Mr.
00:02:23: App und das ist zwischen Visite und Mission Medizin im Gespräch mit Dr.
00:02:27: Frauke Wilken.
00:02:32: Hallo und herzlich willkommen zu einer neuen Folge von Zwischenvisiten, Visionen, Medizin und Gespräch.
00:02:37: Und heute wieder doppelte Frauenpower da sitzen und sagen erstmal, hallo Frauke, schön, dass du da bist.
00:02:44: Sehr schön, dass ich da sein darf.
00:02:45: Wollt mich auch, ja.
00:02:46: Und an meiner Seite heute wieder, so wie wir es aus dem Sportmonat ja schon kennen, Frau Dr.
00:02:50: Fritzi Meier.
00:02:51: Hallo Fritzi.
00:02:52: Hallo auch von meiner Seite und herzlich willkommen.
00:02:55: Dann würde ich sagen, steigen wir gleich ein.
00:02:57: Frauke, du bist ja Oberärztin in der Abteilung die Sportautopädie auf einem sehr hohen Niveau betreibt.
00:03:03: Wie kam es denn überhaupt dazu?
00:03:04: Also was hat dich fasziniert, dass so Autopädie und Sport verbinden wolltest?
00:03:10: Eigentlich, was heißt ganz lustig, aber ich habe ein paar Folgen angehört bei euch und viele erzählen ja in Werdegang und kommen aus Medizinerfamilien.
00:03:20: Ist bei mir tatsächlich auch so, der Papa ist Kinderarzt und das war der Grund, warum ich eigentlich erst nicht Medizin studieren wollte, weil das mir überhaupt nicht so nahe lag.
00:03:30: Wollte dann Sport studieren eigentlich in der ganze Zeit lang und hab mir dann kurz vom Abi zweimal hintereinander im rechten Knie des Kreuzbandgerissen selbst, bin dann zweimal operiert worden.
00:03:40: und dann kommt man da extrem in Kontakt und ich hatte den ganz tollen Orthopäden, der mich damals betreut hat, bei dem ich danach selber auch noch ... Praktikum und auch eine Formulatur gemacht habe und das war der Grund, warum ich mich dann letztendlich auch, wenn es mich immer schon interessiert hat, tatsächlich für die Medizin und auch für die Orthopädie entschieden habe.
00:04:04: Ja, so war es mit einem kleinen Umweg, aber dann doch auf dem richtigen Dampfer gelandet, glaube
00:04:11: ich.
00:04:11: Auch wieder mal eine sehr, sehr tolle Geschichte, wie du dazu gekommen bist und ich finde sowas immer total toll.
00:04:19: Und was war dein persönlicher Weg vom klassischen Klinikalltag hin zur Sportautobilie?
00:04:24: Gab es da irgendeinen Schlüsselmoment speziell, warum dann so verstärbt in diese Sportautobilie rein ist ja schon sehr, sehr spezielles Fach?
00:04:34: Ja, das stimmt.
00:04:34: Man hat ja in seiner Ausbildung, also das ist ja relativ breit, das ist ja der Facharzt für Autobilie und Unfallkirurgie und man macht in der Ausbildung auch den ganzen Weg.
00:04:44: Mich selber hat Sport schon immer interessiert.
00:04:46: Ich habe Fußball gespielt bis Anfang Mitte zwanzig.
00:04:50: Man sagt ja immer mal, wer so ein Leistungssportler und Profi geworden wäre, wenn es mit dem Kreuzpann nicht gewesen wäre.
00:04:54: Welch glaube ich nicht.
00:04:55: Also ich konnte gerade auslaufen und den Ball ein paar Mal hochhalten, hat gepasst, aber für ganz oben hätte es nicht gereicht.
00:05:00: Hat mich aber immer interessiert und ich bin dem Fußball auch immer treu geblieben und hatte dann die Chance nach einem Jahr am Rechtsseiser zwei Jahre in der Abteilung für Sport oder Bedi am Rechtsseiser.
00:05:12: zu arbeiten mit ganz tollen Kollegen, superinteressanten Patienten, wo man wirklich nah dran ist.
00:05:18: und dann, wie es manchmal so ist, wollte ich eh mal in die Richtung gehen und hatte dann, ich glaube, in meinem dritten Jahr eine Anfrage vom Bayerischen Fußballverband und hatte da dann die Gelegenheit, mit dem Jugendteam nach Jordanien zu fahren und habe da so reingeschnuppert.
00:05:37: Das hat das dann noch mal bestärkt.
00:05:39: Da habe ich einen kleinen Umweg über die Unfallchirurgie gemacht.
00:05:42: Und bin jetzt in der Klinik, die extrem viel Endoprothetik macht, aber mit einem etablierten sportautopädischen Bereich und habe da jetzt, oder kann das jetzt leben, was ich eigentlich die ganze Zeit schon machen wollte, so die Kombination, dass man einen Menschen oder einen Patienten ganzheitlich betreut.
00:06:02: Weil es immer schade, wenn man Leute sieht und sagt, die kommen mit Kniebeschwerden und sagt, Für dich können wir nichts mehr tun.
00:06:07: Du musst zum Endoprothetiker oder auch andersrum.
00:06:09: Und das ist ganz toll, wenn man einen Patienten da so das ganzheitliche Angebot machen können.
00:06:15: Und da haben wir jetzt oder habe ich die Chance tatsächlich.
00:06:18: Sehr echt toll.
00:06:19: Und vor allem auch diese diese Kombination bei dir mit dem Endoprothetikzentrum, dass er schon ja herausragend ist, vor allem auch in München und gar nicht so wenig Zahlen hat, was wir in der Recherche gesehen haben.
00:06:34: Wir kommen auch danach noch mal ein bisschen auf die Klinik speziell und vor allem auf den Bereich Sportmedizin, wie ganzheitlich das Ganze dann auch gelebt wird.
00:06:43: Ja.
00:06:45: Die Sportautopädie bzw.
00:06:47: hast du ja eben schon gesagt, die Sportautopädie gehört ja sozusagen zur Orthopädie und Unfallchirurgie so als Überbegriff.
00:06:55: Und ihr habt da ja ein relativ breites Spektrum soweit ich weiß und ihr betreut ja Freizeitsportler und Leistungssportler.
00:07:02: Und wahrscheinlich auch die in Anführungszeichen normalen Patienten in der Orthopädie dann.
00:07:07: Und wahrscheinlich ist da ja auch relativ viel interdisziplinär.
00:07:10: Also gerade in der Sportorthopädie kann man sich ja vorstellen, dass man auch viel Physiotherapeutin und eben andere Fachabteilungen benötigt.
00:07:18: Wie ist es denn bei euch aufgebaut?
00:07:19: Also wie funktioniert da die Zusammenarbeit?
00:07:24: Prinzipiell muss man ja unterscheiden zwischen Patienten, die in die Sprechstunde kommen.
00:07:29: Man schaut sich die Bilder an, schaut sich den Patienten an, erhebt eine Anamnese und entscheidet dann mit dem Patienten zusammen.
00:07:35: Ja, häufig, wo geht's hin?
00:07:36: Konservativ, operativ.
00:07:37: Und wenn konservativ ist es ja so, dass das ganz, ganz häufig oder ich würde sagen fast immer auch eine Physiotherapie oder ein gezieltes Training beinhaltet.
00:07:48: Das heißt, der eine Weg ist, man braucht Physiotherapiepraxen, mit denen man zusammen arbeitet oder wo man auch ein Feedback bekommt.
00:07:56: Was ganz wichtig ist, weil einfach die Leute mit einem Rezept mit Knieschmerzen zur Physiotherapie zu schicken, die wissen nicht, was sie machen sollen.
00:08:04: Du kriegst kein Feedback, der Patient fühlt sich nicht gut aufgehoben.
00:08:06: Das heißt, in dem Feld ist die Kommunikation ganz wichtig.
00:08:10: Ich bespreche das mal mit den Patienten, schreibe dann ausführlichen Arztbrief auch mit einem Behandlungsziel und sagt dem Patienten, die sollen das... auch so weitergeben, auch den Brief.
00:08:20: Und es gibt Praxen in München, die auf einen Therapiebericht schicken, was auch echt Interessantes, damit man da ein Feedback bekommt.
00:08:28: Und dann ist natürlich der andere Weg, wenn die Patienten bei uns operiert werden im Krankenhaus.
00:08:33: Wir haben auch im Krankenhaus eine Physiotherapie.
00:08:37: Und da ist erstmal das Allerwichtigste.
00:08:40: Die Patienten müssen früh raus aus dem Bett.
00:08:42: Egal, welche Operation.
00:08:43: Das ist nicht nur in der Orthopädie so, sondern mittlerweile auch in der Viszerei-Kirurgie.
00:08:48: Ab dem ersten Tag, oder wir sagen ja, der Mediziner spricht der erste Tag, ist er der erste Tag.
00:08:53: Nach der OP, das heißt ab Tag Null, der Tag der OP, zumindest an die Bettkante setzen, aktivieren und dann geht es ja, je nachdem was operiert worden ist in die Details, wie weit darf der Patient bewegen, wie kommt er aus dem Bett raus.
00:09:05: Es geht ja auch um das Zurückerlang von Alltagsfähigkeiten.
00:09:08: Die Patienten wollen ja als erstes wieder selber auf Toilette kommen, sich selber anziehen können.
00:09:13: Da helfen die.
00:09:14: und dann geht es natürlich... Das ist die Akutphase.
00:09:18: Und je nachdem, wie lang der Patient im Krankenhaus ist, dann auch mehr oder weniger schon so ein bisschen ins Krafttraining.
00:09:24: Aber im Krankenhaus steht eigentlich erst diese Mobilisationsphase und zurückerlangende Alltagsfähigkeit auf dem Programm.
00:09:32: Das heißt, man muss differenzieren, welche Art von Physiotherapie.
00:09:35: Aber um die Frage letztendlich zu beantworten, extrem wichtig.
00:09:40: Weil nur durch die Operation heilt es zu keinen Patienten, sondern die Nachbehandlung ist da der Key.
00:09:46: Nötig sagen.
00:09:49: Frauke, kannst du uns auch für die Zuhörerinnen und Zuhörer mal erklären, was so der größte Unterschied ist zwischen einer sportmedizinischen Abteilung in der Klinik und der normalen orthopädischen Abteilung, die es so in Kliniken gibt?
00:10:07: Genau, also Sportmedizin klingt ja erst mal ganz nett und es ist eine Zusatzbezeichnung, die man erwerben kann.
00:10:16: Sportmedizin beinhaltet internistische Vorgehensweisen oder Diagnostik und das Orthopädische.
00:10:23: Das heißt, im Detail ist das in der Klinik meistens durch die Spezialisierung nochmal aufgedröselt.
00:10:30: Das heißt, ich habe den Präventionsbereich oder auch diesen Testbereich mit dem, was man so kennt, weil zum Beispiel Fußballspielern, wenn die mit Maske auf dem Fahrrad sitzen, EKG gemacht wird, nochmal Leistungsdiagnostik, Blutwerte, Ultraschall.
00:10:45: Das ist eher der internistische Teil der Sportmedizin.
00:10:48: Und dann hat man diese ganzen sporttypischen oder sportassoziierten Verletzungen, nur was rauszunehmen.
00:10:55: Läuferknie, Werverschulter, golferellen Bogen gibt ja diese ganzen Begriffe aus den Medien, die eher in den autopädischen Teil gehören und einfach Krankheitsbilder sind, die man in bestimmten Sportarten häufig sieht und dann mit den Patienten einfach besprechen muss.
00:11:13: Wie geht man das an?
00:11:14: Kann man was umstellen?
00:11:16: Und da geht es dann wieder auch in die Sportmedizin, aber in den autopädischen Teil.
00:11:20: Das heißt, es ist eins.
00:11:22: Und prinzipiell weiß auch der Internist über den autopädischen Teilbescheid und andersrum.
00:11:28: Aber gelebt ist der eine Teil internistisch, der andere autopädisch und man tauscht sich aus.
00:11:34: Schwerpunkt.
00:11:35: Ja, super spannend.
00:11:36: Ich meine, es ist auch wichtig, dass man da spezialisiert ist.
00:11:41: Aber ich kann jetzt vorstellen, wenn jetzt jemand akut zu dir kommt und ein gerissenes Kreuzband hat, dann ist ja für dich auch nicht so relevant in dem akut Moment, wie hoch ist jetzt die V-Zweimax oder wie ist dem seine Laktatkurve.
00:11:54: Genau, sondern dann geht es erstmal darum, wie reparieren wir das Kreuzband.
00:11:56: Aber grundsätzlich für den Sportartler ist das natürlich relevant, dass er schnell wieder auf sein Leistungsniveau von vorher kommt, nicht nur was jetzt eben sein Knie betrifft, weil wenn man lange pausiert, weiß ja auch jeder, dass man abbaut, egal, ob man jetzt wegen dem Knie oder wegen was Anderem pausiert.
00:12:10: Was würdest du sagen, wann kommt der Punkt, wo du dann sagst, ab da greift es dann wieder mehr einander, wenn das Akute sozusagen vorbei ist vom Knie ab?
00:12:22: Wann kann man dann sagen, jetzt müssen wir auch wieder schauen, dass wir die kardiobaspilläre Fitness wieder aufbauen?
00:12:31: Genau.
00:12:31: Wenn wir zum Kreuzband bleiben, da gibt es ja verschiedene Phasen.
00:12:34: Der Verletzungen ist erst mit der Akutphase, die ersten ein, zwei Wochen.
00:12:37: Schwellung muss raus, der Patient muss, wie ich es vorhin schon gesagt habe, erst mal wieder einen Alltag zurückkommen.
00:12:42: Dann gibt es die nächste Phase, wo es in der Verletzungsmuster, ob es noch Begleitverletzung gab, schon in die Beweglichkeit wieder geht, dass man die Beweglichkeit steigert.
00:12:50: Das dauert noch mal vier bis sechs Wochen, würde ich sagen.
00:12:52: Und dann kommt eine elendig lange Phase, die auch die ganzen, ich sage jetzt mal, Sportler oder auch Freizeitsportler, Hobbysportler, normale Menschen mit Kreuzband als am langwierigsten oder auch langweiligsten empfinden, weil es ganz langsam wieder in den Kraftaufbau geht.
00:13:08: und das Ziel, das man ja hat, auch als Sportler mit dem Ball, mit dem Schläger, mit dem Ski wieder unterwegs zu sein, das steht ja ganz am Ende.
00:13:16: und das sind dann mehrere Monate, in dem koordinatives Training ansteht, Krafttraining und es noch gar nicht so um die Intensität geht, sondern man steigert das im Einzelnen.
00:13:27: Das heißt, eigentlich so richtig würde ich sagen, erst wenn Beweglichkeit und Kraft wieder auf einem guten Niveau sind und man überhaupt darüber nachdenken kann, dass man die Intensität steigert.
00:13:41: Solange diese anatomischen funktionellen Sachen noch nicht wieder oder die physiologischen Gegebenheiten noch nicht wiederhergestellt sind, braucht man jetzt nicht drüber sprechen, ob jetzt jemand quasi schon wieder bereit ist über einen Marathon.
00:13:52: Aber in der Phase der Belastungssteigerung würde ich sagen, beim Leistungssportler auf jeden Fall und vielleicht auch schon früher, aber auch beim Hobbysportler.
00:14:00: dass man dann einmal schaut, wie ist das auch aus internistisch-kardiologischer Sicht.
00:14:06: Aber definitiv nicht am Anfang stehen andere Sachen voran.
00:14:11: Frau Keh, bleiben wir mal bei Knie, weil das darf ich für jeden so, dass das einfachste Bild ist.
00:14:17: Da hat jeder schon mal irgendwie was gehabt.
00:14:21: Wie ist denn so der typische Petway?
00:14:25: Also
00:14:26: der Weg für den Patienten vom... vom Anfang bis zur Diagnostiktherapie, wie auch immer.
00:14:33: Gibt's da so ein typischem Weg, so ein Standortweg?
00:14:36: Wie ein verletztes Kreuzband und der Patient, der mit dran hängt, so uns in die Schiene gefunden
00:14:41: hat.
00:14:46: Gibt zwei Wege, würde ich sagen.
00:14:50: Wir haben ja angegliedert auch eine Notaufnahme, die vierundzwanzig Stunden am Tag betrieben wird.
00:14:55: Das heißt, wenn der Patient jetzt im Alltag oder auch bei sportlicher Betätigung Meistens ja ein Knie-Distrosionstrauma hatte, das heißt umgeknickt ist, stellen sich viele Patienten im akut Moment bei uns in der Notaufnahme vor.
00:15:12: Da wird einmal klinisch untersucht, an einem Nese erhoben und eine Notfalldiagnostik gemacht, was in diesem Fall das Röntgen ist.
00:15:20: Und auch wenn man als Patient gerne in dem Moment in der Notaufnahme ein MRT hätte, eine MRT ist leider ... Leider keine Notfalldiagnostik, sondern man muss erst mal wirklich gravierende Sachen wie ein Knochenbruch oder eine Luxation, eine Verrankungsstellung im Gelenk ausschließen.
00:15:37: Und dann erfolgt quasi eine Erstversorgung unter Amtgestützen, Medikamente, vielleicht auch eine Schiene.
00:15:43: Und wir bahnen dann die weitere Diagnostik.
00:15:46: Das heißt, wir bieten das den Patienten an, dass wir bei uns einen Termin ausmachen im MRT, weil das dann meistens enger verzahnt ist und binden die auch an die Sprechstunde schon wieder an, wenn die Patienten das möchten.
00:15:56: Es gibt aber auch die Patienten, die über die niedergelassenen Kollegen, über einen Autopäden, Hausarzt, schon mit einem MRT kommen.
00:16:04: Und die stellen sich dann bei uns in der Sprechstunde, also im MVZ, im Medizinischen Versorgungszentrum vor.
00:16:10: Und dann bespricht man das mit den Patienten, weil ein Kreuzband ist ja immer noch eine Kann- und keine Muss-Operation.
00:16:18: Man muss da echt individuell auf den Patienten eingehen, weil diese Vorstellungen jedes Kreuzband muss operiert werden.
00:16:26: nicht korrekt, dann muss man einfach den Patienten abholen.
00:16:28: Wo steht er?
00:16:29: Wo will er hin?
00:16:29: Was möchte er mit seinem Knie?
00:16:32: Was macht Sinn?
00:16:34: Und auch dann plant man, weil das, was man aus dem Fernsehen kennt, man wird nach ein, zwei Tagen operiert, ist meistens beim Breitensportler nicht umsetzbar, sondern es gibt dann so eine vulnerable Phase, wo diese ganzen Entzündungs ... Umbauvorgänge im Knie passieren.
00:16:51: Und da ist es erst mal wichtig, dass das Knie wieder eine halbwegs normale Funktion hat.
00:16:54: Das heißt, auch da wieder Physiotherapie, Schwellungsreduktion und Planung der Operation, sondern, ich würde sagen, vier bis sechs Wochen, wenn das Knie wieder reizfrei ist.
00:17:04: Das heißt, man muss den Patienten abholen und das mit dem zusammen besprechen.
00:17:10: Aber das sind die beiden Wege, wie ein Patient mit einer Kreuzbrandverletzung zu uns findet.
00:17:17: Da möchte ich bleiben, bei zwei Punkte mit rein dürfen.
00:17:20: Zum einen möchte ich nochmal auf deine Worte ganz klar verweisen.
00:17:26: In der Notaufnahme wird kein MRT gemacht.
00:17:29: Wir hatten das in der Rettungssanitäter- und Rettungs-Nobfallretter-Folge mit drin, dass Patienten sich tatsächlich am Wochenende abholen lassen.
00:17:38: Mit der Hoffnung, ich kriege jetzt ein MRT in der Klinik.
00:17:41: Das MRT ist meistens ausgeschaltet oder ist in der Regel ausgeschaltet.
00:17:46: Zum Zweiten habe ich da noch eine nette Anekdote.
00:17:50: Lothar Matthäus hat auch keine Kreuzbänder mehr, der ist auch nicht operiert worden damals, sondern hat das konservativ behandelt.
00:17:58: Sobald ich weiß, hat Rupert und Carlos auch keins.
00:17:59: Das ist denn mit den Dignoberschenkeln, ich weiß nicht, ob sie nur alle erinnern.
00:18:04: Ja, genau.
00:18:05: Ja.
00:18:08: Dann, ja, bei dem Kreuzband, du hast es ja jetzt eben schon, oder wir hatten es jetzt schon von... MRT, dann kommen wir jetzt gleich mal so Richtung Diagnostik.
00:18:18: Das ist ja jetzt schon ganz gut geschildert.
00:18:21: Aber kannst du uns mal so grob irgendwie mitnehmen oder grob erklären, wann ihr welches bildgebende Verfahren macht?
00:18:29: Da hast du eben schon gesagt, man muss erst mal einen Bruch ausschließen und so weiter.
00:18:32: MRT ist keine Notfalldiagnostik, dass man so ungefähr sich das vorstellen kann, wonach ja da geht, wann ihr was macht.
00:18:40: Meinst du jetzt in Prinzip in der Notaufnahme oder in der Sprechstunde oder generell, welche Art von Diagnostik ich wann... Genau, eher generell.
00:18:48: Oder ein bisschen Lieblingsdiagnostik.
00:18:50: Kannst auch gerne deine Lieblingsdiagnostik sein.
00:18:52: Nee, aber grundsätzlich so generell, weil ich glaube... Viele haben gar nicht so die Vorstellung, sonst würde man nicht den Notarzt rufen, um in der Hoffnung einen MRT am Wochenende zu kriegen.
00:19:02: Ich glaube, das ist vielen nicht so bewusst.
00:19:04: Auch der unterschiedliche Aufwand und so weiter.
00:19:07: Und das kommt ja jetzt nicht, es braucht ja nicht jeder, der Schmerzen im Knie hat, der sofort einen MRT.
00:19:12: Sondern es ist jetzt immer so ein bisschen die Frage, womit fängt man an.
00:19:16: Es gibt auch, man muss ja ganz klar überlegen, für was braucht man diese Diagnostik.
00:19:21: Möcht ich ... den Knochen beurteilen, geht es mir vielleicht um eine Arthrose, geht es mir um eine Bandverletzung?
00:19:28: oder geht es mir vielleicht einfach um die Differenzierung, wie viel Ergust ist jetzt in einem Knie.
00:19:33: Das heißt, ich brauche eine ganz klare Fragestellung und das heißt
00:19:36: auch,
00:19:36: weil ja vieles angereist ist.
00:19:38: Ich brauche dann MIT, weil das MIT ist die beste Diagnostik.
00:19:41: Das MRT ist in manchen Fällen die beste Diagnostik, aber nicht immer.
00:19:46: Manchmal ist es vielleicht auch das Röntgen oder ein CT.
00:19:49: CT ist ja eine Computertomographie, also ein drei D Röntgen.
00:19:53: Und wenn die Fragestellung zum Beispiel ist, ob ich eine Rippenserienfraktur am Brustkorb habe, dann brauche ich da kein MRT, sondern dann brauche ich vielleicht ein CT, also ein drei D Röntgen.
00:20:04: Das heißt, man muss extrem differenzieren und dann muss man natürlich auch die Verfügbarkeit prüfen.
00:20:08: Das heißt, wenn ich jetzt akut jemanden sehe, jetzt zum Beispiel bei einer Notaufnahme oder auch an der Sprechstunde, der vielleicht ohne Bilder kommt oder ohne Bildgebung, ist das, was man immer da hat, ist ein Sonogerät und seine Hände.
00:20:22: Darf man auch mal nicht vergessen, man hat ja nicht nur Diagnostik, sondern man ist ja ein Arzt, die meisten haben zwei Hände.
00:20:27: Und das Wichtigste ist erst mal den Patienten anzuschauen, mit ihm zu sprechen und gehen.
00:20:32: anzufassen.
00:20:33: Ich sag dann manchmal zum Patienten so, dann schratten wir zum Äußersten.
00:20:36: Ich würde es mir mal persönlich anschauen.
00:20:38: Die kommen dann immer mit den Bildern und sagen, da hat jemand gesagt, ich habe eine Kreuzband.
00:20:42: Man muss das operieren, also ohne dass da irgendwas besprochen ist.
00:20:45: Ich habe gesagt, jetzt machen wir es erstmal, ziehen wir das mal andersrum auf.
00:20:48: Wir schauen uns ihr Knie, ihre Schulter oder was auch immer wehtut.
00:20:51: Jetzt erstmal an.
00:20:54: Das ist das allerwichtigste, dass man sich einen persönlichen Eindruck davon macht, weil man tut sich auch im Anschluss.
00:21:03: bei der Befundung eines Bildes viel viel leichter, wenn man weiß, nach was man suchen muss.
00:21:07: Das heißt, wenn mir der Patient sagt, aber der Drehbewegung tut mir das immer in einem Knie weh, weiß ich, wo ich gucken muss.
00:21:16: Das heißt, Patientuntersuchung, dann Diagnostik anschauen und jetzt zur Entscheidung, was wann.
00:21:22: In der Sprechstunde hat man immer da ein Sonogerät, kann schauen, wieviel Augustis im Knie.
00:21:26: Und die Röntgendiagnostik ist auch dadurch, dass einfach super schnell geht.
00:21:30: ist eigentlich auch immer verfügbar.
00:21:31: Das heißt, um einen ersten Eindruck zu bekommen und grobe Sachen auszuschließen, ist es eigentlich meist ein Röntgen oder ein Solo.
00:21:39: Und dann muss man entscheiden, je nach Fragestellung braucht der Patient ein MRT, sind die Beschwerden gerechtfertigt und was erwarte ich mir davon?
00:21:48: Was kommt daraus?
00:21:49: Jetzt mal vereinfacht gesagt, für monatzigjährige Patienten mit Knie-Schmerzen, das bei Hofgetreppel nicht Sansepras denken, das Wahrscheinlichste ist ja, einfach eine fortgeschrittene Arthrose.
00:22:01: Und dann ist die erste Diagnostik nicht das MRT, sondern ein Röntgenbild.
00:22:06: Und vielleicht eine ganz bein Aufnahme, wenn man das Knie anschaut, um einfach zu schauen, wie ist die Achse.
00:22:10: Aber das heißt, es gibt keine beste Diagnostik, sondern es gibt für jedes Krankheitsbild die richtige Diagnostik.
00:22:16: So würde ich es mal vereinfacht darstellen.
00:22:20: Ja,
00:22:20: ich glaube, das hast du jetzt sehr gut erklärt, dass vielleicht einigen da draußen, dass jetzt klarer geworden ist und wir vielleicht ein paar ... Wünsche nach MRT verhindern können natürlich, die nicht unbedingt sein müssen.
00:22:32: Da hätte ich nämlich gleich noch eine Frage dazu, weil es passiert ja doch auch hin und wieder, dass man kein bildmorphologisches Korrelat findet.
00:22:41: Also jetzt kommt jemand und hat Knieschmerzen und dann macht man vielleicht das Röntgen und macht dann vielleicht sogar noch ein MRT.
00:22:48: Und meistens sieht man ja irgendwas im MLT.
00:22:51: Also irgendwas findet man immer.
00:22:53: Aber das passt dann vielleicht gar nicht zu den Beschwerden, die derjenige hat.
00:22:56: Wie geht ihr dann damit um?
00:22:58: Also weil ich kenne das auch aus meiner Erfahrung, dass es teilweise auch relativ schwierig ist, weil dann kommen die wieder mit dem radiologischen Befund und sagen, ja, da steht ja das.
00:23:04: Und dann sage ich, ja, aber das hat nichts mit dem zu tun, was ihnen lehtut.
00:23:08: Wie machst du das dann?
00:23:10: Ja, man muss den Patienten abholen.
00:23:11: Weil wie gesagt, die meisten kriegen vom Radiologen schon den Befund mit.
00:23:17: Der beschreibt der ersten Objektiv das Bild, was er sieht.
00:23:20: Im schlimmsten Fall gab es gar keine Fragestellung von Autopäden oder der Radiologe hat den Patienten nicht gesehen und der befundet der ersten Mal das, was er sieht.
00:23:28: Und je älter ein Patient wird, desto mehr Schäden sieht man auch im Knie.
00:23:31: Deswegen, wie es von gesagt haben, ist es extrem wichtig, diesen Patienten im besten Fall als Allererstes anzuschauen.
00:23:38: dann sich selber die Bilder anzuschauen, weil ganz als Letztes, um diesen Bias zu vermeiden, diesen Befund zu lesen.
00:23:44: Das ist das erste, was die Patienten unter die Nase halten.
00:23:46: und es ist schrecklich, weil manchmal macht man es auch, wenn man sich denkt, ah, der kommt jetzt mit dem und dem, jetzt schaue ich erst mal einen Befund an und man hat den Wahnsinns-Bias, wenn man diese Bilder anschaut oder den Patienten untersucht.
00:23:56: Das heißt, sich immer erst ein eigenes Bild machen und dann ganz klar, ich versuche auch den Patienten immer, Ein MRT, ein CT, ein Röntgen.
00:24:04: Weil man geht so als Mediziner, wenn man das jahrelang macht, immer davon aus, die erkennen ja, da auch alles, nein.
00:24:09: Das ist grau gegen weiß, man sieht da gar nichts.
00:24:11: Das heißt, wenn man mal häufig so ein Knie- oder Hüftmodell oder Sprunggelenksmodell, dann halte ich das daneben und sage, also, hier ist Oberschenkel, da ist Unterschenkel.
00:24:20: Meistens ist die Pathologie dann auf einer Seite vom Gelenk, dann kann man sagen, hier sehen Sie, das ist normal, das ist unnormal.
00:24:27: Das ist das, was der Radiologe beschreibt.
00:24:30: Schmerzen haben Sie aber auf der anderen Seite.
00:24:31: Das heißt, Man muss den Patienten abholen.
00:24:35: Wenn man denen das nicht erklärt oder die das nicht verstehen, gehen die raus und sagen, der nimmt mich nicht ernst, der will mich nicht operieren oder nicht behandeln.
00:24:41: Das heißt, A und O ist dem Patienten quasi das Verständliche machen und das im besten in einfachen Worten, die müssen danach kein MRT selbst diagnostizieren können oder befunden können, aber dass man die zumindest so in den groben Schritten abholt.
00:24:55: Ja, ein ganz wichtigen Punkt hast du gerade erwähnt und zwar, dass ihr euch oder das Studio vor allem die Bilder Erstmal ohne Befund anschaust und dann erst den Befund.
00:25:05: Ich finde, das ist immer ein ganz gutes Zeichen auch für die Patienten, wenn der Arzt erstmal die Hand anlegt, auch mal selbst untersucht.
00:25:12: Das hört man ja auch immer häufiger.
00:25:13: Der Arzt hat mich gar nicht untersucht, sondern ich habe mir nur die Bilder angeschaut oder den Befund durchgelesen und gar nicht die Bilder aufgemacht.
00:25:22: Gibt es bei euch auch Abläufe, die Reha oder so OP-Entscheidungen deutlich beschleunigen, also dass du... Sagst du hast jetzt was, also hast du gerade in dem Bereich Sportmedizin jemanden untersucht, festgestellt, okay, gut, es ist die und die Diagnose.
00:25:40: Alles klar, da müssen wir jetzt wirklich schneller operieren oder der muss jetzt wirklich zügig auf Reha gehen, weil was anders ist wie, sag ich mal, in einer normalen orthopedischen Praxis.
00:25:52: Also natürlich gibt es auch in der Sportorthopädie Krankheitsbedarf Verletzungen, wo man sagt, Da geht es jetzt nicht um Minuten, Stunden und meistens auch nicht um Tage.
00:26:04: Sondern es gibt Sachen, die man definitiv zeitnah operieren sollte, weil es einfach einfacher ist, weil das jeder schon mal gehört hat.
00:26:11: Beim Knie bleibt.
00:26:13: Man hat jetzt einen Kreuzbandriss und zusätzlich gibt es auch Formen eines Miniskusrisses, wo der Miniskus umschlägt, zum Beispiel ein Korbhenkelriss.
00:26:24: Das heißt, der Miniskus reißt längs und dann schlägt sich... ein Teil des Miniskus um und verklemmt sich im Knie, so dass dann wirklich eine Bewegungseinschränkung vorliegt im Knie oder große Knorpelschäden, wo noch ein freies Stückchen Knorpelstück im Knie rumschwimmt und es dann wirklich zu Blockaden kommt, weil man da weiß, wenn man ewig wartet, macht sich der Patient einfach die Strukturen, die man vielleicht noch retten könnte, kaputt oder es ist dann nicht mehr reparabel.
00:26:52: Aber auch das ist was, es sind Untersuchungen, wo man immer versucht, vor noch eine Diagnostik zu machen und nicht blind irgendwo einoperieren, weil man hat zwar einen Verdacht, was es ist oder es gibt, was Wahrscheinliches, aber man möchte ja immer bestens vorbereitet oder gut möglichst vorbereitet in eine OP gehen und da keine böse Überraschungen erleben.
00:27:11: Das heißt, das ist eine dringliche OP-Indikation, was man einfach zeitnah angehen muss.
00:27:17: und dann ist es auch so, dass man sich dann selbst dahinter klemmt und schaut, wann ist der nächste OP-Termin gegeben, falls irgendwo eine Lücke schafft und den Patienten da auch gut anbindet und eine schnelle operative Versorgung gewährleistet und die nicht einfach sagen, nächster Termin ist bei uns drei Monate, haben sie erforschen gehört, das geht nicht immer, sondern das wird individuell, muss man das mit den Patienten entscheiden, wie dringlich ist das?
00:27:42: Bei manchen Sachen gibt es vielleicht auch der Patient vor, wann er das machen lassen möchte, es gibt ja Operationen.
00:27:50: die Zeit nah oder innerhalb, ich sag jetzt mal, der nächsten drei, vier Monate passieren sollten, wo der Patient dann aber sagt, ich hab hier noch die Hochzeit meiner Tochter oder das.
00:28:00: Und dann muss man das einfach, da sitzt ja ein Mensch vor einem, mit dem man das besprechen muss und dem man abholt und dem man vielleicht auch in einem bestimmten Moment sagen muss.
00:28:08: Ja, ich weiß, sie wollen hin, aber sie riskieren, wenn wir das jetzt zu lange schieben, das und das und das.
00:28:13: Der Patient, meine Aufgabe ist ja, im Normalfall nicht zu entscheiden.
00:28:17: operiere ich ihn oder nicht.
00:28:20: Ich berate den Patienten und meine Aufgabe ist es, den Patienten alle Möglichkeiten, die es gibt, mit einer gewissen Wahrscheinlichkeit, wie das Outcome ist, aufzuzeigen und dann gemeinsam mit den Patienten zu entscheiden.
00:28:31: Also so sollte es im besten Fall funktionieren.
00:28:36: Das ist die Aufgabe als Arzt, die man hat, den Patienten aufzuklären über Therapieoptionen und ihn zu beraten.
00:28:42: Frauke, sensationell.
00:28:43: Ich finde das klasse, wenn du das so machst, weil da kann sich der Patient auf jeden Fall aufgehoben fühlen und auch von Arbeitszeit gut beraten.
00:28:52: Ja.
00:28:52: Ja, definitiv.
00:28:54: Ich glaube, das ist ja auch das, was die Patienten sich immer wünschen, dass sie halt ausführlich aufgeklärt werden, was passiert, wenn sie sich operieren lassen oder eben nicht, weil man sich das ja einfach, wenn man es eben nicht seit Jahren macht, nicht vorstellen kann.
00:29:07: Jetzt bleiben wir noch ein bisschen beim Knie.
00:29:08: Irgendwann gehen wir dann noch mal weg vom Knie.
00:29:11: Jetzt sind wir ja so schön drin.
00:29:13: Du bist ja auch zertifizierte Kniechorogen der deutschen Kniegesellschaft und du operierst ja seit vielen Jahren viel.
00:29:19: Wir gehen jetzt auch ein bisschen weg von den individuellen Videos.
00:29:22: mit der Kreuzfahrtverletzung.
00:29:24: Was hat denn aus deiner Sicht sich so in den letzten Jahren in der Kniechirurgie am meisten verändert?
00:29:30: Es gibt ja immer wieder Weiterentwicklungen und jetzt wird alles minimalinvasiver und Roboterchirurgie und sonst was alles, kannst du das irgendwie so auf die Kniechirurgie, was du einfach so miterlebt hast jetzt, wie sich das entwickelt hat?
00:29:44: Ja, also gibt es ja auch... wie der verschiedene Bereiche.
00:29:48: Man muss ja sagen, OP-Techniken, was macht man jetzt anders und was wird an Hilfsmitteln verwendet?
00:29:52: Und an Hilfsmitteln ist ja KI in aller Munde und auch da ist die Kniechirurgie natürlich nicht außen vor.
00:30:01: Am meisten verwendet wird es aktuell in der Endoprothetik, das wirklich, also es gibt ja den Roboter, wobei da, man sagt ja immer so unglaublich, Roboter, das operiert ja kein Roboter, sondern diese Maschine ist eine Hilfe.
00:30:16: die einem Parameter ausspuckt und spezielle OP-Schritte, wie zum Beispiel das Sägen in einem bestimmten Winkel oder so, die das durchführen kann, aber dass ein Roboter das selbstständig operiert, das sind wir noch nicht.
00:30:31: Das wird in der Endoprothetik extrem viel genutzt, also wenn ein Gelenkersatz ansteht und vor allem am Knie.
00:30:40: Wenn man auf die gelenkerhaltende Chirurgie geht, würde ich sagen so die letzten Jahre oder auch Jahrzehnte, wenn man die Entwicklung anschaut, früher gab es ein vorderes und ein hinteres Kreuzband und vielleicht noch ein Außen- und Innenband.
00:30:53: Mittlerweile, wenn man da so ein bisschen tiefer einsteigt, gibt es dann hinten so ein querverlaufendes Schreckband und noch ein zusätzliches Teil vom Außenband und man wird einfach wesentlich differenzierter erstens in der Diagnostik und auch in der Rekonstruktion, weil man natürlich versucht, alles so anatomisch wie möglich wieder hinzubekommen.
00:31:17: Man diskutiert ja auch ganz viel darüber, wie liegt so ein Baukanal am besten?
00:31:22: Wie rekonstruiere ich am besten, wenn ich den äußeren Teil vom Kniegelenk mit stabilisieren möchte bei einer Bandplastik?
00:31:30: Wie versuche ich das zu rekonstruieren?
00:31:32: Und da wird sich, wenn sich extrem viele Gedanken gemacht und da ist extrem viel passiert, würde ich sagen.
00:31:39: Also wesentlich differenzierter als noch vor zehn, fünfzehn Jahren.
00:31:43: Also von dem, dass man immer mehr atmoskopisch macht, braucht man wahrscheinlich gar nicht reden, weil, was ich ab und zu in der Sprechstelle noch sehe, Patient hat großen Schnitt an einer untypischen Stelle über dem Knie.
00:31:52: Für ihn, was ist denn bei ihnen gemacht worden?
00:31:54: Ja ja, Dampfen meniscus rausgeschnitten.
00:31:56: Der meniscus ist ja früher behandelt worden wie der Blinddamm.
00:31:59: Da hat man sich gedacht, der hat keine Funktion, da wurde echt großer Schnitt.
00:32:02: Also ich würde mal sagen so, ja.
00:32:04: Knappe zehn Zentimeter über das Knie gemacht, dann hat man einfach den Innenminiskus rausgeholt, weil man dachte, man braucht den nicht.
00:32:09: Und dann hat man gemerkt, in der Zeit danach, da winkt die Arthrose aber ganz schön schnell, weil das einfach der Puffer im Gelenk ist.
00:32:17: Und das ist jetzt so im Groben oder versucht es ein bisschen einfacher zu klären, aber man hat einfach gemerkt, dass jede Struktur an einem Gelenk... Da hat sich jemand Gedanken gemacht und man versucht es so gut wie möglich wieder zu rekonstruieren und auch die Zugänge einfach kleiner zu halten, so klein wie möglich, so dass man noch sinnvoll operieren kann.
00:32:37: Das sind wahrscheinlich so die größten Entwicklungen jetzt.
00:32:43: Jetzt hast du mir schon fast die Frage von mir beantwortet, aber auch noch fast.
00:32:48: Okay.
00:32:49: Jetzt hast du ja schon viel über Atmoskopie, minimal über siebe Techniken gesprochen.
00:32:54: Kannst du unseren Zuhörerinnen und Zuhörerinnen mal erklären, was das für die Heilung und die Funktion anschließend bedeutet?
00:33:04: Atroskopisch, minimalinvasiv im Gegensatz zu einem offenen Vorgehen.
00:33:08: Vielleicht muss man erst mit einem Ammenmärchen noch aufräumen.
00:33:11: Minimalinvasiv denken die Leute immer, das ist der ultrakleine Schnitt.
00:33:16: Minimalinvasiv hat... Im besten Fall hat man den kleinen Schnitt, aber hat prinzipiell immer nichts mit der Länge des Schnittes zu tun, sondern mit dem, was nach der Haut passiert.
00:33:25: Sondern minimalinversiv bedeutet häufig, dass man in eine Muskellücke eingeht und keine Strukturen verletzt.
00:33:31: Das ist die Bedeutung für ein minimalinversiv, was extrem in der Reha geholfen hat, wenn man jetzt mal dabei bleibt.
00:33:38: Weil, wenn ich natürlich keinen Muskel durchschneide oder abschneide, muss der nicht auch noch heilen.
00:33:42: Das heißt, der Patient hat nicht die Operation und vielleicht auch diesen Muskelschaden, sondern Man hält für einfach gesagt die Muskulatur auseinander und operiert sich durch eine Muskelücke.
00:33:54: Das bedeutet minimalinversiv.
00:33:57: Und dadurch sind die Rehatzeiten und auch die Aufenthaltszeiten im Krankenhaus häufig kleiner geworden, was ich jetzt vorhin mit Miniskus schon angesprochen habe.
00:34:05: Früher, wie gesagt, hat man das ganze Knie aufgeschnitten, damit man es besser sieht, um da einmal gucken zu können.
00:34:09: Mittlerweile braucht man dafür zwei Löcher, zwei Schnitte.
00:34:13: jeweils einen halben bis dreiviertel Zentimeter lang, einmal links, einmal rechts der Kniescheiben-Szene, ist natürlich klar, die Wunnteilung geht viel schneller, Patient kommt schneller wieder auf die Beine, manchmal birgt es aber auch eine Gefahr, weil die Leute denken, ah, da ist ja gar nichts passiert.
00:34:30: Und man kann atroskopisch, ich würde sagen, fast mittlerweile wundervoll bringen, was man operativ durch diese Schlüsseltechnik macht.
00:34:37: Aber... Manchmal passiert da ganz schön viel und manchmal muss man die Patienten auch im Nachhinein so ein bisschen bremsen, weil die einfach gar nicht mehr sehen, dass da was passiert ist.
00:34:46: Muss man auch nicht, aber man muss es den Patienten im Nachhinein erklären.
00:34:49: Tatsächlicherweise, wir haben das ja in der Folge von der Frau Dr.
00:34:53: Storck schon gehört, dass tatsächlich durch dieses Minimal-Immersive und durch dieses kleine Schnitte und wenig Trauma und wenig Schmerz halt auch das so ist, dass die Patienten nach einer... Atroskopier am Knie zum Beispiel, weil wir gerade bei dem Thema sind.
00:35:12: Am nächsten Tag ohne Krücken, ohne alles kommen, weil ich habe ja keine Schmerzen.
00:35:16: Das ist richtig, ja.
00:35:17: Das ist aber wie Sinn und Zweck der OP eigentlich.
00:35:21: Ja,
00:35:22: deswegen, man muss den Patienten immer erklären, was gemacht worden ist und wie lange vielleicht eine Struktur braucht zum Hallen.
00:35:28: Und dann verstehen das aber die meisten auch ganz gut.
00:35:30: Und sind froh um die Kleinschnitte.
00:35:32: Jetzt kommen wir nochmal von den kleinere Schnitten zu den bisschen größeren.
00:35:36: Ihr seid ja ein Endoprothetikzentrum der Maximalversorgung.
00:35:39: Du hattest es eben schon mal gesagt, aber ich sage es nochmal, Endoprothetik ist eben der Gelenkersatz.
00:35:44: Dafür braucht man meistens ein bisschen größere Schnitte, weil das künstliche Gelenk muss ja dann auch irgendwie da rein.
00:35:50: Was ist denn das Besondere an dieser Zertifizierung?
00:35:53: Also es kurz heißt der EPZ Max.
00:35:55: Was ist denn daran anders?
00:36:04: Was zeichnet das aus, dass man diese Zertifizierung bekommt?
00:36:07: Die hat ja nicht jedes Krankenhaus das in der Prothetik macht.
00:36:09: Also prinzipiell
00:36:10: darf, ich würde sagen, jetzt antworten wir das Zeichen jeder.
00:36:14: Prothesen operieren oder jedes Krankenhaus mit einer Autopädie und Verkirurgie.
00:36:17: Und das ist aber eine Möglichkeit nach außen das sichtbar zu machen und auch quasi eine externe Qualitätskontrolle zu haben.
00:36:25: Weil erstens wird es mal an Zahlen festgemacht.
00:36:28: Man braucht eine Mindestzahl.
00:36:30: Das sind glaube mindestens hundertfünfzig Prothesen im Jahr.
00:36:34: Davon musst du mindestens zwei Berateure haben, die im Jahr jeder mindestens fünfzig.
00:36:40: Prothesen im Jahr machen.
00:36:41: Bei uns sind es jetzt über drei Tausend.
00:36:43: Das heißt, wir sprengen diese Grenze.
00:36:47: Dann geht es aber auch darum, da wird gecheckt.
00:36:49: Diagnostische Verfahren, welche Rundenbilder macht ihr vorher, nachher?
00:36:53: Das muss standardisiert sein.
00:36:55: Gibt es eine Anbindung mit einer Reha, mit einer Zusammenarbeit mit einer Physiotherapie?
00:37:00: Werden Komplikationen erfasst?
00:37:03: Das heißt, kommen Patienten wieder mit ... Ich würde sagen jetzt nach, mit einem Bruch vielleicht, nach Prothese oder einer Luxation, das heißt Gelenkverrenkung, muss das erfasst werden und man muss das also intern erfassen und auch in einem anderen System, wo das weitergegeben wird.
00:37:20: Das heißt, man hat eine interne und vor allem auch externe Kontrolle der Qualität, was extrem wichtig ist und die der Patienten Sicherheit zuträglich ist und einen natürlich auch selber besser macht.
00:37:36: Deswegen ist es extrem wichtig und eigentlich ein Siegel dafür, dass man viel macht und in einer guten Qualität macht.
00:37:44: Es gibt da jedes Jahr eine Begehung, kommt auch von extern.
00:37:48: Jemand schaut sich das auch vor Ort an, ob das alles auch so passt, wie man das so meldet.
00:37:53: Und ich denke, das ist da kein Gängeln, sondern das macht wahnsinnig Sinn, damit man einfach auf dem aktuellen Stand bleibt und ... ist ja immer so, wenn man Sachen viel macht, meint man irgendwann man kann's, aber ich denke immer, es braucht trotzdem eine Weiterentwicklung und auch eine Kontrolle, damit die Qualität einfach gleich bleibt, hoch bleibt.
00:38:15: Ja, das ist auch gar nicht so easy, das macht ja die deutsche Kniegesellschaft, hat ja da so ein Leitfaden erstellt, um diese Zertifizierung durchzuführen und das wird ja auch von denen auch immer vom Turf Süd abgenommen.
00:38:27: Also es ist gar nicht so ohne, dass die auch die Regeln einhalten, dass ihr die dann am Ende einhalten könnt.
00:38:32: Genau, also es gibt ja verschiedene Siegel, es gibt ja einfach das deutsche Kniezentrum, was über die DKG, die deutsche Kniegesellschaft vergeben wird hinter dem Endoprothesenzentrum der Maximalversorgung steht, eine andere Firma, EndoZert, KlarZert, die das zertifizieren, aber das greift quasi alles ineinander und im Endeffekt haben ja alle diese Siegel.
00:38:54: Das Gleiche ist, es gibt Qualitätsmerkmale, die erfüllt werden müssen, sowohl personell als auch operativ als auch qualitativ.
00:39:01: Und dann bekommt man dieses Siegel, um einfach offensichtlich auch für andere zu machen.
00:39:05: Hier passt die Qualität, um auch für den Patienten das einfache zu machen, zu entscheiden, wo gehe ich mit einer bestimmten Operation, die ich durchverlassen möchte, wo gehe ich dahin?
00:39:17: Und wie bringst du wissenschaftliche Innovationen, wie zum Beispiel das StopX-Konzept in dem klinischen Alltag?
00:39:24: Stichwort Evidenz, wo es Routine.
00:39:30: Man muss das StopX zum Beispiel, ist ja auch im Konzept der deutschen Kniegesellschaft, da geht es um den funktionellen Walgus, also die X-Beinstellung in der Bewegung, die häufig ein Auslöser oder die man bei Kreuzbandverletzungen sieht.
00:39:47: und im Endeffekt wie bei allem mit Prävention, man muss sich halt den Mundfußelig reden.
00:39:51: Also das sind ja Sachen, die... Solang es nicht passiert ist, will es immer keiner hören eigentlich.
00:39:57: Solang man im Alltag nicht eingeschränkt ist es ja auch immer schwierig, wirkt man ja auch an sich selber.
00:40:01: Wenn man die Treppen nicht mehr hoch kommt, dann ist man sehr motiviert, dazu Physiotherapie zu gehen.
00:40:05: Wenn man eigentlich nur nach einem Zehn Kilometer Lauf Knie beschwerden hat und vielleicht auch das verbessern konnte, wenn man da ein bisschen strukturierter trainiert, ist der Anreiz ein bisschen kleiner.
00:40:16: Man muss aufklären, aufklären, aufklären und das Konzept von StopX beruht ja auf einem relativ einfachen Training.
00:40:24: Stabilisation, Sprungtraining, Lauftraining, Krafttraining, was man easy in den Alltag einbauen kann.
00:40:30: und vor allem ganz wichtig muss dem Sportler bewusst machen, wie entsteht so eine Verletzung?
00:40:35: oder warum mache ich das, welche Bewegung kann vielleicht zum Kreuzbandriss führen, damit die überhaupt verstehen, warum sie es machen.
00:40:41: Und das ist ja wie bei Prävention immer, man muss den Leuten verkaufen können.
00:40:46: Warum soll ich diesen Extraaufwand betreiben?
00:40:48: Und es ist extrem schwierig, aber extrem wichtig.
00:40:53: Weil wenn es dann passiert ist, dann brauchst du mit Prävention nicht mehr anfangen, sondern dann bist du halt schon in der Rehabilitation oder Therapie.
00:41:00: Deswegen aufklären, aufklären, aufklären.
00:41:02: Es gibt mittlerweile auch extrem gute Flyer.
00:41:05: Und wir versuchen, das den Patienten in der Sprechschule mitzugeben.
00:41:08: Aber es ist sehr
00:41:10: schwierig.
00:41:11: Das
00:41:12: kennt man ja, glaube ich, aus fast allen Bereichen.
00:41:14: Entwicklungsarbeit.
00:41:16: So wie versprochen, gehen wir jetzt auch noch mal weg vom Kniegelenk, weil der Mensch hat ja auch noch andere Gelenke, die interessant sind.
00:41:24: Neben dem Kniegelenk spielt jetzt zum Beispiel auch die Schulter eine große Rolle bei euch in der Abteilung.
00:41:29: Was sind denn so aus deiner Erfahrung die häufigsten Ursachen für Schulterverletzungen im Sport?
00:41:35: Genau, weg vom Krossmann, das jeder kennt, zur Schulter, die jeder kennt.
00:41:38: Also ist ja auch Sport.
00:41:40: Also zu ihr, dass man muss immer unterscheiden zwischen den akuten Sportverletzungen und den degenerativen Verletzungen, die auch zu uns in die Sprechschöne kommen.
00:41:49: So klassische Sportarten mit Schulterverletzungen sind alle über Kopfsportarten.
00:41:54: Das heißt, wenn man in die überlastungsrichtung geht, Tennis ganz groß mit dem Aufschlag, dann die Traumata zum Beispiel nach Mountainbike fahren oder alles, was mit irgendwelchen Stürzen zu tun hat, nach vorne aus voller Fahrt.
00:42:10: Da ist dann häufig das AC-Gelenk, also das Schulter-Eck-Gelenk betroffen, eine Schulter kann luxieren, also auskugeln.
00:42:16: Die Schulter ist ja tatsächlich das Gelenk, das am häufigsten auskugelt, muss manchmal, sollte manchmal dann auch operiert werden, je nach Patient.
00:42:29: Und ansonsten, was man natürlich schon auch noch häufig sieht, entweder nach Sturz oder Trauma, die Rotatorenmanschettenverletzung, die die Schulter ja in der Position halten, wo sie funktionell am besten arbeiten kann.
00:42:44: Das sehen wir akute Verletzungen, aber auch, ich sage jetzt mal anfangs, bei etwas älteren Patienten, die die fünfzig überschritten haben, spielen dann auch die degenerativen Veränderungen schon eine Rolle teilweise auch mit Funktionseinschränkungen.
00:42:58: Und auch da muss man mit denen besprechen, ist das was zum Operieren.
00:43:01: Ist da eine Funktionsverbesserung zu erwarten oder ist das eher was für die gezielte konservative Therapie, dann auch wieder mit Physiotherapie, Trainingssteuerung, Trainingstherapie?
00:43:11: Weil ihr das gerade angesprochen hast, auch ganz interessant wahrscheinlich mit degenerativ oder eben akut beim Sport, aber häufig hat man ja auch schon degenerative Prozesse und also wenn man jetzt fünfzig ist, ist vielleicht schon ein bisschen was passiert in der Schulter, aber man spielt immer noch aktiv Tennis oder so und dann passiert halt... trotzdem beim Sport was, da ist es ja auch wahrscheinlich immer wichtig irgendwie dann rauszufinden, wahrscheinlich dann durch bildgebende Verfahren und so, wie viel Vorschaden da vielleicht schon war und was jetzt wirklich das Akute ist.
00:43:44: Man kann es je näher die Bildgebung, in dem Fall ist es dann tatsächlich das MRT an der Schulter häufig, um einfach quasi die Sehnenmuskeln, Knorpel, Labrum, also die Gelenklippe beurteilen.
00:43:59: Je näher man am Trauma ist, desto besser kann man es eigentlich rausfiltern.
00:44:03: Ist ein Schaden jetzt akut entstanden, weil man häufig noch diesen Bombrus, also dieses Ideen Flüssigkeit im Knochen zieht oder so Zeichen für einen akuten Eindriss.
00:44:14: Manche Sachen sieht man aber auch einfach, wenn zum Beispiel der Muskel atrophiert, das heißt weniger wird von der Masse und man gleichzeitig einen Sehnschaden hat, dann besteht der Sehnschaden häufig schon länger.
00:44:23: Das heißt, der Muskel kann einfach nicht mehr voll übt werden, weil die Sehne nicht mehr oder nur zum Teil noch da ist.
00:44:29: und das ist dann ein ganz klassisches Zeichen für degenerativen Schaden.
00:44:32: Das heißt, mit An am Nese, ehrlicher An am Nese, man fragt die Leute auch immer, hatten sie vorher gar keine Beschwerden an der Schulter?
00:44:38: Und dann kommt dann im Gespräch, meistens raus, ja doch und eigentlich habe ich jetzt den Schläger schon mal in die andere Hand genommen oder als jetzt übertrieben gesagt, aber wenn man da so ein bisschen nachfragt, kommt das eigentlich auch ganz gut raus.
00:44:48: und dann hat man da so den ersten Hinweis und dann ist das eigentlich doch ganz gut zu sehen.
00:44:54: In dem Fall im MRT.
00:44:55: Jetzt
00:44:56: gehen wir mal von einem großen Gelenk zu einem etwas kleineren Gelenk, frage, das Sprunggelenk.
00:45:02: Wie geht dir denn damit so komplexen Bandverletzungen um, wie ist denn das Moseband oder so?
00:45:10: Diese Patienten, auch da ist es wieder, die meisten, ich würde sagen, achtzig Prozent der Fälle kommen ja akut über die Notaufnahme.
00:45:17: Das ist ja einer der häufigsten Vorstellungsgründe in der Notaufnahme.
00:45:21: Ich bin ungeknickt.
00:45:24: Dann ist es so die erste Diagnostik, die man macht, um einen Ruch auszuschließen, ist ja häufig ganz das Röntgen.
00:45:33: Da gibt es schon so einen ersten Anhalt für die Sündesmose, stehen Schienbein und Wadenbein, ist da der Abstand erweitert?
00:45:40: Ja, nein.
00:45:41: Wenn das ist, muss man weiter für eine Diagnostik machen, in dem Fall dann das MRT.
00:45:47: Im Normalfall, wenn man jetzt keinen Anhalt für eine höher gerade gebanne Verletzung hat, ist es so, dass man die erstmal mit einer Schiene behandelt.
00:45:57: sagt, sechs Wochen tragen, weil die große, große, große Gefahr sind diese chronischen Instabilitäten.
00:46:05: Das heißt, es wird nicht richtig ausbehandelt, man erklärt die Patienten auch wieder nicht richtig drüber auf.
00:46:10: Nach drei Wochen denkt man sich, das geht eigentlich schon wieder ganz gut, schiene weg, man spielt wieder Fußball, geht wieder joggen und hat dann dieses Redtrauma.
00:46:17: Und was ja passiert, wenn man sich operiert, diese Bandstrukturen, kann man sich wie so eine Platte vorstellen und die vernarben und die dichte Narbenstruktur.
00:46:25: Bilden und einfach eine Zeitlagen muss das Sprungblinken in seiner Beweglichkeit zumindest in dem seitlichen Kippen eingeschränkt werden, damit das gut verheilen kann.
00:46:33: Und wenn es das nicht tut, entstehen chronische Instabilitäten.
00:46:36: Das heißt, die Leute knicken häufiger um und das Problem sind dann nicht die Bänder, sondern ist dann der Knorpelschaden, der damit assoziiert.
00:46:42: Das sieht man dann ganz häufig.
00:46:44: Patienten kommen jetzt dann schon vielleicht mit einer beginnenden Arthrose oder mit einem MRT mit großen Knorpelschäden.
00:46:50: Und dann fragt man die, ja, wie ist das?
00:46:52: Sind sie in den letzten Jahren oder auch in der Kindheit schon öfter umgeknickt?
00:46:55: Dann sagen die ja.
00:46:55: Super häufig, super häufig.
00:46:57: Muss eigentlich, wenn ich wandern gehe, immer hohe Schuhe tragen, mit Tunschung geht das gar nicht mehr.
00:47:01: Ich knick ständig um, tut aber nicht weh.
00:47:03: Genau, tut nämlich irgendwann nicht mehr weh.
00:47:04: Trotzdem, jedes Mal muss man sich vorstellen, da reibt man sich da so ein Stückchen Knorpel ab oder das Gelenk ist einfach nicht mehr so stabil.
00:47:12: Und das sind dann eher die Langzeitschäden.
00:47:13: Weil der Bandschaden, der ist dann meistens nach sechs, sechs Wochen gegessen, aber das ist echt die große große Gefahr.
00:47:22: Ich habe aber tatsächlich noch eine Frage.
00:47:24: Frau Geh, werden eigentlich noch diese gehaltenen Aufnahmen gemacht?
00:47:29: Im Akutfall, nein.
00:47:30: Eigentlich muss man sagen, das ist eher ein Gebiet der chronischen Instabilitäten.
00:47:35: Das heißt, wenn man dann Menschen hat, die einfach instabil sind, wo man das auch in der klinischen Untersuchung merkt, um das einfach zu verifizieren, wie weit geht das auf und das vielleicht im Zweifelsfall sogar mit der, in Anführungszeichen, gesunden Gegenseite zu vergleichen, man muss das natürlich mal abschätzen, bestrahle ich jetzt ein Gelenk, das eigentlich kein Problem hat, aber es gibt ja Jeder Mensch ist anders und manche Leute sind einfach ein bisschen laxer.
00:47:57: Und dann habe ich vielleicht ein Bild von einem rechten Sprunggelenk, von dem ich denke, das ist instabil.
00:48:02: Das linke schaut aber genauso aus.
00:48:04: Also sollte mein besten Fall natürlich in der klinischen Untersuchung schon so ein bisschen rangekommen sein.
00:48:08: Aber also in der Acute Diagnostik, nein, würde ich jetzt mal behaupten, ja.
00:48:15: Wir hatten es ja vorhin beim Kniegelenk auch schon mal ein bisschen von der Reha, jetzt aber auch nochmal zu Schulter und Sprunggelenk.
00:48:23: Weil du jetzt auch sagst, es kann eben langfristige Schäden geben, wenn man es nicht richtig oder was nicht richtig, aber nicht ausreichend behandelt.
00:48:32: Am Anfang, wie wichtig ist denn bei sowas, sei es jetzt operativ oder konservativ versorgt, eben auch eine strukturierte Reha direkt, also nicht direkt nach der OP, aber schon sehr zeitnah, um eben auch so langfristige Schäden zu vermeiden.
00:48:49: Ich würde es ein bisschen anders formulieren, sondern die Nachbehandlung ist wichtig.
00:48:53: Es gibt ja eine Rehabilitationsmaßnahme, ist ja was, was von der Krankenkasse gezahlt wird.
00:48:57: Es gibt es nicht für alle Krankheitsbilder, aber wenn man es jetzt mal runterbricht auf die Nachbehandlung, ist es extrem wichtig.
00:49:06: Ich würde nicht sagen wichtiger als die OP, aber mindestens genauso wichtig, weil du kannst eine gute OP machen, wenn die Nachbehandlung schlecht ist oder nicht stattfindet.
00:49:16: muss man sagen, da gehört mehr Glück als Verstand dazu, dass das am Ende dann gut wird.
00:49:20: Das heißt, das muss man auch den Patienten mitgeben.
00:49:22: Also klare Grenzen setzen, jetzt vielleicht auch bei der Beweglichkeit.
00:49:28: Da geht es nicht um zehn Grad hin oder her, ob man jetzt einen Knie nach einem Kreuzband neunzig Grad oder hundertbeugt nach drei Wochen, macht keinen Unterschied.
00:49:35: Aber für die Patienten ist es einfacher in der Nachbehandlung.
00:49:38: Man hat so klare Grenzen und sagt neunzig Grad, kann sich jeder vorstellen.
00:49:42: Rechter Winkel, Belastung.
00:49:43: So und so viel Sohlenkontakt oder zwanzig Kilo, das probieren die auf der Waage aus.
00:49:47: Es passiert nichts, wenn man zwanzig Kilo belastet.
00:49:49: Aber man braucht einen Richtwert und man muss die anbinden in der Physiotherapie oder in der Reha, je nachdem, was dann geplant ist, auch da einen Plan vorgeben.
00:50:01: Was möchte man?
00:50:02: Möchte man am Anfang vielleicht eher Ruhe?
00:50:03: Dann ist es so, dass man den Patienten sagt, gehen Sie zu Physio.
00:50:07: lassen sich ein bisschen entstaunende Maßnahmen machen, aber mit der richtigen Beübung fangen wir erst in so und so viel Wochen an.
00:50:12: Oder man möchte, dass da gleich beübt wird, je nach Krankheitsbild, dann muss man das auch kommunizieren.
00:50:18: Und wichtig ist dann auch ein Feedback zu kriegen.
00:50:20: Im besten Fall zwischen drin, habe ich ja vorhin schon angesprochen, und der Physiotherapie, vielleicht mal so ein Bericht, wie ist der Stand, was kann der Patient schon, und den Patient auch so nach Kontrollen einbestellen.
00:50:33: Also da muss man das... das Gesundheitssystem einfach mit einbinden.
00:50:37: Vielleicht kommt ja nicht zum Fadenzug nach zwei Wochen, aber ich sage jetzt mal nach sechs Wochen, um einfach zu schauen, geht das alles in die richtige Richtung?
00:50:44: Vielleicht ist sechs Wochen auch der Punkt, wo dann die Belastung gesteigert werden kann.
00:50:48: Dann muss man einmal vorhin noch schauen, passt das vielleicht, muss ich nur ein Bild machen, muss ich räumen, hat der den Bewegungsumfang überhaupt schon erreicht, um da jetzt die Vollbelastung draufzubringen?
00:50:57: Ist das alles stabil und den Patienten an so einem wichtigen Punkt, wo vielleicht auch nochmal dann die Weichen ist nicht neu gestellt werden, aber der nächste Step kommt, dass man die Patienten dann auch selber noch mal sieht als Operateur und im besten Fall vorher schon Rückmeldung bekommen hat.
00:51:11: Jetzt hast du schon gerade das ganz wichtiges angesprochen.
00:51:14: Er arbeitet ja viel mit Radiologie, Kardiologie, Physiotherapie zusammen oder in einer Medizin.
00:51:21: Wie sieht denn dieses Miteinander in der Praxis aus?
00:51:26: Also bei uns im Krankenhaus, weil beim Herz in Bruder wird es tatsächlich gut gelebt, muss ich sagen.
00:51:34: Die wichtigsten Abteilungen sind in dem Fall ja, wie du schon angesprochen hast, die Physiotherapie, die Anästhesie, tatsächlich auch für die OP-Vorbereitung und oder Nachbereitung und die Radiologie.
00:51:47: Und es gibt Fälle, die, würde ich sagen, sind einfach straight forward gesunder Patienten, klares Krankheitsbild.
00:51:54: Da muss man jetzt, ich sage mal jetzt nicht mehr reden als nötig, aber es gibt Patientenfälle.
00:51:59: Der Befund ist im Vornherein.
00:52:01: Unklar, du kriegst vom Radiologen den Befund, den du nicht ganz mitgehst oder du siehst irgendwas.
00:52:08: Bei uns ist das so, das sind die Wege relativ kurz.
00:52:10: Man kann das Telefon in die Hand nehmen.
00:52:11: Wenn das MRT bei uns im Haus gemacht worden ist, lauf ich im Zweifelsfall auch zum Radiologen rüber, der einfach ein Stockback tiefer sitzt.
00:52:18: Schauen wir uns die Bilder zusammen nochmal an, diskutieren.
00:52:21: Manchmal sagt man auch, ah, vielleicht muss man noch eine zusätzliche Aufnahme, Wichtung machen, die Bilder anders anschauen.
00:52:27: Das ist extra.
00:52:28: Trämen hilfreich, muss ich sagen, also wirklich im Alltag, wenn man da nur voneinander profitieren kann, muss ich sagen, und der Patient am Ende auch profitiert.
00:52:38: Und auch die Anästhesie, das heißt die Narkoseabteilung, wenn es jetzt zu einer OP kommt, dann kommt ja immer die Frage voll oder Teil Narkose.
00:52:45: Und wenn man dann Patienten hat, die vielleicht Vorerkrankungen mitbringen, das muss man im Vorfeld abklären.
00:52:51: Einfach die Anästhesisten mit ins Boot holen.
00:52:54: Für ganz vieles gibt es schon Leitlinien oder auch Regeln bei uns im Haus, wie was gehandhabt wird.
00:52:59: Aber manchmal sind da einfach Fälle, die muss man im Einzelfall einfach kurz besprechen.
00:53:02: Und das macht den ganzen Weg extrem allera, muss ich sagen.
00:53:06: Definitiv.
00:53:09: Im Leistungssport gibt es ja auch oft Situationen, wo man Entscheidungen so ein bisschen unter Zeitdruck treffen muss, ob das jetzt irgendwie am Streckenrand oder Spielfeldrand ist oder eben bei Eintreffen im Krankenhaus.
00:53:21: Man hat, wie du ja vorhin schon gesagt hast, bei vielen Sachen hat man auch ein bisschen Zeit und kann sagen, okay, wir schauen uns das in Ruhe an, muss eh erstmal ein bisschen abschwellen oder so.
00:53:29: Aber es gibt ja auch Verletzungen, wo das eben nicht so ist, wo man, also gerade jetzt, wenn es irgendwie während der Sportveranstaltung ist, es vielleicht auch darum geht, kann der Sportler, die Sportlerin, weiter noch dran teilnehmen an dem Event, was auch immer es ist.
00:53:45: Wie gehst du da vor, wenn du jetzt wirklich in der akuten Situation dabei bist, dass du das entscheidest, weil es soll ja auch zum Landfristigen wohl sein?
00:53:54: Also die meisten Sportler werden wahrscheinlich sagen, ne, mir geht es gut, ich mach weiter.
00:53:57: Wenn es jetzt nicht was gebrochen ist, das merken wahrscheinlich die meisten.
00:54:00: Aber auch da habe ich auch, glaube ich, letztes Jahr bei der Tour de France, einer der Sportler hat sich sprunggelingt bei einem Sturz gebrochen und ist weitergefahren.
00:54:07: Ich dann auch dachte, das muss ganz schön wehgetan haben währenddessen.
00:54:09: Ja, da spielt ja auch viel Adrenalin und so weiter immer die Rolle, dass sie dann natürlich erst im ersten Moment wahrscheinlich die meisten sagen, sie wollen wieder aufs Spielfeld oder auf die Strecke oder wie auch immer.
00:54:20: Wie gehst du damit um?
00:54:22: und vor allem auch, weil man wahrscheinlich manche dann auch ein bisschen gegen ihren Willen, also klar spricht man mit ihnen aber, sie rausnehmen muss, weil es einfach medizinisch sehr voll ist.
00:54:31: Nee, das ist eine sehr gute Frage.
00:54:33: Tatsächlich, weil es ist wirklich so.
00:54:35: Du hast, du läufst.
00:54:38: als Mannschaftsarzt oder betreuerender Arzt einer Sportveranstaltung.
00:54:42: Du läufst auf dem Platz oder zum Sportler, im schlimmsten Fall hast du den Unfall ja nicht mal gesehen.
00:54:48: Das heißt, es ist schlimmer als in der Notaufnahme, wo du vielleicht noch eine Übergabe vom Mutatskrieg oder vom Rettungssanitäter.
00:54:55: Und das heißt, du hast meistens einen aufgelösten Spieler, musst erst mal, wenn du es nicht gesehen hast, entscheiden, geht es jetzt um die rechte Schulter, linkes Knie, der liegt irgendwie verkrümmt am Boden.
00:55:02: Das heißt, erst mal Kontakt aufnehmen, also versuchen die Stimmung so ein bisschen runterzuholen und eine ruhige Atmosphäre zu schaffen.
00:55:11: In dem Fall ist es aber schon so, wir arbeiten zum Beispiel mit Headset, dann redet übers Headset schon der Trainer rein, müssen wir jetzt wechseln, geht es weiter.
00:55:19: Die Schiedsrichterin, die am ran steht, sagt vielleicht auch noch, könnt ihr das auch neben dem Platz machen, spielt die weiter?
00:55:24: Ja, nein.
00:55:26: Man hat ja nicht unendlich Zeit, aber man hat ein paar Minuten bei Kopfverletzung sogar bis zu acht Minuten auf dem Platzzeit, rein vom Regulatorium.
00:55:34: Man muss sich diese Zeit... auch nehmen.
00:55:35: Da bringt keinen Schnellschluss, was dem Spieler nicht, dir nicht, dem ganzen Team nicht.
00:55:41: Und einfach sich einen Überblick über die Situation verschaffen.
00:55:44: Erstmal schauen, um was geht es, ist der Kopf betroffen, ist ein Gelenk betroffen, das dann klinisch untersuchen, Spielerfragen abholen.
00:55:52: Das ist ja schon wichtig.
00:55:53: Wenn die dir von selber signalisieren, sie können nicht weitermachen, dann ist die Entscheidung getroffen, da kannst du den Rest im Spielfeld dran machen.
00:55:59: Aber gerade wenn es darum geht, können die weitermachen, musst du das ja eigentlich fast am Spielfeld entscheiden.
00:56:04: Tickt ja die Uhr, kann nicht gewechselt werden, Spieler kann dann auch nicht zurück auf den Platz.
00:56:08: Wenn du ihn mal rausgenommen hast, da einfach eine ruhige Atmosphäre schaffen, untersuchen und dann objektive Kriterien.
00:56:15: Massive Schwellung, Instabilitäten, Spieler muss raus, Kopfverletzungen.
00:56:19: Das hatte dich, glaube ich, auch in euren Folgen schon mal.
00:56:20: Das ist ja wirklich sowas.
00:56:22: Du bist ja manchmal der, der den Spieler schützen möchte und wie du richtig sagst, die sagen ja ganz oft, geht schon, geht schon, ja gerade nach Kopfverletzungen.
00:56:29: Und da gibt es ja... Auch so Tools, die man auf dem Spiel fällt, werwendet, also so eine Fragenbatterie einfach neben den objektiven Zeichen einer Kopfverletzung, Gehirnerschütterung einfach zu objektivieren, ist der Spieler noch fit.
00:56:42: Und wenn da der leiseste Zweifel besteht, muss man die wirklich bei einer Kopfverletzung runternehmen.
00:56:45: Da ist der Sport jetzt tatsächlich in den letzten Jahren relativ, hat sich da weiterentwickelt, weil das ist, glaube ich, immer so ein bisschen an den Tisch gekehrt worden, aber da ist man jetzt relativ strikt auch in der Nachbehandlung bei Konkasschen oder der Gehirnerschulung, dass man die Leute runternimmt.
00:56:57: Aber prinzipiell objektivieren, so gut wie es in der Situation möglich und den Stress aus dieser Situation rausnehmen und einfach sagen, nein, wir brauchen noch eine Minute, aber das muss man echt erst mal lernen, weil der prasselt so viel in dem Moment auf dich ein und alle wollen was und alle wollen Entscheidungen und eigentlich der Schiedsrichter will, dass du vom Platz willst, der Spieler will, dass es weitergeht, der Trainer auch, aber man muss sich echt einmal durchatmen, vor allem ausatmen, wieder einatmen, sich denken, nee, die Zeit habe ich jetzt und dann geht es jetzt erstens, aber es ist echt eine sehr ungewohnte Situation.
00:57:29: Für dich glaube ich auch manchmal einfach eine, muss man einfach so sagen, scheiß Situation, weil du musst ja auch mal entscheiden, der Spieler, die Spielerin muss runter vom Platz, falls medizinisch nicht mehr geht und der Spieler will was anderes oder der Trainer will was anderes.
00:57:46: Du musst eine Entscheidung treffen und die dann aber auch so begründen und das muss man in der kurze Zeit, also so wie du sagst, du siehst es ja.
00:57:55: Also gerade im Leimfall mit der Frauenbundesliga, da sind jetzt nicht dreitausend Kameras und ich habe jetzt keinen Fernseher vor der Nase stehen, so wie es bei den Herren teilweise schon so
00:58:05: ist.
00:58:05: Meistens habe ich die Szene nicht gesehen, wenn ich drauflaufe.
00:58:07: Außer ich sitze direkt daneben.
00:58:09: Aber man muss sich immer vor Augen halten, dass man auch als betreuender Arzt einer Sportmannschaft, du bist meistens der eigene Einzige, der den Spülerspieler mit der gesamten medizinischen Abteilung durchs Physiotherapeutin, Athletiktrainer, stattzunehmen, der den Spieler schützt manchmal auch vor sich selbst, weil natürlich will jemand nicht nur im Leistungssport, auch im Breitensport, man möchte ja zurück in seine Sportart und man muss ja Leute nicht aufhalten, wenn spezielle Kriterien erfüllt sind, aber man darf die auch nicht zu früh zurückschicken, beziehungsweise muss einfach die Leute abholen.
00:58:40: Es gibt manchmal Langzeitschäden, es gibt ein erhöhtes Rehverletzungsrisiko und manchmal habe ich das Gefühl, Ja, man ist der Einzige, der bremst während alle anderen aufs Gas treten und da muss man den Mittelweg finden.
00:58:51: Also man muss da gesprächsbereit sein, aber man darf sich da nicht verbiegen.
00:58:58: Man muss da seinen Prinzipien treu bleiben.
00:59:01: Man kennt ja diesen berühmten Fall von der WM-Kristoff Klammer, der ja auch Ja, untersucht worden ist.
00:59:10: Damals gab es diese Regelungen ja so in dem Sinne nicht mit dem Frage stellen und Untersuchungen und so weiter.
00:59:17: Der hat erst mal gesagt, ja alles gut und ist dann ja rausgegangen.
00:59:20: und das war ja tatsächlich auch im Nachhinein.
00:59:22: für das, ich habe mir erst am vergangenen Freitag vom Kicker die goldene Zeit angehört.
00:59:29: Da kam der Fall nochmal sehr intensiv drin vor und da wurde dann eben auch gesagt, naja.
00:59:34: Das ganze Ärzteteam und das ganze Physioteam konnte den ganzen Abend auch kein Alkohol trinken, weil die mussten dann auf den aufpassen, ob alles wirklich in Ordnung ist mit seinem Kopf.
00:59:42: Also das ist gar nicht so ohne... Ja, fünf
00:59:44: Stunden Überwachung, ja.
00:59:45: Aber man muss sagen, kann man jetzt auch nachher dann nicht sagen, haben die falsch entschieden oder so.
00:59:50: Das ist ein WM-Final, es ist total aufgeheizt, es ist eine Tatsachenentscheidung, du läufst da rauf und vielleicht hat der in dem Moment auch den Eindruck gemacht, als ob der fit ist.
01:00:01: Aber das ist wirklich eine Heikle.
01:00:03: Entscheidungen und ich glaube, das hat auch noch mal sensibilisiert jetzt danach, die zehn Jahre danach.
01:00:07: Das ist ja ein viel größeres Thema jetzt auch in den Medien geworden.
01:00:09: Geht ja noch weiter mit dürfen Kopfbälle von Kindermannschaften, sollte man das rausnehmen im Fußball.
01:00:14: Also der Kopf ist jetzt ein zentraleres Thema geworden.
01:00:18: Ob es dann zu viele sind, manche Stellen seien mal dahingestellt, aber hat dann doch sensibilisiert.
01:00:24: Dann gehen wir mal in den Punkt Leistungsdruck und Balance.
01:00:29: Wir wissen ja, Also kenne ich jetzt auch raus der Klinik und du hast das wahrscheinlich auch jeden Tag, dass die Zeit am Patienten ist zwar sehr wertvoll, aber wird immer knapper, weil man leider immer mehr Bürokratie auch als Arzt oder Ärztin zu bewältigen hat, was früher glaube ich anders war.
01:00:49: Und es wird immer mehr Zeit, die man nicht am Patienten verbringt, obwohl, wie du jetzt auch schon ausführlich gesagt hast, das eigentlich mit das Wichtigste ist, dass man die Patienten, dass man eben die Zeit hat, dass man die Patienten gut aufklärt und die wirklich an die Hand nimmt.
01:01:04: Und viele Sachen sind ja auch einfach nicht so schnell erklärt, dass es eine Laie verstehen kann und dann wirklich auch eine... Entscheidung treffen kann, basierend auf allen Fakten, die er halt dafür braucht.
01:01:16: Das heißt, dafür braucht man ja eigentlich Zeit.
01:01:18: Aber wie gehst du denn damit um, dass diese Zeit wirklich mit den Patienten immer knapper wird und man immer mehr andere Aufgaben kriegt, die jetzt nicht direkt was mit dem medizinischen...
01:01:29: Genau.
01:01:29: Das ist tatsächlich in der Klinik oder im gesamten Gesundheitssystem ein großes Problem, dass die Zeit, die man da eingeplant hat, natürlich in Großzahlen die Dokumentation ist.
01:01:40: Und ich würde mal behaupten, dass man jetzt viel mehr dokumentiert als vor zwanzig Jahren.
01:01:45: Also es muss das Formular ausführen.
01:01:47: Das hat auch alles seine Berechtigung, weil es, glaube ich, auch zur Patientensicherung beiträgt, besser dokumentiert ist.
01:01:53: Aber es ist einfach viel, viel mehr geworden.
01:01:55: Ich glaube, man muss es schaffen, in der Zeit, die man für den Patienten hat, die richtigen, wichtigen Fragen zu holen, den Patienten abzuholen.
01:02:03: Und ich glaube, das Allerwichtigste, wonach der Patient dann auch sagt, er hat sich gut aufgehoben, gefühlt, man muss dem Patienten das Gefühl geben und wenn der auch nur fünf Minuten bei dir ist oder lasst zehn Minuten sein oder vielleicht auch fünfzehn.
01:02:15: Dass du, dass er in dem Moment dein Fokus war, dass man nicht vielleicht noch dreimal ans Telefon geht und Entschuldigung hier und nochmal kurz ein Rezept unterschrieben ist.
01:02:29: In der perfekten Welt wäre das so.
01:02:30: Es ist nicht so.
01:02:31: Es ist nicht komplett so.
01:02:32: Und natürlich kommt mal was dazwischen.
01:02:34: Aber ich glaube.
01:02:35: Man muss sich wirklich in der Zeit, die man für den Patienten hat, sich darauf einlassen und dem Patienten auch das Gefühl geben, dass man ganz bei ihm ist.
01:02:42: Und dann fühlen die sich verstanden, gut abgeholt und häufig auch gut therapiert.
01:02:47: Weil das Schlimmste ist ja, wenn man das Gefühl hat, man ist da so zwischen Tür und Angel behandelt worden und der Arzt wusste am Ende nicht meinen Namen.
01:02:56: Was ist denn dabei schwieriger, der Druck von außen oder der eigene Anspruch, alles perfekt zu machen?
01:03:02: Ja, das ist ja generell das Schlimmste.
01:03:08: Ich kann jetzt nur von mir reden, aber dass man teilweise sehr perfektionistisch ist und einen relativ hohen Anspruch an sich selbst hat und den ja nicht immer erfüllen kann, weil das häufig nicht geht oder vielleicht auch gar nicht gesund ist oder vielleicht man auch nicht immer die hundert Prozent braucht.
01:03:25: Aber klar, auch der Druck von außen das Gesundheitssystem, man muss eine gewisse Anzahl an Patienten sehen, man muss Patienten operieren.
01:03:34: Ein Krankenhaus ist ja mehr oder weniger auch ein Wirtschaftsunternehmen.
01:03:41: Aber man hat es immer noch mit Menschen zu tun, mit Menschen, die ein Problem haben, die da nicht nur eine Nummer sind.
01:03:47: Und das ist manchmal ein Balanceakt.
01:03:49: Aber ich glaube auch für das eigene Anspruchsdenken muss man das schon schaffen, dass der Mensch da noch an erster Stelle steht und das ganze bürokratische, manchmal bürokratisch sein lassen.
01:04:01: Es ist wichtig, dass es den Patienten am Ende gut geht, dass du die richtige Entscheidung fällst.
01:04:05: und der Patient sich gut aufgefüllt.
01:04:08: Das hat sich über die Jahre, glaube ich, nicht geändert.
01:04:10: Das sollte sich nicht geändert haben.
01:04:12: Da kommen
01:04:15: wir jetzt auch mal noch ein bisschen weg vom Fachlichen und ein bisschen auf die persönlichere Ebene.
01:04:21: Wie haben wir jetzt drüber gesprochen?
01:04:23: Es gibt viele Sachen abseits vom Patienten, die man machen muss.
01:04:28: Beziehungsweise teilweise auch abseits von dem wirklich medizinischen, was wir studiert haben, wo wir sagen, dafür haben wir das gelernt.
01:04:34: Also wenn ich da sitze und irgendwie einen Reha-Antrag ausfülle, dann denke ich mir auch so, dafür hätte ich nichts mehr studieren müssen.
01:04:40: Das wäre auch anders gegangen.
01:04:43: Und manchmal, wenn das Überhand nimmt, das ist, glaube ich, auch wahrscheinlich Phasenweise, aber... dann ja manchmal trübt es ja schon auch so ein bisschen in Alltag.
01:04:51: Wie behältst du dir denn so die Freude an deinem Tun bei, wenn du sagst, jetzt sind immer wieder irgendwie Phasen, wo irgendwie zu viel von dem ist, was du eigentlich, also dir macht ja das Operieren Spaß, die Sprechstunde wahrscheinlich, die Zeit mit den Patienten und jetzt weniger das Dokumentieren und Anträge ausführen?
01:05:10: Das ist ja richtig.
01:05:11: Und ich glaube, generell muss man sich die Freude an seinem Beruf beibehalten.
01:05:16: Und die meisten Tage habe ich das, aber es ist ja.
01:05:18: Das ist ja wahrscheinlich wie in jedem anderen Job auch.
01:05:20: Bei euch beiden auch.
01:05:21: Es gibt Tage, da denken wir, das war heute ein super Tag.
01:05:23: Du hast positives Feedback gekriegt, du hast irgendwie was mit dir zufrieden, Patienten waren mit dir zufrieden, du gehst raus und hast einen guten Tag gehabt.
01:05:31: Es gibt auch Tage, da denkt man sich, oh je, das war heute echt anstrengend oder das hat was nicht geklappt.
01:05:39: Aber ich denke, das Wichtigste ist, das kann ich zumindest bei uns sagen, ist extrem angenehm.
01:05:44: Wir haben ein super Team, das sehr unterstützend ist, Kollegen, die man immer am Rat fragen kann, die einem zur Seite stehen, die manchmal auch auf die Schulter klopfen, wenn man es braucht.
01:05:57: Und man muss sagen, wo man sich tatsächlich die meiste Zeit extrem viel zurückholt, ist der Umgang mit den Patienten, weil es einfach extrem... schön ist, wenn man da eine Rückmeldung kriegt und deswegen ist es ja auch so schön, den Beruf zu machen, weil man Patienten helfen kann.
01:06:12: Ich hatte jetzt zum Beispiel letztens einen jüngeren Mann bei mir in der Sprechstunde.
01:06:17: Mit Schulterproblemen hat sich dann vorgestellt und war dann eigentlich schon fast zur Tür außen und hat noch gesagt, ah, er soll noch mal Danke von seiner Mama sagen.
01:06:25: Die hätten wir vor drei Monaten, die hatten eine Schulterprothese bekommen bei Arthose am Schultergelenk und die wollte sich überhaupt nicht operieren lassen und war eigentlich total dagegen, weil sie so Angst hatte und dann wäre sie in der Sprechstunde gewesen bei uns.
01:06:40: Sie hat das so positiv in Erinnerung gehabt, dass sie sich doch hat operieren lassen, obwohl sie das eigentlich nie wollte.
01:06:45: Und jetzt ist sie super happy, super happy mit der Schulter.
01:06:48: Und dann gehst du wirklich raus und habe mich hingesetzt danach und habe mir gedacht, das ist jetzt echt schön.
01:06:53: Also sowas freut einen dann wirklich.
01:06:55: Und das sind dann die Momente, die ein bisschen weitermachen lassen.
01:07:06: Das ist das, wofür man es dann eigentlich auch macht.
01:07:08: Das ist echt ein richtig schöner Moment gewesen.
01:07:11: Ja,
01:07:12: das glaube ich sofort.
01:07:14: Prävention und Nachhaltigkeit.
01:07:16: Welche Präventionstrategien funktionieren bei euch am besten?
01:07:25: Kommt immer auf die Verletzung an, für die man da präventiv arbeiten möchte.
01:07:31: Wenn man es mal runter bricht, würde ich mal sagen, ist es eigentlich an jedem Gelenk gezieltes, vielleicht auch beobachtetes, oder kontrolliertes Krafttraining, Dehnung, Beweglichkeit, Ernährung.
01:07:45: Das sind also die Bestandteile, die eigentlich bei jedem Gelenk oder bei allen Themen, die die Gesundheit betreffen, wichtig sind.
01:07:55: Und das muss man.
01:07:56: der Kontakt zu den Patienten vor einer OP bei unserem Krankenhaus besteht in der Sprechstelle und der Notaufnahme.
01:08:02: Und da muss man versuchen, das einmal an den Mann zu bringen.
01:08:05: Vielleicht nicht bei jedem, bei dem der gerade den Oberschenkel gebrochen hat.
01:08:09: Da braucht man jetzt nicht mit Prävention anfangen, aber... Hilfst dann
01:08:14: sogar sehr gut gerade auch nicht.
01:08:17: Bei allen anderen sollte man es, glaube ich, versuchen, mit einfließen zu lassen.
01:08:20: Wir
01:08:20: haben jetzt schon öfter über diese Zertifizierung gesprochen und ihr seid ja ein offizielles DKG-Kniezentrum und bietet auch Hospitationen an und ihr bildet ja auch Studenten aus.
01:08:31: Das ist das letzte Jahr eines Medizinstudenten.
01:08:33: Das ist ja immer das praktische Jahr.
01:08:35: Da habt ihr ja auch einige bei euch oder auch Formulanten, also diese Praktika, die man vorher macht und so.
01:08:41: Wie vermittelt du denn jungen Ärztinnen oder angehenden Ärzten und Ärzten die moderne Sportmedizin oder Sportautopädie?
01:08:50: Du hattest ja vorhin auch schon mal dieses ganzheitliche angesprochen.
01:08:53: Ich glaube, das ist ein wichtiger Punkt.
01:08:56: Ja, das ist eine schöne Frage.
01:09:00: Als erstes muss man erst mal schauen, dass du immer diese oder auch den Piotler.
01:09:07: Das eine ist ein fertiger Arzt, das andere ist jemand, der steht am Ende seines Medizinstudiums, am Anfang seines Arztaseins.
01:09:13: Und man muss erst mal gucken, wo holt man die Leute ab?
01:09:15: Was wollen die überhaupt von dir?
01:09:17: Was ist ihr Ziel?
01:09:19: Das ist auch etwas, was man ganz oft vergisst.
01:09:21: Man versucht den Leuten irgendwas aufzupressen von seinem Wissen.
01:09:24: Dabei muss man vielleicht erst mal wissen, was die da überhaupt von dir wissen.
01:09:27: Gerade wenn jemand schon so ein bisschen erfahrener ist.
01:09:29: Das heißt, bei diesen Hospitanten, die kommen dann häufig auch mit einer gezielten Fragestellung, wollen vielleicht ein spezielles OP-Verfahren sehen, haben dann Fragen dazu.
01:09:37: Das heißt... Da nimmt man die dann in spezifische OPs mit, die sind morgens in der Besprechung schon dabei, dann wird der Fall schon besprochen.
01:09:45: Und es gibt auch noch so eine Nachbereitung, aber die kommen häufig mit spezifischen Fragestellungen.
01:09:49: Bei Medizinstudenten, also wir haben ja nicht nur die Piotlern, sondern auch die Formulanten.
01:09:56: Das heißt, die sind noch weiter vorne in ihrem Medizinstudium.
01:09:59: Also meistens so im dritten, vierten, fünften Jahr, nicht Semester, sondern Jahr, die muss man natürlich auch Warners abholen.
01:10:06: Das sind da die... holt man vielleicht ab und sagt, deine wievielte Formatur ist.
01:10:12: Das warst du schon mal im OP.
01:10:13: Da geht's um so grundlegende Regeln im OP.
01:10:17: Wie verhalte ich mich im OP?
01:10:18: Den muss ich natürlich was anderes beibringen als vielleicht einem Piotler, der schon sein viertes Praktikum jetzt in der Orthopädie macht und sagt, wow, eigentlich interessiert mich Sport.
01:10:28: Und dann versuchen wir die schon auf dem Stand abzuholen.
01:10:30: Wir haben verschiedene Sprechstunden.
01:10:33: Klassische Orthopädie, Endoprothetik, Sportauto, Wirbelsäule, Unfallkirurgie.
01:10:38: Wir versuchen den schon das ganze Spektrum zu zeigen.
01:10:40: Das ist ja auch der Sinn.
01:10:41: Man ist am Anfang seines Arztaseins noch nicht spezialisiert, sondern braucht erst mal die breite Ausbildung.
01:10:46: Aber ein Piotrstudent ist ja vier Monate bei uns.
01:10:48: Das ist schon lange Zeit drum.
01:10:50: Und dann versuchen wir schon... Wenn wir das Gefühl haben, so die Basics sitzen, die haben so die Standardsachen mal gesehen, die Notaufnahme, die Station, die elektive, also die geplante Patientenaufnahme, die Sprechstunde, dann versucht man schon individuell auf die Studenten oder auch aus betannten Formulanten einzugehen und zu sagen, okay, was interessiert dich?
01:11:09: Was möchtest du jetzt in den letzten Wochen, Monaten vielleicht noch mehr machen?
01:11:12: Und dann macht das ja auch total Spaß, muss man sagen, wenn man da einen interessierten Hospitanten, Praktikanten, Piotler neben sich sitzen, hat, wo man nicht das Gefühl hat, wie in der Schule, man muss dem das vermitteln, sondern der möchte da was lernen, fragt, interessiert nach.
01:11:27: Das ist ja im Umgang was ganz anderes und das macht dann echt Spaß.
01:11:32: Aber ich würde sagen, wichtig ist, denjenigen abholen, da wo er steht, fragen, was möchte er überhaupt, einen groben Überblick geben und dann spezifisch auf das, was ihn vielleicht interessiert.
01:11:42: Das wäre so mein Zwicht, daran gehen würde oder wie ich rangehe.
01:11:47: Frau Gelsamer gehört, die ist Teamkultur schon mal primär sehr wichtig.
01:11:56: Die Teamkultur im OP gerade, oder wie gehst du denn damit um mit Teamkultur im OP?
01:12:02: Gerade wenn du junge Assistenzärzinnen oder Ärzte mitnimmst, die zum ersten Mal mitoperieren dürfen.
01:12:12: Genau, ja, ist auch ein interessanter Punkt.
01:12:15: Wie lernt man denn eigentlich so was?
01:12:18: Wenn man jetzt eine OP sieht, ist das ja nicht die OP, sondern eine OP besteht immer aus ganz vielen Einzelschritten.
01:12:25: Das heißt, das Einfachste ist erstmal sowas aufzudröseln, ja, in Einzelschritte.
01:12:30: Bis jemand das selber was machen darf, hat er sehr, sehr oft zugesehen, häufig zugesehen.
01:12:37: Und was wir bei uns in der Klinik häufig machen, ist, es wird ja nach einer OP eigentlich immer ein OP-Bericht geschrieben.
01:12:45: der die Schritte ja aufschreibt, dass man das davor macht, bevor man das jemand machen lässt.
01:12:48: Das heißt, schreib einmal auf, wie würdest du so eine OP durchführen?
01:12:55: Und der gibt es dann vorher ab.
01:12:57: Und dann wird bei uns eine OP in Teilschritte eingeteilt und man lässt denjenigen, den auszubildenden Assistenzarzt erst mal einen Teilschritt machen.
01:13:08: Guckt, wie das läuft.
01:13:09: Und was auch ganz wichtig ist, man lässt sie nicht einfach machen, sondern im besten Fall Er erklärt dir mir vorher, was er jetzt macht und nicht ich ihm, sondern er sagt mir, ich würde jetzt von hier nach hier schneiden, ich präpariere diese Struktur.
01:13:21: Dann weißt du nämlich, was er macht und kannst das kontrollieren und hast auch das Gefühl, er weiß, was er da macht.
01:13:27: Und so baut man diese OP aus einzelnen Bausteinen zu sein.
01:13:31: Das ist das, wie man es beigebracht kriegt, im besten Fall.
01:13:34: Im besten Fall ist es nicht so, dass man auf einmal alleine dastehen sagt, mach.
01:13:38: Das sollte gar nicht passieren.
01:13:40: und es ist auch nicht Siewon, Duwon, Teachwon, sondern es sind so kleine Bausteine, die man zusammen baut, aus Beobachten, Teichschritte selber machen, bis man dann am Ende die OP selbstständig unter Anleitung durchführen kann.
01:13:53: Und der nächste Step ist ja dann irgendwann alleine.
01:13:56: Ja.
01:13:56: Das ist schön, dass sich da die Medizin weiterentwickelt hat.
01:14:00: Es gibt ja mittlerweile Dummy's und Katarwaleps und so weiter.
01:14:06: Genau.
01:14:07: kann man viel üben, bevor es ans Leben dauert.
01:14:09: Genau, das hatte ich jetzt gar nicht ausgeführt, aber klar, es gibt ja mittlerweile mit KI.
01:14:13: Man kann Atroskopien
01:14:15: üben,
01:14:16: quasi mit dem Instrumentarium hat ein Bildschirmfisch da, irgendwelche Sterne aus einem fiktiven Kniegelenk, um einfach so den Bewegungsabläufe zu üben.
01:14:23: Es gibt Katawakurse, in denen man bestimmte Implantate oder Operationsvorgehensweisen, in dem man das üben kann.
01:14:32: Es gibt immer noch das klassische Buch, aber es gibt natürlich auch ganz viel Digitalen mittlerweile.
01:14:40: Gut, dann kommen wir jetzt langsam schon in Richtung Abschluss, leider.
01:14:45: Es gibt
01:14:47: so viel zu erzählen.
01:14:49: Wenn du gute Sportmedizin in einem Satz definieren müsstest, wie würde der lauten?
01:14:56: Ich würde sagen, Patienten individuell und ein abgestimmtes Konzept aus Prävention, Therapie und wenn es sein muss, Rehabilitation.
01:15:06: Aber immer auf den Patienten abgestimmt.
01:15:08: Weil was für den einen vielleicht an Belastung passt, muss für den anderen nicht stimmen.
01:15:12: Das heißt, man muss immer den Menschen sehen, der infragt, ob es der Leistungssportler ist oder vielleicht auch der Sitzigjährige, der jetzt nochmal seinen fünf Kilometer Lauf machen muss.
01:15:20: Man muss die halt abholen, wo sie stehen.
01:15:22: Und im besten Fall mit Prävention.
01:15:24: Das sollte der erste Kontakt zur Sportmedizin sein und nicht die Therapie oder Reha, weil dann ist der erste Schritt schon übergangen worden.
01:15:33: So kurz vor Weihnachten und...
01:15:37: Und wenn es schon Lebenkoren im Supermarkt gibt.
01:15:39: Ja,
01:15:39: die gibt es halt schon seit zwei Monaten.
01:15:42: Was wünscht ihr dir für die Zukunft der klinischen Sportmedizin?
01:15:51: Wenn man den Begriff Sportmedizin so sieht, haben Sie am Anfang schon mal besprochen, dass das eigentlich aus zwei Teilen besteht.
01:15:58: Einmal der Leistungsdiagnostik und einmal mehr der Wege, wenn der Autopilot ins Spiel kommt.
01:16:03: Das ist ja meistens schon Therapieb.
01:16:06: Das ist da einfach vielleicht mehr Stützbote gibt oder vielleicht im besten Fall eine Person, die das vereint oder noch besser ein Team, das der Enger zusammenarbeitet.
01:16:16: Weil das versucht man natürlich jetzt in den großen Sportvereinen, gibt es das schon, aber gerade so im Klinikalltag sind es häufig noch zwei verschiedene Abteilungen, die schon miteinander reden, aber es wäre schön, wenn es da einfach wie so eine... Gruppe gibt, die sich darum kümmert und dass das einfach mehr in den Fokus tritt.
01:16:35: Das gibt es ja an einzelnen Kliniken schon, aber dass das einfach auch für den breiten Sportler vielleicht besser zugänglich ist.
01:16:42: Das wäre mein Wunsch für die Sportmedizin.
01:16:45: Vielen Dank.
01:16:46: Und dann sage ich gleich mal zum Ende vielen Dank, dass du halt Gast bei uns warst.
01:16:50: Es war meherspannend, es war sehr, sehr aufregend.
01:16:54: Wir hätten jetzt wahrscheinlich noch zwei Stunden über die Sportmedizin reden können.
01:17:00: Ich sage vielen lieben Dank, Frauke.
01:17:02: Und natürlich auch am Fritzi.
01:17:03: Danke für die Mitmutterration.
01:17:06: Vielen Dank auch von meiner Seite.
01:17:08: Dann wünsche ich dir jetzt dann einen schönen nach Hause Weg und eine gute Zeit und viel Erfolg im Sportverein.
01:17:16: Vielen, vielen Dank.
01:17:23: Das war Zwischen Visite und Vision.
01:17:26: Medizin im Gespräch.
01:17:28: Wenn dir diese Folge gefallen hat, Freuen wir uns, wenn du unseren Podcast abonnierst, weiter empfiehlst und natürlich wieder reinhörst.
01:17:37: Hier sprechen wir mit Menschen, die Medizin leben.
01:17:40: Über Herausforderungen, Chancen und das, was wirklich zählt.
01:17:45: Vertrauen, Wissen und der Blick nach vorn.
01:17:49: Du findest uns auf allen gängigen Podcast-Plattformen sowie auf Instagram unter et zwischen Visite und Vision.
01:17:57: wo wir dir spannende Einblicke und Updates zu den kommenden Folgen bieten.
01:18:03: Noch näher dran bist du über unseren WhatsApp-Kanal.
01:18:06: Oder du schreibst uns einfach direkt an Kontakt et zwischen Visite und Vision.com.
01:18:11: Mit deinen Fragen, Themenwünschen oder Anregungen.
01:18:16: Leib gesund, neugierig und offen für neue Perspektiven.
01:18:22: Dein Podcast-Team zwischen Visite und Vision, Medizin in Gespräch.
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